Die deutschen Schicksalsjahre 1945-1949
8. Mai 1945: Nach dem verheerenden Krieg kapituliert das nationalsozialistische Deutschland vor den Siegermächten USA, Großbritannien, Frankreich und der Sowjetunion. Wie auf der Konferenz von Jalta entschieden, wird das Staatsgebiet unter den alliierten Mächten aufgeteilt. Die folgenden Jahre sind geprägt von Zerstörung und Wiederaufbau, Displaced Persons und Vertriebenen, Demilitarisierung und Entnazifizierung, Lebensmittelknappheit und Währungsreformen. Doch die Spannung zwischen den beiden Teilen Deutschlands steigt: Während die Westzonen unter Anleitung der westlichen Alliierten demokratisiert werden, entsteht im Osten Deutschlands eine Volksdemokratie nach sowjetischem Vorbild. 1949 ist die Teilung Deutschlands besiegelt.
(4 CDs, Laufzeit: 5h 30)
8. Mai 1945: Nach dem verheerenden Krieg kapituliert das nationalsozialistische Deutschland vor den Siegermächten USA, Großbritannien, Frankreich und der Sowjetunion. Wie auf der Konferenz von Jalta entschieden, wird das Staatsgebiet unter den alliierten Mächten aufgeteilt. Die folgenden Jahre sind geprägt von Zerstörung und Wiederaufbau, Displaced Persons und Vertriebenen, Demilitarisierung und Entnazifizierung, Lebensmittelknappheit und Währungsreformen. Doch die Spannung zwischen den beiden Teilen Deutschlands steigt: Während die Westzonen unter Anleitung der westlichen Alliierten demokratisiert werden, entsteht im Osten Deutschlands eine Volksdemokratie nach sowjetischem Vorbild. 1949 ist die Teilung Deutschlands besiegelt.
(4 CDs, Laufzeit: 5h 30)
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 27.11.2018Spaltung
in Ruinen
Es braucht viel Zeit, um zu erzählen, wie es zur deutschen Teilung kam. Die alliierten Sieger folgten keinem Masterplan, ihre Potsdamer Abkommen regelte vor allem die Entnazifizierung und Demilitarisierung Deutschlands, das zwar in Besatzungszonen aufgeteilt wurde, aber wirtschaftlich weiter als Einheit behandelt werden sollte. Die schon wenige Wochen nach Kriegsende neu gegründeten deutschen Parteien – von der KPD bis zur CDU – waren einander einig darin, dass sie den Neuanfang und die Einheit Deutschlands beschworen.
Wie es dennoch zur Gründung zweier, einander feindlich gegenüberstehender deutscher Staaten kam, schildert das Feature von Hans Sarkowicz im bewährten Wechsel von Information, Deutung und Originalaufnahmen. Zu hören sind der Rheinländer Konrad Adenauer und sein großer Antipode Kurt Schumacher, der den Kommunisten von Anbeginn misstrauisch gegenüber stand und sie bald Parteigänger einer „auswärtigen Macht“ nannte. Der KPD-Vorsitzende Wilhelm Pieck und der aus dem Moskauer Exil heimgekehrte Dichter Johannes R. Becher kommen ebenso zu Wort wie Thomas Mann, der im Ausland blieb und wahrscheinlich deshalb zu einer Symbolfigur der kulturellen Gemeinsamkeit werden konnte. Die politische Konflikte werden ausgetragen inmitten von Ruinen, in grimmig kalten Wintern, voller Hunger. Hunderttausende Displaced Persons und Vertriebene irrten herum. Die Nürnberger Prozesse begannen, die Wahrheit über die NS-Verbrechen kam ans Licht. Ob die Teilung hätte verhindert werden können? Auch am Ende dieses Features scheint dies ausgeschlossen.
JBY
Hans Sarkowicz: Der Weg zur deutschen Teilung. Feature mit Originalaufnahmen. Der Hörverlag, München 2018. 4 CDs, 5 h 30 min, 20 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
in Ruinen
Es braucht viel Zeit, um zu erzählen, wie es zur deutschen Teilung kam. Die alliierten Sieger folgten keinem Masterplan, ihre Potsdamer Abkommen regelte vor allem die Entnazifizierung und Demilitarisierung Deutschlands, das zwar in Besatzungszonen aufgeteilt wurde, aber wirtschaftlich weiter als Einheit behandelt werden sollte. Die schon wenige Wochen nach Kriegsende neu gegründeten deutschen Parteien – von der KPD bis zur CDU – waren einander einig darin, dass sie den Neuanfang und die Einheit Deutschlands beschworen.
Wie es dennoch zur Gründung zweier, einander feindlich gegenüberstehender deutscher Staaten kam, schildert das Feature von Hans Sarkowicz im bewährten Wechsel von Information, Deutung und Originalaufnahmen. Zu hören sind der Rheinländer Konrad Adenauer und sein großer Antipode Kurt Schumacher, der den Kommunisten von Anbeginn misstrauisch gegenüber stand und sie bald Parteigänger einer „auswärtigen Macht“ nannte. Der KPD-Vorsitzende Wilhelm Pieck und der aus dem Moskauer Exil heimgekehrte Dichter Johannes R. Becher kommen ebenso zu Wort wie Thomas Mann, der im Ausland blieb und wahrscheinlich deshalb zu einer Symbolfigur der kulturellen Gemeinsamkeit werden konnte. Die politische Konflikte werden ausgetragen inmitten von Ruinen, in grimmig kalten Wintern, voller Hunger. Hunderttausende Displaced Persons und Vertriebene irrten herum. Die Nürnberger Prozesse begannen, die Wahrheit über die NS-Verbrechen kam ans Licht. Ob die Teilung hätte verhindert werden können? Auch am Ende dieses Features scheint dies ausgeschlossen.
JBY
Hans Sarkowicz: Der Weg zur deutschen Teilung. Feature mit Originalaufnahmen. Der Hörverlag, München 2018. 4 CDs, 5 h 30 min, 20 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de