Gutsverwalter Krantz führt mit seiner schönen Frau und ihren drei Kindern ein zufriedenes Leben als Leibeigener des Fürsten Istvan. Doch das friedliche Lebend endet abrupt, als er seine Frau mit seinem Fürsten in Flagranti beim Beischlaf erwischt. Im Affekt tötet er seinen Herren und die untreue
Gattin und flüchtet mit seinen Kindern in die Hartzer Berge.
Die kleine Familie beginnt ein…mehrGutsverwalter Krantz führt mit seiner schönen Frau und ihren drei Kindern ein zufriedenes Leben als Leibeigener des Fürsten Istvan. Doch das friedliche Lebend endet abrupt, als er seine Frau mit seinem Fürsten in Flagranti beim Beischlaf erwischt. Im Affekt tötet er seinen Herren und die untreue Gattin und flüchtet mit seinen Kindern in die Hartzer Berge.
Die kleine Familie beginnt ein abgeschiedenes, neues Leben, aber die Kinder haben schwer unter den Launen des Vaters zu leiden, besonders seine Tochter Kristina, die den aufgestauten Frauenhass des Vaters regelmäßig zu spüren bekommt.
Das ändert sich, als die geheimnisvolle Ludmilla und ihr Onkel Wilfired in das Leben der Familie Krantz treten. Ludmillas exotische Schönheit und Freizügigkeit schlägt Vater und seine Söhne in ihren Bann und schon bald werden Hochzeitsschwüre getauscht zwischen Vater Krantz und der schönen Ludmilla. Jedoch ist Ludmilla mehr als sie scheint, und die Kinder beobachten des Nachts das seltsame Treiben ihrer schönen Stiefmutter mit Bangen. Schon bald wird das erste von Krantz Kindern Opfer eines weißen Wolfes und weitere Opfer werden Folgen.
Eine ungewöhnliche Geschichte, die wohl zu den ungewöhnlichsten und faszinierendsten des Werwolfgenres gehören dürfte. Zum einen ist da die Spannung zwischen Vater und Tochter, ausgelöst durch den Treubruch seiner ersten Gemahlin versinkt Vater Krantz in Frauenhass, unter dem die einzige Tochter zu leiden hat, als wenn sie für die taten ihrer Mutter büßen müsste. Zum anderen ist da die sexuelle Spannung zwischen Vater, Söhnen und Ludmilla, denn Ludmilla macht sich nicht nur an den Vater, sondern auch an dessen Söhne ran und auch nach der Eheschließung ist sie den jungen Männern zugetan.
Auch die Darstellung des Werwolfs ist ungewöhnlich. Zum einen handelt es sich hierbei um einen weiblichen Werwolf und dieser ist nicht angsteinflößend, sondern ganz im Gegenteil, anziehend und begehrenswert. Auch der Ursprung des Werwolfdaseins, der zugrundeliegende Werwolfmythos ist bisher recht unverbraucht und so alt, dass er schon wieder innovativ wirkt.
“The White Wolf of the Hartz Mountains” ist eigentlich ein Teil von Marryat’s Novelle “The Phantom Ship” (1839) und wurde später noch einmal separate als “The White Wolf” veröffentlicht.
Frederick Marryat (1792 - 1848) war englischer Marineoffizier, Abenteurer, Erfinder (Marryat-Signalcode für die Handelsschifffahrt), Salonlöwe, Gutsbesitzer und Schriftsteller, ein Universalgelehrter seiner Zeit, wie sein Zeitgenosse Goethe. Er ist der Erfinder des marinehistorischen Romans. Ab 1830 erst widmete er sich ganz der Schriftstellerei und verkehrte unter anderem mit Charles Dickens
Die Hörspielumsetzung ist gelungen wie immer. Die Atmosphäre des Hörspiels ist voller sexueller Spannungen und Anspielungen, geheimnisvoll und düster. Die Sprecher sind topp und teils wunderbar unverbraucht. Die Geschichte an sich ist ein unbekannterer Klassiker ihres Genres, der jedoch in Deutschland, genau wie sein Autor, eher unbekannt sein dürfte.
Dieses Hörspiel ist ein eigenständiges Hörspiel und kann einzeln außerhalb der Reihe gehört werden.