Folge 84 Teil 1/2
20 Jahre nach dem Tod von Cyrus West finden sich die Erben 1921 in dessen abgelegenen Landhaus ein, um dort in der Testamentseröffnung zu erfahren, wer das Erbe des exzentrischen Mannes antreten darf. Anwalt Roger Crosby und Haushälterin Mammy Pleasant empfangen dazu die sechs
verbliebenen Erben, die untereinander nicht unbedingt freundschaftliche Gefühle hegen. Doch das…mehrFolge 84 Teil 1/2
20 Jahre nach dem Tod von Cyrus West finden sich die Erben 1921 in dessen abgelegenen Landhaus ein, um dort in der Testamentseröffnung zu erfahren, wer das Erbe des exzentrischen Mannes antreten darf. Anwalt Roger Crosby und Haushälterin Mammy Pleasant empfangen dazu die sechs verbliebenen Erben, die untereinander nicht unbedingt freundschaftliche Gefühle hegen. Doch das Testament birgt auch Merkwürdigkeiten, so muß der Erbe oder die Erbin eine Nacht in der Bibliothek verbringen und soll am anderen Morgen noch bei Verstand sein.
Als Gruselstück kann man diese Doppelfolge wohl nicht bezeichnen. Zwar ist die Atmosphäre im Haus von Anfang an düster und mysteriös, mit dem merkwürdigen Testament und der übersinnlich begabten Haushälterin Mammy Plesant kommt zudem noch eine etwas okkulte Note ins Spiel, trotzdem erinnerte mich "Die Katze und der Kanarienvogel" eher an einen Edgar Wallace Roman, ein seltsames Testament, mehrere Erben, von denen natürlich jeder der Begünstigte sein möchte, Verwicklungen und Intrigen und zum Schluß noch ein irrer Mörder, besser hätte Wallace das auch nicht hingekriegt. Wer also auf ein Schauerstück hofft, der wird hier wohl enttäuscht sein. Mich hat das nicht so sehr gestört, da wie immer die Sprecher herausragend sind und die Atmosphäre im Haus wunderbar umgesetzt und zum Hörer transportiert wird. Zudem gibt es einige Szenen, die zum Teil recht amüsant und komisch sind. Ich weiß nicht ob das beabsichtigt war oder eher unfreiwillig komisch wirkte, aber es hat die Geschichte sehr unterhaltsam gemacht.
Folge 85 Teil 2/2
Die ohnehin schon aufgeheizte Lage im Haus spitzt sich zu, als ein Wärter aus einem benachbarten Sanatorium vorbei kommt und von einem entsprungenen geisteskranken Serienmörder berichtet und nicht alle Erben können das Testament akzeptieren und verfolgen eigene Ziele.
Die bedrohliche Atmosphäre im Haus spitzt sich weiter zu, aber auch die launigen Szenen kommen nicht zu kurz, ich mußte mehrfach herzhaft lachen, auch wenn das wohl ehr nicht beabsichtigt war. Einige Entwicklungen lassen die Story eine andere Wendung nehmen, als man zu Anfang gedacht hätte, auch gibt es eine dezente Liebesgeschichte, die zum Ende hin ein wenig mehr Raum einnimmt.
Auch wenn die düstere Atmosphäre im Haus weiter steigt, bleibt die ganze Story doch eher ein Krimi und wird auch so aufgelöst. Mich hat das nicht gestört, aber inhaltlich paßt die Doppelfolge damit nicht wirklich in die Gruselkabinett Reihe.
Wie gewohnt herausragend sind die Sprecher, Dagmar von Kurmin verkörpert Mammy Pleasant, die geheimnisvolle und übersinnlich begabte alte Mulattin wirklich sehr gelungen, Eckart Dux kann als Anwalt Roger Crosby überzeugen und auch die 6 Erben werden äußert gelungen von ihren jeweiligen Sprechern dargestellt. Da die gesamte Story im Haus abläuft, ist die Geräuschkulisse entsprechend spartanisch, doch ums Haus jaulender Wind, knarrende Türen, und prasselndes Kaminfeuer sorgen für die richtige Kulisse, die von einer entsprechenden musikalischen Untermalung noch stimmungsvoll unterlegt werden.
FaziT: nicht unbedingt eine typische Folge für das Gruselkabinett, eher ein Krimi ala Edgar Wallace. Fans des Gruselgenres werden hier vermutlich nicht so angetan sein, mir hat es trotzdem gut gefallen, da die gesamte Geschichte atmosphärisch dicht und sehr stimmig umgesetzt wurde. Neben Spannung und einer etwas mysteriösen Stimmung kommen auch Gefühl und Humor nicht zu kurz. Da es sich hier um eine Doppelfolge handelt, sollte man Folge 84 und 85 unbedingt zusammen und in der richtigen Reihenfolge hören.