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Kinderleichte Antworten auf die schwierigsten Fragen der Welt!
Auf die Einladung von acht Professoren stürmten im Sommer 2002 fünftausend Kinder die Aula der Universität Tübingen, um endlich einmal auf die großen Warum?-Fragen eine befriedigende Antwort zu erhalten. Die Journalisten und Ideengeber dieser Vorlesungsreihe, Ulrich Janßen und Ulla Steuernagel, haben die Vorträge dokumentiert und präsentieren nun die spannenden Ergebnisse dieser Kinder-Uni.
Mit Rufus Beck geht der Hörer den Fragen nach: Warum sind Dinosaurier ausgestorben? und Warum speien Vulkane Feuer?. Geistreich und
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Produktbeschreibung
Kinderleichte Antworten auf die schwierigsten Fragen der Welt!

Auf die Einladung von acht Professoren stürmten im Sommer 2002 fünftausend Kinder die Aula der Universität Tübingen, um endlich einmal auf die großen Warum?-Fragen eine befriedigende Antwort zu erhalten. Die Journalisten und Ideengeber dieser Vorlesungsreihe, Ulrich Janßen und Ulla Steuernagel, haben die Vorträge dokumentiert und präsentieren nun die spannenden Ergebnisse dieser Kinder-Uni.

Mit Rufus Beck geht der Hörer den Fragen nach: Warum sind Dinosaurier ausgestorben? und Warum speien Vulkane Feuer?. Geistreich und unterhaltsam schildert der Schauspieler die Grundzüge der Evolution und gibt einen spannenden Exkurs durch die Erdgeschichte.

Sprecher: Rufus Beck
Produktion: Hessischer Rundfunk / Der Hörverlag, 2003

Autorenporträt
Ulrich Janßen, geboren 1959, ist Redakteur beim Schwäbischen Tagblatt in Tübingen. Gemeinsam mit Ulla Steuernagel gründete er im Jahr 2002 die erste deutsche Kinder-Uni. Ihre drei vielfach ausgezeichneten Kinder-Uni-Bücher wurden Bestseller und in 15 Sprachen übersetzt.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 25.08.2003

Was alle Menschen wissen wollen
Die Kinder-Uni ist ein voller Erfolg und zeigt, dass Lernen Spaß machen kann
ULRICH JANßEN, ULLA STEUERNAGEL: Die Kinder-Uni. Forscher erklären die Rätsel der Welt. DVA, Stuttgart/München 2003. 224 Seiten, 19,90 Euro.
In einem an natürlichen Ressourcen armen Land ist Wissen der wertvollste Rohstoff. So etwa lautet das Credo der Bildungspolitiker, während Forscher nicht müde werden zu betonen, dass es an diesem Wissen auch deshalb mangelt, weil Nachwuchs fehlt. Schlimmer: Die Bundesrepublik sei drauf und dran, in den Wissenschaften den Anschluss an die Weltspitze zu verlieren. Ob sie „Zukunft Bildung” oder „Pakt für die Hochschulen” heißen, Reformen allein werden die Misere nicht lösen. Als zunehmend wichtig werten Fachleute die Notwendigkeit, das Bewusstsein der Öffentlichkeit für die Forschung zu schärfen – und das der Forscher für die Öffentlichkeit.
Initiativen wie „Wissenschaft im Dialog” versuchen das und stoßen seit dem Jahr 2000 mit ihren Wissenschaftssommern regelmäßig auf große Resonanz.Was die Journalisten Ulrich Janßen
und Ulla Steuernagel vom Schwäbischen Tagblatt wagten, war dennoch ein Experiment mit ungewissem Ausgang. Im Frühjahr 2002 fragten sie bei Professoren der Tübinger Universität an, ob sie eine Vorlesung vor Kindern halten würden. Die Zusagen bescherten der Hochschule ein Semester mit acht Veranstaltungen und den Referenten ungewohnte Erfahrungen – manche hatten vor den 45-minütigen Vorlesungen mehr Lampenfieber als beim Auftritt auf einem internationalen Kongress.
Doch spätestens, als an einem heißen Sommertag 900 „Jungstudis” im Alter zwischen sieben und zwölf in die Hallen der Alma Mater einzogen, um zu hören, warum wir über Witze lachen, war klar: Die Kinder-Uni wird zum Renner.
Wie das Projekt selbst, so ist auch das „Skript” der Vorlesungen etwa Besonderes: Von den Initiatoren Janßen und Steuernagel mit Sorgfalt bearbeitet, ergänzt und didaktisch aufbereitet, gerät es für Leser aller Semester zu einem großen Vergnügen. Abgesehen vom jederzeit leicht lesbaren Text, erklärenden Marginalien und den wundervollen Illustrationen von Klaus Ensikat birgt das Buch genügend Stoff zum Staunen. Die kluge Themenauswahl tut ein Übriges – wenngleich sie natürlich geprägt ist vom Angebot an der Universität Tübingen und der Bereitschaft der Professoren, mitzumachen.
Die Kinder-Uni arbeitet mit einem einfachen, gleichwohl wirkungsvollen Trick: Sie stellt vordergründig triviale Fragen. Damit folgt sie einem Prinzip, das Wissenschaftler und Kinder vereint, und schafft Spielraum für ausführliche Antworten. Die Fragen berühren die Rätsel der Welt ebenso wie die Geheimnisse des täglichen Lebens. Der Bogen spannt sich zwischen Neugier und Erfahrung, das Buch bildet sowohl erkenntnisorientierte als auch anwendungsbezogene Forschung ab: So wird das Kapitel „Warum speien Vulkane Feuer?” zu einer unterhaltsamen Exkursion durch die Erdgeschichte, während „Warum gibt es Arme und Reiche?” in wirtschaftliche Zusammenhänge und globale ökonomische Netzwerke einführt.
Das erste Kapitel „Warum sind die Dinosaurier ausgestorben?” – ein Lockangebot natürlich – schildert die Grundzüge der Evolution, „Warum beten Muslime auf Teppichen?” bietet ein kurzgefasstes
Stück Religionsgeschichte. Von der Pathologie („Warum müssen Menschen sterben?”) über die Kulturwissenschaft („Warum lachen wir über Witze?”) bis zur Anthropologie („Warum stammt der
Mensch vom Affen ab?”) und schließlich
der Erziehungswissenschaft („Warum ist die Schule doof?”) reicht der weitere Fächerkanon.
Wer sich auf den Themenmix der Kinder-Uni einlässt, braucht Muße und die Fähigkeit, sich Wissen zu erlesen – ganz wie der Forscher, in dessen Alltag der Anhang des Buchs ebenso Einblick gibt wie ein kleines Lexikon des Uni-Jargons (von „A” wie Assistent bis „Z” wie Zitat). Apropos Einblick: Über die Probleme an deutschen Hochschulen oder dem in der Wissenschaft harten Wettbewerb ist nichts zu erfahren. Und: Die Professoren der Kinder-Uni sind, mit Ausnahme der später dazu gestoßenen Nobelpreisträgerin Christiane Nüsslein-Vollhardt, nur Herren – der Leser möge daraus seine Schlüsse über die Forschungslandschaft Deutschland ziehen.
HELMUT HORNUNG
Die Biologin Christiane Nüsslein-Vollhardt hält ihre erste Vorlesung an der Kinder-Uni in Tübingen.
Foto: ddp
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 10.05.2003

Prof. Munkel und Prof. Kunkel
An der Kinder-Uni erklären Forscher die Rätsel der Welt

Wie viele Blondinen braucht man für einen Schokoladenkuchen? Zwei. Die eine rührt den Teig, die andere schält die Smarties. So ein Witz ist natürlich politisch höchst unkorrekt, aber an der Uni fällt er unter die Freiheit von Forschung und Lehre. Erzählt wurde er während einer Vorlesungsreihe für Kinder, die vor einem Jahr in Tübingen abgehalten wurde. Nun ist daraus ein Buch entstanden, dem man sogar seinen prahlerischen Untertitel "Forscher erklären die Rätsel der Welt" verzeiht - so schön ist es geworden. Die meisten Rätsel der Welt bleiben natürlich nach wie vor unerklärt.

Worum geht es also wirklich? Acht Professoren berichten über ein Thema aus ihrem Arbeitsgebiet. Zum Beispiel fragt der Kulturwissenschaftler Hermann Bausinger: "Warum lachen wir über Witze?" Darüber weiß er einiges zu sagen. Ein Witz kann besonders wirkungsvoll sein, gerade wenn er sich den Grenzen des guten Geschmacks nähert (siehe oben). Unsere Vorfahren im Mittelalter fanden andere Sachen komisch als wir. Und in fremden Kulturen sind auch die Witze oft fremdartig. In den Vereinigten Staaten etwa sind Rechtsanwälte nicht besonders beliebt. Das hat zu vielen erstaunlich brutalen Rechtsanwalt-Witzen Anlaß gegeben, für die uns die passenden Emotionen fehlen. Umgekehrt müßten wir einem Amerikaner erst einmal genau erklären, warum deutsche Beamte so lächerlich sind.

Es liegt in der Natur der Sache, daß die Themen des Buchs eher zufällig zusammengepurzelt sind. Schließlich ist nicht jedes Fach in Tübingen vertreten, und nicht jeder Dozent hat das Talent zur kindgerechten Vorlesung. Die Mischung ist aber durchaus gelungen. Mit der allerersten Frage jedenfalls - "Warum sind die Dinosaurier ausgestorben?" - hat man die Aufmerksamkeit der Kinder schon gewonnen.

Ein anderes Thema ist "Warum stammt der Mensch vom Affen ab?" Wie so oft kann man hier zwei Geschichten erzählen: Erstens: Was ist passiert? und zweitens: Wie hat man das eigentlich herausgefunden? Beide Aspekte sind hier durchaus komplex. Der Archäologe Nicholas Conrad schafft es, in einem Kapitel das Wesentliche zusammenzufassen. Er berichtet von Charles Darwins Theorie der Evolution und Gregor Mendels Genen. Er schildert, wie vor 15 Millionen Jahren ein Klimawechsel in Ostafrika unseren Ahnen das Überleben erschwerte. Statt weiter im Wald zu leben, mußten sie sich an die Verhältnisse in der Savanne anpassen. Deshalb entwickelten sie Fähigkeiten wie den aufrechten Gang und das Talent, Bilder an Höhlenwände oder auf Overheadprojektor-Folien in Hörsälen zu malen. Professor Conrad und seine Kollegen haben ihre versteinerten Gebeine und ihre Faustkeile ausgegraben und damit ihre Geschichte für uns rekonstruiert.

Vom gleichen Kaliber sind die anderen Kapitel. Ein Mineraloge fragt "Warum speien Vulkane Feuer?", ein Wirtschaftswissenschaftler "Warum gibt es Arme und Reiche?", ein Pathologe "Warum müssen Menschen sterben?", ein Islamwissenschaftler "Warum beten Muslime auf Teppichen?" und ein Erziehungswissenschaftler "Warum ist Schule doof?" Natürlich gehen die Antworten weit über die simplen Fragen hinaus. Zum Islam gehört weit mehr als die täglichen Gebete gen Mekka, und Schule muß gar nicht doof sein. Hans-Ulrich Grunder, der seinerzeit auch nur mit viel Mühe das Abitur geschafft hat, hat da ganz schön radikale Ideen. Er schwärmt von der englischen Alternativschule Summerhill und möchte das Sitzenbleiben abschaffen. Der Beifall seiner Hörer wird ihm gewiß gewesen sein.

Die Leser lernen aber noch mehr. Sie erfahren von A wie Assistent bis Z wie Zitat, wie es an der Universität zugeht. Die negativen Seiten werden allerdings ausgespart. Man muß Zehnjährigen ja auch nicht erzählen, wie sich Prof. Munkel und Prof. Kunkel manchmal im Fachbereichsrat aufführen. Das merken sie schon, wenn es soweit ist. Der Lebenslauf der acht illustren Herren, die die Vorträge gehalten haben, wird ausgebreitet. Eine Frau ist nicht darunter. Leider werden wohl gerade die cleversten unter den kleinen Leserinnen daraus ihre Schlüsse ziehen.

In welchem Umfang die Autoren Ulrich Janssen und Ulla Steuernagel die Vorlesungen der Tübinger Kinder-Uni bearbeitet haben, können wir nicht beurteilen. Auf jeden Fall überzeugt das Ergebnis. Der Text ist durchgehend gut verständlich, respektlos und nie langweilig. Loben wir einfach alle Beteiligten! Die Kinder-Uni wird fortgesetzt. Vielleicht können wir uns ja auch auf ein zweites Buch freuen.

Auch ein anderer Aspekt ist noch zu würdigen. Die Illustrationen von Klaus Ensikat - vor allem die ganzseitigen Bilder am Beginn der Kapitel - sind kleine unaufdringliche Kunstwerke, sachgerecht und liebevoll, farbig, ohne bunt zu sein. Die Typographie macht weisen Gebrauch von dezenten roten und grünen Elementen. Das Papier hat einen angenehmen Chamois-Ton. Ein gelungener Schokoladenkuchen und ein gelungenes Buch benötigen vor allem eins: liebevolle Zubereitung.

ERNST HORST

Ulrich Janssen,Ulla Steuernagel: "Die Kinder-Uni - Forscher erklären die Rätsel der Welt". Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 2003. 224 S., geb., 19,90 [Euro]. Ab 12 J.

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