In seinem zweiteiligen Novellenzyklus „Die Leute von Seldwyla“ erzählt Gottfried aus dem Leben der Bürger von Seldwyla, einer fiktiven Kleinstadt mit bäuerlich-bürgerlichen Milieu. In der Vorrede erläutert er den Ortsnamen („wonniger und sonniger Ort“), die Umgebung und die Eigenart dieser Bürger.
Seldwyla ist ein Ort des Müßiggangs und der liebenswerten Sonderlinge. Die meisten „Lebensbilder“…mehrIn seinem zweiteiligen Novellenzyklus „Die Leute von Seldwyla“ erzählt Gottfried aus dem Leben der Bürger von Seldwyla, einer fiktiven Kleinstadt mit bäuerlich-bürgerlichen Milieu. In der Vorrede erläutert er den Ortsnamen („wonniger und sonniger Ort“), die Umgebung und die Eigenart dieser Bürger. Seldwyla ist ein Ort des Müßiggangs und der liebenswerten Sonderlinge. Die meisten „Lebensbilder“ spielen in der Gegenwart, andere sind humoristische Märchen, die sich mitunter ins Groteske steigern.
Der erste Teil (1856) vereint die Novellen „Pankraz, der Schmoller“, „Romeo und Julia auf dem Dorfe“, „Frau Regel Amrain und ihr Jüngster“, „Die drei gerechten Kammacher“ und „Spiegel, das Kätzchen“, wobei „Romeo und Julia auf dem Dorfe“ auf einer tatsächlichen Begebenheit, dem Freitod eines jungen Liebespaares, beruhte. Die „verhängnisvolle Dorfgeschichte“ wollte Keller zunächst nicht in den Zyklus aufnehmen.
Im zweiten Teil (1873/74) sind die Novellen „Kleider machen Leute“, „Der Schmied seines Glückes“, „Die missbrauchten Liebesbriefe“, „Dietegen“ und „Das verlorene Lachen“ versammelt. Die Geschichte um den armen Schneiderlehrling Wenzel Strapinski, der aufgrund seiner vornehmen Kleidung für einen reichen polnischen Grafen gehalten wird, ist die wohl bekannteste Erzählung aus dem Novellenzyklus und gehört seit Generationen zur klassischen Schullektüre.
Mit Ausnahme von „Romeo und Julia auf dem Dorfe“ bringt das vorliegende Hörbuch (Produktion des Hessischen Rundfunks 1984, 2mp3-CDs mit einer Spieldauer von 17,5 Stunden) alle Novellen von „Die Leute von Seldwyla“ - gelesen von Christian Brückner, Wolf Euba, Heiner Schmidt und Ernst Schlott, sodass auch vom Sprecher-Team für Abwechslung gesorgt wird.