Henry Townsend gehört zu den Schwarzen, die es geschafft haben. Als junger Mann von seinem Vater freigekauft, ist er mit dreißig Jahren Besitzer einer Plantage und der dazugehörigen Sklaven. Er hat sich damit arrangiert, auf der Seite derjenigen zu stehen, für die der Wert eines Schwarzen sich lediglich in Arbeitskraft und Dollars bemisst.
Rund um das Schicksal von Henry Townsend erzählt Jones Geschichten über Weiße und Schwarze, über Gewalt und Widerstand, über Realität und Magie. "Mit einer Dichte, die an William Faulkner und Gabriel Garcia Marquez erinnert" (Newsday), verwebt Edward P. Jones unzählige Lebensgeschichten kunstvoll zu einem großen, unvergesslichen Bild einer Epoche
Rund um das Schicksal von Henry Townsend erzählt Jones Geschichten über Weiße und Schwarze, über Gewalt und Widerstand, über Realität und Magie. "Mit einer Dichte, die an William Faulkner und Gabriel Garcia Marquez erinnert" (Newsday), verwebt Edward P. Jones unzählige Lebensgeschichten kunstvoll zu einem großen, unvergesslichen Bild einer Epoche
CD 1 | |||
1 | Track 1 | 00:00:10 | |
2 | Track 2 | 00:15:01 | |
3 | Track 3 | 00:12:54 | |
4 | Track 4 | 00:14:04 | |
5 | Track 5 | 00:15:49 | |
6 | Track 6 | 00:15:13 | |
7 | Track 7 | 00:06:13 | |
CD 2 | |||
1 | Track 1 | 00:09:49 | |
2 | Track 2 | 00:12:06 | |
3 | Track 3 | 00:08:05 | |
4 | Track 4 | 00:11:42 | |
5 | Track 5 | 00:12:32 | |
6 | Track 6 | 00:09:06 | |
7 | Track 7 | 00:16:33 | |
CD 3 | |||
1 | Track 1 | 00:11:27 | |
2 | Track 2 | 00:10:13 | |
3 | Track 3 | 00:09:16 | |
4 | Track 4 | 00:06:26 | |
5 | Track 5 | 00:07:30 | |
6 | Track 6 | 00:06:26 | |
7 | Track 7 | 00:13:21 | |
8 | Track 8 | 00:14:56 | |
CD 4 | |||
1 | Track 1 | 00:12:52 | |
2 | Track 2 | 00:08:30 | |
3 | Track 3 | 00:12:06 | |
4 | Track 4 | 00:08:09 | |
5 | Track 5 | 00:09:02 | |
6 | Track 6 | 00:10:04 | |
7 | Track 7 | 00:10:55 | |
8 | Track 8 | 00:08:09 | |
CD 5 | |||
1 | Track 1 | 00:10:35 | |
2 | Track 2 | 00:09:11 | |
3 | Track 3 | 00:11:05 | |
4 | Track 4 | 00:09:41 | |
5 | Track 5 | 00:07:39 | |
6 | Track 6 | 00:11:15 | |
7 | Track 7 | 00:11:33 | |
8 | Track 8 | 00:07:36 | |
CD 6 | |||
1 | Track 1 | 00:08:12 | |
2 | Track 2 | 00:10:35 | |
3 | Track 3 | 00:11:32 | |
4 | Track 4 | 00:11:40 | |
5 | Track 5 | 00:08:57 | |
6 | Track 6 | 00:08:35 | |
7 | Track 7 | 00:08:10 | |
8 | Track 8 | 00:12:08 | |
CD 7 | |||
1 | Track 1 | 00:12:02 | |
2 | Track 2 | 00:09:04 | |
3 | Track 3 | 00:08:57 | |
4 | Track 4 | 00:08:58 | |
5 | Track 5 | 00:12:16 | |
6 | Track 6 | 00:09:42 | |
7 | Track 7 | 00:09:02 | |
8 | Track 8 | 00:09:50 | |
CD 8 | |||
1 | Track 1 | 00:06:56 | |
2 | Track 2 | 00:10:35 | |
3 | Track 3 | 00:09:00 | |
4 | Track 4 | 00:09:35 | |
5 | Track 5 | 00:10:20 | |
6 | Track 6 | 00:09:56 | |
7 | Track 7 | 00:09:55 | |
8 | Track 8 | 00:13:10 |
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 01.02.2006Das abgeschnittene Ohr
Bittere Wahrheit: Edward P. Jones brillanter Sklaverei-Roman „Die bekannte Welt”
Henry Townsend zählt 31 Jahre, als er stirbt. Als Schuhmacher hat er angefangen, und da er sehr geschickt ist, kann er sich schon als junger Mann ein Stück Land und einen ersten Arbeiter leisten. Unterstützt von Moses, der später zum Aufseher avancieren wird, baut er ein geräumiges, mehrstöckiges Haus. Er heiratet die attraktive Caldonia und gebietet schließlich über 50 Morgen und 33 Menschen: elf Männer, dreizehn Frauen und neun Kinder. In seiner freien Zeit greift er gerne zur Bibel, aber auch zu Miltons „Paradise Lost”. Und doch unterscheidet ihn ein grundlegendes Merkmal von den anderen Großgrundbesitzern im Virginia des vorletzten Jahrhunderts. Mit denen, über deren Leben und Tod er jederzeit entscheiden kann, teilt er die Hautfarbe: Henry ist ein schwarzer Herr schwarzer Sklaven.
Augustus, sein Vater, wurde nicht frei geboren. Als tüchtiger Schreiner und Schnitzer gelingt es ihm aber, erst sich, dann auch seine Frau Mildred und seinen Sohn freizukaufen. Henry geht bei einer klugen, ebenfalls freien Lehrerin zur Schule; für die Weltweisheit sorgt William Robbins, sein früherer Besitzer, der ihn fast so freundlich behandelt wie die Kinder, die er mit seiner Mätresse hat. Als er sieht, wie Henry eines Tages mit Moses spielerisch rauft, weist er ihn streng zurecht: „Das Gesetz erwartet, dass du weißt, was ein Herr ist und was ein Sklave. Und es macht keinen Unterschied, ob du möglicherweise dunkelhäutiger bist als dein Sklave. Davor verschließt das Gesetz die Augen. Du bist der Herr, mehr will das Gesetz nicht wissen. Das Gesetz wird auf deiner Seite sein und sich hinter dich stellen. Aber wenn du dich herumwälzt und Spielgefährte deines Eigentums bist, und dein Eigentum dreht sich um und beißt dich, dann wird das Gesetz zwar immer noch zu dir stehen, aber nicht aus vollem Herzen und nicht mehr so schnell.”
Die Eltern von Henry sind entsetzt über den Weg, den ihr Sohn einschlägt. Besuchen sie ihn, übernachten sie demonstrativ nicht im Haus, sondern in einer der bescheidenen Sklavenhütten. Henry hofft zunächst, er werde „ein besserer Master sein als alle Weißen, die er kenne”; wie „eine Art guter Hirte” möchte er auf seinen menschlichen Besitz achten. Betrügt er sich mit solchen Aussagen selbst? Die übliche Herrschaftspraxis erweist sich jedenfalls als stärker als alle guten Vorsätze. Dass ein entlaufener Sklave ein Dieb ist, der sich selbst gestohlen hat und daher empfindlich bestraft gehört - diese Ansicht unterschreibt nach kurzer Zeit auch Henry: „Als er Moses sagen hörte, Elias sei verschwunden, hatte er beschlossen, dass es mit Auspeitschen nicht getan war, dass diesmal nur ein Ohr den Zweck erfüllen würde. Er hatte nur noch nicht entschieden, ob es das ganze Ohr sein sollte oder bloß ein Stück, und falls nur ein Stück, dann wie groß?” Vermutlich ist es auch seine prekäre Situation zwischen den Klassen und Rassen, die Henry immer kaltblütiger agieren lässt. Dem Sklavenfänger, der mit dem Rasiermesser sein blutiges Werk an Elias verrichtet hat, steckt er ungerührt einen Dollar zu.
Verstoß gegen den Opfermythos
Die Schilderung von Henrys kurzem Leben steht im Zentrum von „Die bekannte Welt”. Zugleich sind mit ihm aber zahlreiche weitere Schicksale verknüpft. Von John Skiffington, dem frommen, magenkranken Sheriff wird erzählt und von seinem skrupellosen, reichen Cousin Counsel, der durch eine Pockenepidemie wie ein moderner Hiob seine Familie und seinen Besitz verliert. Henrys und Caldonias Verwandte treten auf, und auch die Sklaven erhalten ihr eigenes Profil. Selbst von Nebenfiguren erfährt der Leser einiges über ihre bisherige, manchmal zudem ihre zukünftige Existenz. Allerdings wird die Technik der Vorausblende in der ersten Hälfte ein wenig inflationär eingesetzt; hier scheint der Autor dem Reiz erlegen zu sein, sich gegenüber seinen Figuren allzu demiurgisch zu gebärden.
„Die bekannte Welt” lässt sich als Gegenentwurf zu Alex Haleys „Roots” begreifen. Edward P. Jones ist Afroamerikaner, wagt aber die Mitbürger seiner Hautfarbe mit der unangenehmen, historisch belegten Wahrheit zu konfrontieren, dass einige ihrer Vorfahren selbst Sklavenhalter waren. Die Kühnheit dieses Verstoßes gegen einen Identität stiftenden Opfermythos ist zu bewundern, mehr aber noch, wie der Autor von der Unmenschlichkeit zu erzählen versteht, ohne in einen wohlfeilen Tonfall der Empörung abzugleiten. Exemplarisch hierfür ist die Szene, in der Mr. Robbins Moses und dessen Gefährtin Bessie kauft. Er befiehlt beiden, sich auszuziehen, prüft dann ihr Gebiss und ihre Muskeln. Von seinem Begleiter heißt es nur: „Henry trat einen Schritt zurück, bis ihm der Türknauf ins Kreuz stieß.” Der Sheriff, der ebenfalls anwesend ist, sorgt sich währenddessen um die Schicklichkeit: „Ihm fiel auf, dass eine Weiße am Fenster vorbeikommen und sich in ihrem Zartgefühl gekränkt fühlen mochte, wenn sie einen nackten Sklaven sah, und er stand auf und ging zum Fenster, um etwaig vorübergehende Frauen abzulenken.”
Der Roman endet mit einem Brief, den Caldonias Zwillingsbruder Louis 1861, sechs Jahre nach Henrys Tod, an seine Schwester schreibt. In Washington hat er Arbeit und eine neue Heimat gefunden, in einem Hotel, das von zwei früheren Sklavinnen, die Henry entflohen sind, geführt wird. Alice, eine von ihnen, galt als Irre; nun entpuppt sie sich als Künstlerin. Im Speisesaal hängen zwei ihrer Werke, „teils Bildteppich, teils Gemälde, teils aus Ton geformt”. Das erste ist „eine Art Landkarte des Lebens in Manchester County, Virginia”, das zweite zeigt die Plantage und ihre Bewohner, „so, wie der Herrgott sie sieht, wenn er herniederblickt”. Der Roman und der Zugriff des Autors auf seinen Stoff sind hier gespiegelt. Die Miniaturisierung der zuvor entfalteten epischen Welt verweist aber auch auf die tragische Ironie von Henrys Aufstiegsprojekt: Es versuchte eine weiße Kultur zu kopieren, die der Sezessionskrieg bald darauf obsolet machen sollte. Das falsche Leben ist gescheitert, Louis bleibt die Hoffnung auf das richtige. CHRISTOPH HAAS
EDWARD P. JONES: Die bekannte Welt. Roman. Aus dem Amerikanischen von Hans-Christian Oeser. Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 2005. 448 Seiten, 22 Euro.
Eine Sklavenauktion in Richmond, Virginia, 1861
Foto: Corbis
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Eine Dienstleistung der DIZ München GmbH
Bittere Wahrheit: Edward P. Jones brillanter Sklaverei-Roman „Die bekannte Welt”
Henry Townsend zählt 31 Jahre, als er stirbt. Als Schuhmacher hat er angefangen, und da er sehr geschickt ist, kann er sich schon als junger Mann ein Stück Land und einen ersten Arbeiter leisten. Unterstützt von Moses, der später zum Aufseher avancieren wird, baut er ein geräumiges, mehrstöckiges Haus. Er heiratet die attraktive Caldonia und gebietet schließlich über 50 Morgen und 33 Menschen: elf Männer, dreizehn Frauen und neun Kinder. In seiner freien Zeit greift er gerne zur Bibel, aber auch zu Miltons „Paradise Lost”. Und doch unterscheidet ihn ein grundlegendes Merkmal von den anderen Großgrundbesitzern im Virginia des vorletzten Jahrhunderts. Mit denen, über deren Leben und Tod er jederzeit entscheiden kann, teilt er die Hautfarbe: Henry ist ein schwarzer Herr schwarzer Sklaven.
Augustus, sein Vater, wurde nicht frei geboren. Als tüchtiger Schreiner und Schnitzer gelingt es ihm aber, erst sich, dann auch seine Frau Mildred und seinen Sohn freizukaufen. Henry geht bei einer klugen, ebenfalls freien Lehrerin zur Schule; für die Weltweisheit sorgt William Robbins, sein früherer Besitzer, der ihn fast so freundlich behandelt wie die Kinder, die er mit seiner Mätresse hat. Als er sieht, wie Henry eines Tages mit Moses spielerisch rauft, weist er ihn streng zurecht: „Das Gesetz erwartet, dass du weißt, was ein Herr ist und was ein Sklave. Und es macht keinen Unterschied, ob du möglicherweise dunkelhäutiger bist als dein Sklave. Davor verschließt das Gesetz die Augen. Du bist der Herr, mehr will das Gesetz nicht wissen. Das Gesetz wird auf deiner Seite sein und sich hinter dich stellen. Aber wenn du dich herumwälzt und Spielgefährte deines Eigentums bist, und dein Eigentum dreht sich um und beißt dich, dann wird das Gesetz zwar immer noch zu dir stehen, aber nicht aus vollem Herzen und nicht mehr so schnell.”
Die Eltern von Henry sind entsetzt über den Weg, den ihr Sohn einschlägt. Besuchen sie ihn, übernachten sie demonstrativ nicht im Haus, sondern in einer der bescheidenen Sklavenhütten. Henry hofft zunächst, er werde „ein besserer Master sein als alle Weißen, die er kenne”; wie „eine Art guter Hirte” möchte er auf seinen menschlichen Besitz achten. Betrügt er sich mit solchen Aussagen selbst? Die übliche Herrschaftspraxis erweist sich jedenfalls als stärker als alle guten Vorsätze. Dass ein entlaufener Sklave ein Dieb ist, der sich selbst gestohlen hat und daher empfindlich bestraft gehört - diese Ansicht unterschreibt nach kurzer Zeit auch Henry: „Als er Moses sagen hörte, Elias sei verschwunden, hatte er beschlossen, dass es mit Auspeitschen nicht getan war, dass diesmal nur ein Ohr den Zweck erfüllen würde. Er hatte nur noch nicht entschieden, ob es das ganze Ohr sein sollte oder bloß ein Stück, und falls nur ein Stück, dann wie groß?” Vermutlich ist es auch seine prekäre Situation zwischen den Klassen und Rassen, die Henry immer kaltblütiger agieren lässt. Dem Sklavenfänger, der mit dem Rasiermesser sein blutiges Werk an Elias verrichtet hat, steckt er ungerührt einen Dollar zu.
Verstoß gegen den Opfermythos
Die Schilderung von Henrys kurzem Leben steht im Zentrum von „Die bekannte Welt”. Zugleich sind mit ihm aber zahlreiche weitere Schicksale verknüpft. Von John Skiffington, dem frommen, magenkranken Sheriff wird erzählt und von seinem skrupellosen, reichen Cousin Counsel, der durch eine Pockenepidemie wie ein moderner Hiob seine Familie und seinen Besitz verliert. Henrys und Caldonias Verwandte treten auf, und auch die Sklaven erhalten ihr eigenes Profil. Selbst von Nebenfiguren erfährt der Leser einiges über ihre bisherige, manchmal zudem ihre zukünftige Existenz. Allerdings wird die Technik der Vorausblende in der ersten Hälfte ein wenig inflationär eingesetzt; hier scheint der Autor dem Reiz erlegen zu sein, sich gegenüber seinen Figuren allzu demiurgisch zu gebärden.
„Die bekannte Welt” lässt sich als Gegenentwurf zu Alex Haleys „Roots” begreifen. Edward P. Jones ist Afroamerikaner, wagt aber die Mitbürger seiner Hautfarbe mit der unangenehmen, historisch belegten Wahrheit zu konfrontieren, dass einige ihrer Vorfahren selbst Sklavenhalter waren. Die Kühnheit dieses Verstoßes gegen einen Identität stiftenden Opfermythos ist zu bewundern, mehr aber noch, wie der Autor von der Unmenschlichkeit zu erzählen versteht, ohne in einen wohlfeilen Tonfall der Empörung abzugleiten. Exemplarisch hierfür ist die Szene, in der Mr. Robbins Moses und dessen Gefährtin Bessie kauft. Er befiehlt beiden, sich auszuziehen, prüft dann ihr Gebiss und ihre Muskeln. Von seinem Begleiter heißt es nur: „Henry trat einen Schritt zurück, bis ihm der Türknauf ins Kreuz stieß.” Der Sheriff, der ebenfalls anwesend ist, sorgt sich währenddessen um die Schicklichkeit: „Ihm fiel auf, dass eine Weiße am Fenster vorbeikommen und sich in ihrem Zartgefühl gekränkt fühlen mochte, wenn sie einen nackten Sklaven sah, und er stand auf und ging zum Fenster, um etwaig vorübergehende Frauen abzulenken.”
Der Roman endet mit einem Brief, den Caldonias Zwillingsbruder Louis 1861, sechs Jahre nach Henrys Tod, an seine Schwester schreibt. In Washington hat er Arbeit und eine neue Heimat gefunden, in einem Hotel, das von zwei früheren Sklavinnen, die Henry entflohen sind, geführt wird. Alice, eine von ihnen, galt als Irre; nun entpuppt sie sich als Künstlerin. Im Speisesaal hängen zwei ihrer Werke, „teils Bildteppich, teils Gemälde, teils aus Ton geformt”. Das erste ist „eine Art Landkarte des Lebens in Manchester County, Virginia”, das zweite zeigt die Plantage und ihre Bewohner, „so, wie der Herrgott sie sieht, wenn er herniederblickt”. Der Roman und der Zugriff des Autors auf seinen Stoff sind hier gespiegelt. Die Miniaturisierung der zuvor entfalteten epischen Welt verweist aber auch auf die tragische Ironie von Henrys Aufstiegsprojekt: Es versuchte eine weiße Kultur zu kopieren, die der Sezessionskrieg bald darauf obsolet machen sollte. Das falsche Leben ist gescheitert, Louis bleibt die Hoffnung auf das richtige. CHRISTOPH HAAS
EDWARD P. JONES: Die bekannte Welt. Roman. Aus dem Amerikanischen von Hans-Christian Oeser. Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 2005. 448 Seiten, 22 Euro.
Eine Sklavenauktion in Richmond, Virginia, 1861
Foto: Corbis
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