Zum 100. Todestag Franz Kafkas erscheinen bei DAV erstmals eine Sammlung mit Hörspielen der wesentlichen Werke des Autors. Die Produktionen aus 70 Jahren Hörspielkunst ermöglichen einen unmittelbaren Zugang zu Kafkas oft geheimnisvollen Texten. Die Klarheit seiner Sprache tritt dabei ebenso in den Vordergrund wie der Gedanke, dass der Mensch in einer bedrohlich erscheinenden Welt immer wieder auf sich selbst zurückgeworfen wird. Ein wahres Hörerlebnis - mit Sprecher:innen wie Bruno Ganz, Gert Westphal und Gustl Halenke. »Die große Hörspiel-Edition« enthält: - Die Verwandlung, NDR 2002 - Amerika, SWF (heute: SWR) 1957 - Der Prozeß, SDR (heute: SWR) 1960 - In der Strafkolonie, SRF 1981 - Das Schloß, SWF (heute: SWR)/RB 1953 - Josefine,die Sängerin oder Das Volk der Mäuse, WDR 1985Hörspiel mit Bruno Ganz, Gert Westphal, Gustl Halenke7 CDs ca. 7 h 23 min
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Sechs Hörspiele von Kafka sind in dieser Edition versammelt, herausragend, daran lässt Rezensent Wolfgang Schneider keinen Zweifel, ist für ihn nur "In der Strafkolonie" von 1981 mit Bruno Ganz. Der spricht die Rolle des Offiziers, der seine Hinrichtungsmaschine beschreibt, ohne männliches Bellen, sondern mit der "honigsüßen Emphase" eines Liebhabers. Der Rezensent kann gar nicht anders, als zustimmend zu nicken, wenn Ganz für jeden Todgeweihten ein neues Mundstück fordert. "Die Verwandlung" von 2002 mit Sprecher Martin Reinke ist ihm etwas zu plakativ umgesetzt und auch die drei Produktionen zu "Der Prozess", "Das Schloss" und "Amerika" hört Schneider mit gemischten Gefühlen - obwohl, den jungen Gert Westphal als "kämpferischen K." fand er schon ziemlich klasse.
© Perlentaucher Medien GmbH
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