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1943: Die Amerikaner sind in Neapel gelandet. Doch mit den Befreiern ergreift ein anderes Übel Besitz von der Stadt. Weil jeder seine Haut, nicht seine Seele retten will, versinkt das Volk in Unmoral. Mütter prostituieren sich, Väter geben ihre Töchter preis, für einen Kaugummi werden Knaben zu Strichjungen. Jeder verkauft jeden. Ein höllischer Sündenpfuhl, in dem auch die abseitigsten erotischen Wünsche erfüllt werden. Nur die Erniedrigung der Besiegten, so lautet die bitter-zeitlose Bilanz, verschafft den Befreiern die Gewissheit, sich als Sieger zu fühlen. Die schillernde Chronik Malapartes…mehr

Produktbeschreibung
1943: Die Amerikaner sind in Neapel gelandet. Doch mit den Befreiern ergreift ein anderes Übel Besitz von der Stadt. Weil jeder seine Haut, nicht seine Seele retten will, versinkt das Volk in Unmoral. Mütter prostituieren sich, Väter geben ihre Töchter preis, für einen Kaugummi werden Knaben zu Strichjungen. Jeder verkauft jeden. Ein höllischer Sündenpfuhl, in dem auch die abseitigsten erotischen Wünsche erfüllt werden. Nur die Erniedrigung der Besiegten, so lautet die bitter-zeitlose Bilanz, verschafft den Befreiern die Gewissheit, sich als Sieger zu fühlen. Die schillernde Chronik Malapartes ist "wohl das einzige Antikriegsbuch, das von der Faszination für das Schlachten und Grauen lebt" Die Zeit .
Autorenporträt
Curzio Malaparte alias Kurt Erich Suckert wurde 1898 im italienischen Prato als Sohn einer Italienerin und eines Deutschen geboren. Mit 16 Jahren meldete er sich freiwillig zum Ersten Weltkrieg. Nach Kriegsende startete er eine journalistische Karriere, 1928-31 war er Chef von La Stampa . 1933 wurde er wegen kritischer Äußerungen verhaftet und einige Jahre in die Verbannung geschickt. Während des Zweiten Weltkriegs berichtet Malaparte als Korrespondent für den Corriere della Sera aus diversen Kriegsgebieten. 1945 fungierte er als Verbindungsoffizier zur US-Armee. Nach dem Krieg veröffentlichte er zwei Romane, die ihn weltberühmt machten: Kaputt und Die Haut . Malaparte starb 1957 in Rom an Lungenkrebs ? eine Folge der Giftgasangriffe, denen er an der französischen Front des Ersten Weltkriegs ausgesetzt war.

Matthias Habich, geboren 1940 in Danzig, gehört zu den renommiertesten deutschen Charakterdarstellern. Er studierte Schauspiel in Hamburg, Paris und New York. Einem großen Pub

likum wurde er 1976 durch seine Rolle in Volker Schlöndorffs Fangschuss bekannt. Seitdem war er in unzähligen Film- und Fernsehproduktion zu sehen, so zum Beispiel 1998-1999 in der TV- Serie Klemperer - Ein Leben in Deutschland . Matthias Habich wurde vielfach ausgezeichnet - unter anderem mit dem Deutschen Fernsehpreis für Jahrestage und dem Deutschen Filmpreis für Nirgendwo in Afrika . Zuletzt sah man ihn in der oskarnominierten Filmproduktion Der Vorleser . Habich lebt seit über 25 Jahren in Paris.duktion Der Vorleser. Lebt seit 25 Jahren in Paris
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

"Die Haut" war der zweite Riesenerfolg des früh faschistischen, aber anti-nationalsozialistischen, des skandalverliebten, rechten und obszönen, des bewunderten und verpönten italienischen Autors Curzio Malaparte. Er berichtet darin, in aller Offenheit, mit der Lust auch an der Übertreibung, was er mit eigenen Augen sah: im Krieg, in den Jahren 1943 und 1944, in Neapel. Man weiß, so der Rezensent Wolfgang Schneider, nicht immer recht, ob man glauben soll, was man da hört. Aber gerade das Unglaublichste, der Vesuvausbruch, den Malaparte eindrucksvoll schildert, erweist sich beim Nachlesen als historische Tatsache. Eine leichte Aufgabe ist Malapartes wilder Mix aus Tonlagen und Stilen für einen Vorleser nicht. Matthias Habich aber, versichert Schneider, löst die Aufgabe souverän - als "Märchenonkel des Grauens", der nichts verharmlost, zugleich jedoch zu den Übertreibungen des schockfreudigen Malaparte keine eigenen hinzufügt.

© Perlentaucher Medien GmbH
Neuübersetzungen sind mehr als (hoffentlich) bessere Wiedergaben. Sie sind Anzeichen für ein fortdauerndes oder neu erwachendes Interesse, für eine Auseinandersetzung. Bei Malaparte, den die deutsche Geisteswelt nicht geschont hat, erfreut das doppelt. Niklas Bender Frankfurter Allgemeine Zeitung 20241114