Frustriert, sexbesessen und liebesunfähig irren Houellebecqs Figuren orientierungslos durch die westliche Konsumgesellschaft - beharrlich auf der Suche nach Glück. Michel Houellebecq ist nicht nur einer der erfolgreichsten Schriftsteller der Gegenwart, er ist vor allem und mit großer Lust eines: ein Provokateur, ein Skandalautor, der regelmäßig Debatten auslöst. Kaum jemand erfasst die Stimmung unserer kontakt- und gefühlsgehemmten Gesellschaft so gut wie er. Die Box versammelt vier seiner berühmtesten Romane, kongenial umgesetzt von den Stars der deutschen Hörspielszene.Die Box enthält:- Ausweitung der Kampfzone, WDR 2001- Elementarteilchen, WDR 2001- Plattform, WDR 2003- Unterwerfung, SWR 2015Hörspiel mit Sylvester Groth, Jürgen Tarrach, Blixa Bargeld7 CDs ca. 8 h 17 min
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 26.11.2019Hilflos ausgeliefert
„Ausweitung der Kampfzone“, „Elementarteilchen“, „Plattform“, „Unterwerfung“:
Michel Houellebecqs Zeitromane sind fürs Hörspiel bestens geeignet
VON FLORIAN WELLE
Erst im Rückblick wird einem bewusst, mit welch geballter Präsenz Michel Houellebecq einst über die Leser kam. Zumindest hierzulande. Fünf Jahre nach der Veröffentlichung in Frankreich erschien bei uns 1999 sein Debüt „Ausweitung der Kampfzone“, ein Roman mit zugkräftiger These: „Der Sex stellt in unserer Gesellschaft eindeutig ein zweites Differenzierungssystem dar, das vom Geld völlig unabhängig ist; und es funktioniert auf mindestens ebenso erbarmungslose Weise.“ Noch im selben Jahr folgte dann in deutscher Übersetzung jenes Buch, das Houellebecq endgültig berühmt machen sollte, weil es die ausgeweitete Kampfzone des sexuellen Liberalismus, in dem es wie im liberalen Wirtschaftssystem wenige Gewinner und viele Verlierer gibt, mit der Fantasie von der Züchtung des künstlichen Menschen kurzschloss und dabei gehörig Achtundsechziger-Bashing betrieb: „Elementarteilchen“, die Geschichte der Halbbrüder Bruno und Michel.
Drei Jahre und einen Gedichtband später sorgte „Plattform“ für den nächsten Skandal auf der nach oben offenen Erregungsskala. Depression paart sich hier zunächst mit Peepshows und Sextourismus; dann trifft der Ich-Erzähler Michel auf die lebensgierige Valérie, doch der Traum vom gemeinsamen Glück findet ein jähes Ende bei einem Terroranschlag in Thailand: „Der Islam hatte mein Leben zerstört …“
Die Hörspiel-Box, die bei DAV erschienen ist und vier Hörspiele nach Romanen von Houellebecq enthält, verstärkt den Eindruck der plötzlichen Überwältigung. Zwischen 2000 und 2002 adaptierte der WDR die drei Romane, das Hörspiel zu „Plattform“ wurde noch im selben Jahr wie das Buch produziert. Houellebecq, der Schriftsteller, der Provokateur, der Zeitdiagnostiker, er war ebenso hipp wie er von vielen als sexistisch und frauenverachtend, reaktionär und islamfeindlich abgelehnt wurde.
Zumindest auf dem Gebiet des Hörspiels kehrte danach Ruhe ein. Das vierte und letzte Hörspiel dieser lohnenden Ausgabe ist die diesmal vom SWR produzierte und von Regisseur Leonhard Koppelmann verantwortete Umsetzung von „Unterwerfung“ aus dem Jahr 2015, mit einem starken Samuel Weiss in der Hauptrolle des vom Leben ermatteten Literaturprofessors François. Der Roman entwirft die Fiktion einer gemäßigt islamischen Republik Frankreich im Jahr 2022 und erschien dort am 7. Januar 2015; und damit genau an dem Tag, an dem Islamisten die Redaktion von Charlie Hebdo stürmten und ein Blutbad anrichteten. Wie nicht anders zu erwarten, flammte der Streit um Houellebecq daraufhin von Neuem auf.
Doch soll nicht noch einmal das Provokationspotenzial seiner Werke und seiner Person zur Diskussion stehen. Dazu würden die Bücher und die Interviews, in denen er sich bewusst als Nestbeschmutzer inszeniert, reichen. Auch der mitunter weitsichtige Beobachter unserer Zeitläufte interessiert hier nicht, gleichwohl liest man verblüfft einen Satz wie den des Informatikers Michel aus der immerhin 25 Jahre alten „Ausweitung der Kampfzone“, der aktueller nicht sein könnte: „Dieser Welt mangelt es an allem, außer an zusätzlicher Information.“ Weitere Beispiele ließen sich leicht finden.
Nein, die Hör-Box ermöglicht etwas ganz anderes, nämlich der grundsätzlichen Frage nachzugehen, warum gerade Houellebecqs Romane mit ihren 40-jährigen Anti-Helden sich so gut für eine Adaption zu eignen scheinen. Jedes der Hörspiele wird auf seine Weise der Vorlage gerecht und nimmt den Hörer in Beschlag.
Verantwortlich dafür sind selbstverständlich kluge, die Bücher genau durchdringende Regisseure – wie Martin Zylka und Leonhard Koppelmann. Jeder knöpfte sich zwei vor. Zylka die „Ausweitung der Kampfzone“ und „Plattform“, Koppelmann „Elementarteilchen“ und „Unterwerfung“. Doch etwas muss hinzukommen, um die besondere Hörspiel-Eignung der Romane Houllebecqs zu erklären, wahrscheinlich doch sein Schreibstil. – Ha, mögen einige einwenden, Stil! Hat denn dieser Schriftsteller überhaupt einen? Schließlich hat er selbst einmal erklärt, dass er versuche, keinen zu haben.
Die Literaturkritikerin Julia Encke hat in ihrem Buch „Wer ist Michel Houellebecq?“ überzeugend nachgewiesen, dass gerade die angestrebte Abwesenheit von Stil, der Nicht-Stil, unweigerlich selbst ein Stilphänomen ist, ein Stil, der sich durch schlichten Satzbau, kurze Sätze und Verzicht auf schmückende Metaphern auszeichnet.
Und dann gibt es noch jene lapidaren Aussagen, die aufhorchen lassen. Vor allem, wenn man sie so vorgesetzt bekommt, wie es Sylvester Groth sowohl als Michel in dem „Ausweitung der Kampfzone“-Hörspiel macht als auch als Michel in dem „Plattform“-Hörspiel. So gut wie ohne Betonung, sehr müde: „Zigarettenrauchen ist das einzige Stück echter Freiheit in meinem Leben.“ Oder: „Wir sind den Kakerlaken gegenüber völlig machtlos.“
Die Nüchternheit der Beschreibung geht mit einer überschaubaren Handlung einher. So ist es für Zylka und Koppelmann ein Leichtes, die Vorlagen zu kürzen und auf diese Weise zu verdichten, ohne dass Houellebecqs Intentionen verloren gehen. Im Gegenteil: Mitunter wirken diese nun noch pointierter. Und so sind alle Hörspiel-Laufzeiten nicht übermäßig lang geraten, reichen von einer Stunde („Ausweitung der Kampfzone“) bis zu drei Stunden („Unterwerfung“).
Martin Zylka genügen für seine Umsetzungen mit einem faszinierend leisen Sylvester Groth in beiden Hauptrollen stets wenige Geräuschsignale, um den Hörer an die Orte der Handlung zu versetzen. In „Ausweitung der Kampfzone“ begleitet er Michel und dessen Kollegen, den armseligen Tropf Tisserand, in einem ratternden Zug auf dem Weg von Paris in die Provinz. Mit einem flüchtig eingespielten „Stille Nacht, Heilige Nacht“ wird dann beiläufig angedeutet, an welch symbolisch aufgeladenem Abend sich die bis dahin schwermütig vor sich hin schleppende Geschichte zur zynischen Kampfzone mit aufblitzendem Messer weitet. Im Hintergrund rauscht sanft das Meer.
Dass Zylkas „Plattform“ insgesamt luftiger, ja passagenweise schon heiter daherkommt, liegt nicht nur am Schauplatz Thailand. Auch nicht an dem Glück, das Michel hier in Gestalt der patenten Valérie, die Nele Müller-Stöfen mit sanfter Bestimmtheit spricht, unverhofft für eine kurze Zeit zuteil wird. Sondern vor allem an der Musik von Bertrand Burgalat. Frankreichs König des Easy Listening ist bekannt von seiner Zusammenarbeit etwa mit den Synthie-Poppern von Air. Seine Elektro-Kompositionen erinnern an die seichten Melodien der Soft-Pornos der Siebzigerjahre und locken so den hintergründigen Witz hervor, der eben auch zu Houellebecq gehört.
Leonhard Koppelmann liebt es generell etwas opulenter. Und so ist er bei aller Komprimierung auch an Houellebecq herangegangen. Vor allem in „Elementarteilchen“ splittert er die Textvorlage in großem Maße in Figurenrede und Erzählerberichte auf, es geht hin und her zwischen Michel (Michael Tregor), Bruno (Hans Kremer), dem Chronisten Hubczejak (Blixa Bargeld) und einem Professor (Vadim Glowna). Die Sprecher sind auf beeindruckende Weise dem Text verpflichtet, und immer wieder grätscht während ihres Vortrags Kammermusik dazwischen.
In „Unterwerfung“ kommen dann noch sakrale und orientalische Klänge in der Komposition von Rainer Römer hinzu. Gleichzeitig gaukeln dort kurze Abschnitte aus Radiosendungen und Politikerreden Realität vor, sorgen für Härte und Lärm.
Michel Houellebecq: Die Hörspiel-Box. Vier Hörspiele. Mit Sylvester Groth, Nele Müller-Stöfen, Blixa Bargeld, Samuel Weiss u.a. 7 CDs, Laufzeit ca. 8h 17min. DAV, Berlin 2019, 24,99 Euro.
Die Musik zu „Plattform“
stammt von
Bertrand Burgalat,
Frankreichs König
des Easy Listening –
sie erinnert an
Soft-Porno-Klänge
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„Ausweitung der Kampfzone“, „Elementarteilchen“, „Plattform“, „Unterwerfung“:
Michel Houellebecqs Zeitromane sind fürs Hörspiel bestens geeignet
VON FLORIAN WELLE
Erst im Rückblick wird einem bewusst, mit welch geballter Präsenz Michel Houellebecq einst über die Leser kam. Zumindest hierzulande. Fünf Jahre nach der Veröffentlichung in Frankreich erschien bei uns 1999 sein Debüt „Ausweitung der Kampfzone“, ein Roman mit zugkräftiger These: „Der Sex stellt in unserer Gesellschaft eindeutig ein zweites Differenzierungssystem dar, das vom Geld völlig unabhängig ist; und es funktioniert auf mindestens ebenso erbarmungslose Weise.“ Noch im selben Jahr folgte dann in deutscher Übersetzung jenes Buch, das Houellebecq endgültig berühmt machen sollte, weil es die ausgeweitete Kampfzone des sexuellen Liberalismus, in dem es wie im liberalen Wirtschaftssystem wenige Gewinner und viele Verlierer gibt, mit der Fantasie von der Züchtung des künstlichen Menschen kurzschloss und dabei gehörig Achtundsechziger-Bashing betrieb: „Elementarteilchen“, die Geschichte der Halbbrüder Bruno und Michel.
Drei Jahre und einen Gedichtband später sorgte „Plattform“ für den nächsten Skandal auf der nach oben offenen Erregungsskala. Depression paart sich hier zunächst mit Peepshows und Sextourismus; dann trifft der Ich-Erzähler Michel auf die lebensgierige Valérie, doch der Traum vom gemeinsamen Glück findet ein jähes Ende bei einem Terroranschlag in Thailand: „Der Islam hatte mein Leben zerstört …“
Die Hörspiel-Box, die bei DAV erschienen ist und vier Hörspiele nach Romanen von Houellebecq enthält, verstärkt den Eindruck der plötzlichen Überwältigung. Zwischen 2000 und 2002 adaptierte der WDR die drei Romane, das Hörspiel zu „Plattform“ wurde noch im selben Jahr wie das Buch produziert. Houellebecq, der Schriftsteller, der Provokateur, der Zeitdiagnostiker, er war ebenso hipp wie er von vielen als sexistisch und frauenverachtend, reaktionär und islamfeindlich abgelehnt wurde.
Zumindest auf dem Gebiet des Hörspiels kehrte danach Ruhe ein. Das vierte und letzte Hörspiel dieser lohnenden Ausgabe ist die diesmal vom SWR produzierte und von Regisseur Leonhard Koppelmann verantwortete Umsetzung von „Unterwerfung“ aus dem Jahr 2015, mit einem starken Samuel Weiss in der Hauptrolle des vom Leben ermatteten Literaturprofessors François. Der Roman entwirft die Fiktion einer gemäßigt islamischen Republik Frankreich im Jahr 2022 und erschien dort am 7. Januar 2015; und damit genau an dem Tag, an dem Islamisten die Redaktion von Charlie Hebdo stürmten und ein Blutbad anrichteten. Wie nicht anders zu erwarten, flammte der Streit um Houellebecq daraufhin von Neuem auf.
Doch soll nicht noch einmal das Provokationspotenzial seiner Werke und seiner Person zur Diskussion stehen. Dazu würden die Bücher und die Interviews, in denen er sich bewusst als Nestbeschmutzer inszeniert, reichen. Auch der mitunter weitsichtige Beobachter unserer Zeitläufte interessiert hier nicht, gleichwohl liest man verblüfft einen Satz wie den des Informatikers Michel aus der immerhin 25 Jahre alten „Ausweitung der Kampfzone“, der aktueller nicht sein könnte: „Dieser Welt mangelt es an allem, außer an zusätzlicher Information.“ Weitere Beispiele ließen sich leicht finden.
Nein, die Hör-Box ermöglicht etwas ganz anderes, nämlich der grundsätzlichen Frage nachzugehen, warum gerade Houellebecqs Romane mit ihren 40-jährigen Anti-Helden sich so gut für eine Adaption zu eignen scheinen. Jedes der Hörspiele wird auf seine Weise der Vorlage gerecht und nimmt den Hörer in Beschlag.
Verantwortlich dafür sind selbstverständlich kluge, die Bücher genau durchdringende Regisseure – wie Martin Zylka und Leonhard Koppelmann. Jeder knöpfte sich zwei vor. Zylka die „Ausweitung der Kampfzone“ und „Plattform“, Koppelmann „Elementarteilchen“ und „Unterwerfung“. Doch etwas muss hinzukommen, um die besondere Hörspiel-Eignung der Romane Houllebecqs zu erklären, wahrscheinlich doch sein Schreibstil. – Ha, mögen einige einwenden, Stil! Hat denn dieser Schriftsteller überhaupt einen? Schließlich hat er selbst einmal erklärt, dass er versuche, keinen zu haben.
Die Literaturkritikerin Julia Encke hat in ihrem Buch „Wer ist Michel Houellebecq?“ überzeugend nachgewiesen, dass gerade die angestrebte Abwesenheit von Stil, der Nicht-Stil, unweigerlich selbst ein Stilphänomen ist, ein Stil, der sich durch schlichten Satzbau, kurze Sätze und Verzicht auf schmückende Metaphern auszeichnet.
Und dann gibt es noch jene lapidaren Aussagen, die aufhorchen lassen. Vor allem, wenn man sie so vorgesetzt bekommt, wie es Sylvester Groth sowohl als Michel in dem „Ausweitung der Kampfzone“-Hörspiel macht als auch als Michel in dem „Plattform“-Hörspiel. So gut wie ohne Betonung, sehr müde: „Zigarettenrauchen ist das einzige Stück echter Freiheit in meinem Leben.“ Oder: „Wir sind den Kakerlaken gegenüber völlig machtlos.“
Die Nüchternheit der Beschreibung geht mit einer überschaubaren Handlung einher. So ist es für Zylka und Koppelmann ein Leichtes, die Vorlagen zu kürzen und auf diese Weise zu verdichten, ohne dass Houellebecqs Intentionen verloren gehen. Im Gegenteil: Mitunter wirken diese nun noch pointierter. Und so sind alle Hörspiel-Laufzeiten nicht übermäßig lang geraten, reichen von einer Stunde („Ausweitung der Kampfzone“) bis zu drei Stunden („Unterwerfung“).
Martin Zylka genügen für seine Umsetzungen mit einem faszinierend leisen Sylvester Groth in beiden Hauptrollen stets wenige Geräuschsignale, um den Hörer an die Orte der Handlung zu versetzen. In „Ausweitung der Kampfzone“ begleitet er Michel und dessen Kollegen, den armseligen Tropf Tisserand, in einem ratternden Zug auf dem Weg von Paris in die Provinz. Mit einem flüchtig eingespielten „Stille Nacht, Heilige Nacht“ wird dann beiläufig angedeutet, an welch symbolisch aufgeladenem Abend sich die bis dahin schwermütig vor sich hin schleppende Geschichte zur zynischen Kampfzone mit aufblitzendem Messer weitet. Im Hintergrund rauscht sanft das Meer.
Dass Zylkas „Plattform“ insgesamt luftiger, ja passagenweise schon heiter daherkommt, liegt nicht nur am Schauplatz Thailand. Auch nicht an dem Glück, das Michel hier in Gestalt der patenten Valérie, die Nele Müller-Stöfen mit sanfter Bestimmtheit spricht, unverhofft für eine kurze Zeit zuteil wird. Sondern vor allem an der Musik von Bertrand Burgalat. Frankreichs König des Easy Listening ist bekannt von seiner Zusammenarbeit etwa mit den Synthie-Poppern von Air. Seine Elektro-Kompositionen erinnern an die seichten Melodien der Soft-Pornos der Siebzigerjahre und locken so den hintergründigen Witz hervor, der eben auch zu Houellebecq gehört.
Leonhard Koppelmann liebt es generell etwas opulenter. Und so ist er bei aller Komprimierung auch an Houellebecq herangegangen. Vor allem in „Elementarteilchen“ splittert er die Textvorlage in großem Maße in Figurenrede und Erzählerberichte auf, es geht hin und her zwischen Michel (Michael Tregor), Bruno (Hans Kremer), dem Chronisten Hubczejak (Blixa Bargeld) und einem Professor (Vadim Glowna). Die Sprecher sind auf beeindruckende Weise dem Text verpflichtet, und immer wieder grätscht während ihres Vortrags Kammermusik dazwischen.
In „Unterwerfung“ kommen dann noch sakrale und orientalische Klänge in der Komposition von Rainer Römer hinzu. Gleichzeitig gaukeln dort kurze Abschnitte aus Radiosendungen und Politikerreden Realität vor, sorgen für Härte und Lärm.
Michel Houellebecq: Die Hörspiel-Box. Vier Hörspiele. Mit Sylvester Groth, Nele Müller-Stöfen, Blixa Bargeld, Samuel Weiss u.a. 7 CDs, Laufzeit ca. 8h 17min. DAV, Berlin 2019, 24,99 Euro.
Die Musik zu „Plattform“
stammt von
Bertrand Burgalat,
Frankreichs König
des Easy Listening –
sie erinnert an
Soft-Porno-Klänge
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»Der umwerfendste Schriftsteller unserer Gegenwart.« Julia Encke, F.A.S.