Das Best of Bov. Das Beste aus 20 Jahren vom Shootingstar der deutschen Literatur: Geschichten über die schwäbische Heimat, das Berliner Exil und das ferne Amerika. Komisch und melancholisch. Vielschichtig und pointiert. Für den literarischen Genuss und den großen Lesespaß. "Seine Geschichten zu lesen ist ganz einfach immer wieder ein sehr großes Vergnügen." Horst Evers. Gerade als seine Mutter den Führerschein macht, lässt der Gemeinderat eine Fußgängerampel aufstellen, mit fatalen Folgen für Mensch und Tier. Und ausgerechnet während des Urlaubs mit seiner Freundin in einem amerikanischen Nationalpark zieht ein heftiger Sturm auf. Und mitten im Zug auf halber Strecke zum Satireabend nach Frankfurt stürzen die Zwillingstürme ein. Egal ob Mütter oder Söhne, Lokaljournalisten oder Bankdirektoren, Münzsammler oder Apotheker - die Figuren in Bov Bjergs Geschichten haben eins gemeinsam: Für ihren Lebensweg gibt es keinen Verkehrsfunk. Schwäbische Alb, Berlin, Amerika. Das sind ihre Koordinaten. Aber was unterwegs passiert, damit müssen sie irgendwie allein fertig werden. Mit großer Einfühlsamkeit spürt Bov Bjerg den kleinen und großen Schicksalsschlägen des Lebens nach und sorgt mit seinem besonderen Humor dafür, dass man am Ende trotzdem lacht.Die in diesem Hörbuch veröffentlichten Geschichten waren bis auf eine in dem E-Book "Ohne Brille kann ich recht und links nicht unterscheiden" enthalten.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 30.07.2016Ehrenrunde
Mit seinem Roman „Auerhaus“ ist Bov Bjerg
zu einem gefeierten Autor geworden. Nun versammelt ein Band
Geschichten aus der Zeit, bevor er in die Siegerkurve einbog
VON CHRISTOPHER SCHMIDT
Ganz am Schluss erlaubt sich Bov Bjerg einen Scherz zu seinen eigenen Lasten. „Bald darauf erschien eine Sammlung meiner Geschichten“, lautet der vorletzte Satz in seinem Buch, das genau dies ist, eine Sammlung seiner Geschichten. Und dann heißt es: „Die beste Geschichte war nicht dabei.“ Bei anderen Autoren könnte solch vorauseilendes Zurückrudern kokett wirken, wie eine pseudobescheidene Eitelkeitspirouette. Nicht aber bei Bov Bjerg, der eigentlich Rolf Böttcher heißt und mit seinemRoman „Auerhaus“ im vergangenen Jahr vom Himmel – und selbst aus allen Wolken fiel. Vor dem überraschenden Erfolg war Durchbruch für ihn wohl nur ein Wort aus der Darmkrebsvorsorge gewesen.
Bov Bjerg weiß natürlich, dass sein Verlag das neue Buch dem Vorgängertitel seines aufgehenden Sterns rasch hinterherschießt, ehe der womöglich schon wieder erloschen ist. „Die Modernisierung meiner Mutter“ versammelt Gutes von gestern, kleine und kleinste Geschichten, die in den letzten zwanzig Jahren entstanden sind, aus verschiedensten Nischen zusammengefegt zu einer literarischen Singles Collection. Und doch ist der Band mehr als nur Zweitverwertung dessen, was Bov Bjerg auf diversen Lesebühnen vorgetragen hat. Er ist vielmehr eine Art Making-of des Romans „Auerhaus“, das einen dabei zusehen lässt, wie ein Schriftsteller zu seinem Thema und zu sich selbst findet.
Denn nicht alle Geschichten in diesem Band haben dieselbe hohe Qualität. Besonders die, die in Berlin spielen und etwa von einem Horoskop-Schreiber erzählen, der auf ein unbekanntes Wesen trifft, nämlich eine seiner Leserinnen, von aufständischen Spartakisten im Schnäppchenmarkt oder vom freundlichen Wahnsinn einer Supermarkt-Kassiererin, sind kaum mehr als humoristisch verbrämte Moralitäten über entfremdetes Leben im Weddinger Souterrainmilieu. Die eine oder andere Berlin-Pointe liegt da einfach auf der Straße: „Vor den Hostels saßen Laptoptipper, die an komplizierten Kaffees nippten“. Über den verpeilten Witz mancher Geschichten heißt es, „selbst ich brauchte, wenn ich sie verstehen wollte, die Hilfe der Fa. Alk & THC Vereinigte Schlüsseldienste“. Und der Einzige, der einmal über eine dieser Geschichten lacht, verteilt am Tag darauf Fotokopien des Kommunistischen Manifests auf dem Leopoldplatz, und zwar nackt und nur an die Linksabbieger. Dergleichen wirkt wie Fingerübungen auf der Luftgitarre zum Soundtrack des von Bov Bjerg bewunderten Max Goldt.
So viel zum Thema „falsch abgebogen“. Hätte Bov Bjerg hier weitergemacht, wäre er vielleicht nicht in der Gosse, aber in der Glosse geendet. Stattdessen aber hat er die Richtung geändert, ist zurückgekehrt zu seiner Herkunftswelt in der schwäbischen Provinz der Achtzigerjahre, in der ja der Verkehrsführung herausragende Bedeutung zukommt, weshalb die drei Teile des Buches mit kleinen Verkehrsschildern bebildert sind. Man denkt sofort an den alten Witz: München liegt an der Isar, Köln am Rhein, Stuttgart an der A 8. Ganz wichtig ist hier der Kreisverkehr. Eines der Unfallopfer, vor dessen Einführung, ist ein Zuchtbulle, der nach der Kollision mit einem VW Käfer nur in Gestalt eines Bechers mit grünem Wackelpudding beerdigt werden kann, weil seine sterblichen Überreste in eine Gelatinefabrik verbracht wurden.
Gleich mehrere Geschichten handeln von diesen Verkehrskreiseln, Sinnbild für den rasenden Stillstand des Landlebens, wo jede Ausfahrt nur in denselben Stumpfsinn führt: „Birth, school, work, death“, heißt es in „Auerhaus“ über die vorgespurten Biografien der Dorfjugend, die von den Eltern „das Abitur und das Leben“ erbt. Jeder Lichtpunkt in der Nacht „ein funktionierender Fernseher“. „Auerhaus“, benannt nach dem Madness-Song „Our House“, ist eine Fortschreibung des Märchens von den Bremer Stadtmusikanten, jener ältesten Selbsthilfegruppe der Literatur, deren Blues Bov Bjerg neu abgemischt hat. Etwas Besseres als den Tod, wie es im Märchen heißt, findet Frieder, der schon einen Suizidversuch hinter sich hat, der „ein trockener Selbstmörder“ ist, in der Schüler-WG, die in ein altes Haus zieht, nur weg von den Katastrophen daheim. „Nicht achtzehn zu werden, war scheiße. Wenn man nicht achtzehn wurde, war alles umsonst.“
Motive aus dem Roman sind in den Geschichten vorgebildet: Die Gruselfigur des Auschwitz-Apothekers Capesius als leibhaftiges Dorfgespenst etwa, oder die Idee Frieders, die Innentasche seiner Jacke herauszuschneiden, um sich auf diese Weise „vom einfachen Ladendieb zum Klauprofessor“ hochzuarbeiten. Oder die alleinerziehende Mutter, die in einer der Geschichten den Führerschein macht, um einmal die ganze Familie in den gebrauchten VW Jetta zu setzen und zur deutsch-tschechischen Grenze zu fahren. Dort hat der Chef der Supermarktkette, bei der sie angestellt war, ein Denkmal gestiftet, und die Mutter bricht einen Stein heraus, als Wiedergutmachung für all die unbezahlten Überstunden.
In einer anderen Geschichte putzt und kocht die Mutter für ein zum Katholizismus konvertiertes Lehrerehepaar. Deren geistig zurückgebliebener Sohn wird vom örtlichen Kinderschänder, der mit der Bonbontüte auf Beutejagd geht, sexuell missbraucht. Einmal kommt der junge Ich-Erzähler zum Essen vorbei, es gibt Schinkennudeln, allerdings nach dem Rezept der Hausherrin. Der Junge bleibt höflich, „ich kannte meine Roots, auch meine kulinarischen, und war stolz wie Kunta Kinte“. Und obwohl es scheußlich schmeckt, lädt er sich immer wieder den Teller voll mit diesen „Muskatnussjoghurtsoßenkonvertitenschinkennudeln“, dieser „vertrockneten, pietistischen Schuldbewusstseinsjoghurtmasse“. Bis er sich übergeben muss, und was da hochkommt, ist die ganze unverdaute Mischung aus bildungsbürgerlicher Scheinidyllik, verlogenem Moralismus und provinzieller Enge.
In seinen Geschichten „Die Modernisierung meiner Mutter“ ist Bov Bjerg noch auf der Suche nach dem Ton, den er in
„Auerhaus“ gefunden hat, dem Buch, das von den schwersten Dingen so wundersam leicht erzählt. Es ist kein Zufall, dass dieser Ton sich auf den Lesebühnen herausgebildet hat, im mündlichen Vortrag also. Dort konnte er sein Gespür für Timing und Rhythmus schulen, aber Bov Bjerg hat sich eben nicht begnügt mit dem Crowd Pleasing, er hat sich weiterentwickelt zu einem Performer, der mit seinen Pointen leise Wirkungstreffer setzt. „Ich bin satt. I am sad“, sagt Frieder im „Auerhaus“-Buch einmal. Bov Bjerg hat zuerst gelernt, wie man ein Publikum satt macht, und dann, wie man es sad macht – traurig auf die beglückendste Art.
Bov Bjerg: Die Modernisierung meiner Mutter. Geschichten. Blumenbar im Aufbau Verlag, Berlin 2016. 160 Seiten, 16 Euro. E-Book 13,99 Euro.
Manche Geschichten
wirken wie Fingerübungen
auf der Luftgitarre
Vom Crowd Pleaser hat
sich der Autor weiterentwickelt
zum subtilen Performer
Wie man in den Kreisen der Provinz durchdrehen kann, auch davon erzählt Bov Bjerg.
Foto: André Schuster / plainpicture
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Mit seinem Roman „Auerhaus“ ist Bov Bjerg
zu einem gefeierten Autor geworden. Nun versammelt ein Band
Geschichten aus der Zeit, bevor er in die Siegerkurve einbog
VON CHRISTOPHER SCHMIDT
Ganz am Schluss erlaubt sich Bov Bjerg einen Scherz zu seinen eigenen Lasten. „Bald darauf erschien eine Sammlung meiner Geschichten“, lautet der vorletzte Satz in seinem Buch, das genau dies ist, eine Sammlung seiner Geschichten. Und dann heißt es: „Die beste Geschichte war nicht dabei.“ Bei anderen Autoren könnte solch vorauseilendes Zurückrudern kokett wirken, wie eine pseudobescheidene Eitelkeitspirouette. Nicht aber bei Bov Bjerg, der eigentlich Rolf Böttcher heißt und mit seinemRoman „Auerhaus“ im vergangenen Jahr vom Himmel – und selbst aus allen Wolken fiel. Vor dem überraschenden Erfolg war Durchbruch für ihn wohl nur ein Wort aus der Darmkrebsvorsorge gewesen.
Bov Bjerg weiß natürlich, dass sein Verlag das neue Buch dem Vorgängertitel seines aufgehenden Sterns rasch hinterherschießt, ehe der womöglich schon wieder erloschen ist. „Die Modernisierung meiner Mutter“ versammelt Gutes von gestern, kleine und kleinste Geschichten, die in den letzten zwanzig Jahren entstanden sind, aus verschiedensten Nischen zusammengefegt zu einer literarischen Singles Collection. Und doch ist der Band mehr als nur Zweitverwertung dessen, was Bov Bjerg auf diversen Lesebühnen vorgetragen hat. Er ist vielmehr eine Art Making-of des Romans „Auerhaus“, das einen dabei zusehen lässt, wie ein Schriftsteller zu seinem Thema und zu sich selbst findet.
Denn nicht alle Geschichten in diesem Band haben dieselbe hohe Qualität. Besonders die, die in Berlin spielen und etwa von einem Horoskop-Schreiber erzählen, der auf ein unbekanntes Wesen trifft, nämlich eine seiner Leserinnen, von aufständischen Spartakisten im Schnäppchenmarkt oder vom freundlichen Wahnsinn einer Supermarkt-Kassiererin, sind kaum mehr als humoristisch verbrämte Moralitäten über entfremdetes Leben im Weddinger Souterrainmilieu. Die eine oder andere Berlin-Pointe liegt da einfach auf der Straße: „Vor den Hostels saßen Laptoptipper, die an komplizierten Kaffees nippten“. Über den verpeilten Witz mancher Geschichten heißt es, „selbst ich brauchte, wenn ich sie verstehen wollte, die Hilfe der Fa. Alk & THC Vereinigte Schlüsseldienste“. Und der Einzige, der einmal über eine dieser Geschichten lacht, verteilt am Tag darauf Fotokopien des Kommunistischen Manifests auf dem Leopoldplatz, und zwar nackt und nur an die Linksabbieger. Dergleichen wirkt wie Fingerübungen auf der Luftgitarre zum Soundtrack des von Bov Bjerg bewunderten Max Goldt.
So viel zum Thema „falsch abgebogen“. Hätte Bov Bjerg hier weitergemacht, wäre er vielleicht nicht in der Gosse, aber in der Glosse geendet. Stattdessen aber hat er die Richtung geändert, ist zurückgekehrt zu seiner Herkunftswelt in der schwäbischen Provinz der Achtzigerjahre, in der ja der Verkehrsführung herausragende Bedeutung zukommt, weshalb die drei Teile des Buches mit kleinen Verkehrsschildern bebildert sind. Man denkt sofort an den alten Witz: München liegt an der Isar, Köln am Rhein, Stuttgart an der A 8. Ganz wichtig ist hier der Kreisverkehr. Eines der Unfallopfer, vor dessen Einführung, ist ein Zuchtbulle, der nach der Kollision mit einem VW Käfer nur in Gestalt eines Bechers mit grünem Wackelpudding beerdigt werden kann, weil seine sterblichen Überreste in eine Gelatinefabrik verbracht wurden.
Gleich mehrere Geschichten handeln von diesen Verkehrskreiseln, Sinnbild für den rasenden Stillstand des Landlebens, wo jede Ausfahrt nur in denselben Stumpfsinn führt: „Birth, school, work, death“, heißt es in „Auerhaus“ über die vorgespurten Biografien der Dorfjugend, die von den Eltern „das Abitur und das Leben“ erbt. Jeder Lichtpunkt in der Nacht „ein funktionierender Fernseher“. „Auerhaus“, benannt nach dem Madness-Song „Our House“, ist eine Fortschreibung des Märchens von den Bremer Stadtmusikanten, jener ältesten Selbsthilfegruppe der Literatur, deren Blues Bov Bjerg neu abgemischt hat. Etwas Besseres als den Tod, wie es im Märchen heißt, findet Frieder, der schon einen Suizidversuch hinter sich hat, der „ein trockener Selbstmörder“ ist, in der Schüler-WG, die in ein altes Haus zieht, nur weg von den Katastrophen daheim. „Nicht achtzehn zu werden, war scheiße. Wenn man nicht achtzehn wurde, war alles umsonst.“
Motive aus dem Roman sind in den Geschichten vorgebildet: Die Gruselfigur des Auschwitz-Apothekers Capesius als leibhaftiges Dorfgespenst etwa, oder die Idee Frieders, die Innentasche seiner Jacke herauszuschneiden, um sich auf diese Weise „vom einfachen Ladendieb zum Klauprofessor“ hochzuarbeiten. Oder die alleinerziehende Mutter, die in einer der Geschichten den Führerschein macht, um einmal die ganze Familie in den gebrauchten VW Jetta zu setzen und zur deutsch-tschechischen Grenze zu fahren. Dort hat der Chef der Supermarktkette, bei der sie angestellt war, ein Denkmal gestiftet, und die Mutter bricht einen Stein heraus, als Wiedergutmachung für all die unbezahlten Überstunden.
In einer anderen Geschichte putzt und kocht die Mutter für ein zum Katholizismus konvertiertes Lehrerehepaar. Deren geistig zurückgebliebener Sohn wird vom örtlichen Kinderschänder, der mit der Bonbontüte auf Beutejagd geht, sexuell missbraucht. Einmal kommt der junge Ich-Erzähler zum Essen vorbei, es gibt Schinkennudeln, allerdings nach dem Rezept der Hausherrin. Der Junge bleibt höflich, „ich kannte meine Roots, auch meine kulinarischen, und war stolz wie Kunta Kinte“. Und obwohl es scheußlich schmeckt, lädt er sich immer wieder den Teller voll mit diesen „Muskatnussjoghurtsoßenkonvertitenschinkennudeln“, dieser „vertrockneten, pietistischen Schuldbewusstseinsjoghurtmasse“. Bis er sich übergeben muss, und was da hochkommt, ist die ganze unverdaute Mischung aus bildungsbürgerlicher Scheinidyllik, verlogenem Moralismus und provinzieller Enge.
In seinen Geschichten „Die Modernisierung meiner Mutter“ ist Bov Bjerg noch auf der Suche nach dem Ton, den er in
„Auerhaus“ gefunden hat, dem Buch, das von den schwersten Dingen so wundersam leicht erzählt. Es ist kein Zufall, dass dieser Ton sich auf den Lesebühnen herausgebildet hat, im mündlichen Vortrag also. Dort konnte er sein Gespür für Timing und Rhythmus schulen, aber Bov Bjerg hat sich eben nicht begnügt mit dem Crowd Pleasing, er hat sich weiterentwickelt zu einem Performer, der mit seinen Pointen leise Wirkungstreffer setzt. „Ich bin satt. I am sad“, sagt Frieder im „Auerhaus“-Buch einmal. Bov Bjerg hat zuerst gelernt, wie man ein Publikum satt macht, und dann, wie man es sad macht – traurig auf die beglückendste Art.
Bov Bjerg: Die Modernisierung meiner Mutter. Geschichten. Blumenbar im Aufbau Verlag, Berlin 2016. 160 Seiten, 16 Euro. E-Book 13,99 Euro.
Manche Geschichten
wirken wie Fingerübungen
auf der Luftgitarre
Vom Crowd Pleaser hat
sich der Autor weiterentwickelt
zum subtilen Performer
Wie man in den Kreisen der Provinz durchdrehen kann, auch davon erzählt Bov Bjerg.
Foto: André Schuster / plainpicture
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 11.08.2016Warum Kopfschuss-Klaus immer so lachte
Empfindsame Reise ins Land der Schinkennudeln: Mit dem Erzählungsband "Die Modernisierung meiner Mutter" bestätigt Bov Bjerg seinen guten Ruf
Bov Bjerg bezeichnet sich auf seiner Internetseite als Schauleser. Das erinnert fast ein bisschen an Harry Rowohlts legendäre Selbstbeschreibung seines Berufs, "Schausaufen mit Betonung". Auch den derberen Ton findet man gelegentlich bei Bjerg, es ist allerdings nicht der eines dirty old man, sondern vielmehr ein jung-naiver: "Schinkennudeln waren immer mein Lieblingsessen, aber einmal habe ich davon gekotzt", lautet der erste Satz in Bjergs neuem Buch.
Es ist ein Schaulesesatz, mit dem gleich mehreres signalisiert wird. Er etabliert ein Ich, das entweder fast noch kindlich ist oder sich bewusst zurückversetzt. Er ruft archivarisch einen Lieblingsgegenstand auf und erinnert damit an Popliteratur. Er erzeugt durch diesen Gegenstand einen regionalen Bezug. Alles in allem also schwäbische Kinder-Popliteraur?
Das wäre ein Irrtum, denn das ist nur der erste, oberflächliche Eindruck von Bov Bjergs Prosa, die sehr leicht zugänglich ist. Für die Lesebühne taugt die Schinkennudelgeschichte bestimmt bestens, denn sie macht aus dem zu Beginn angekündigten Erbrechen am Ende ein Slapstick-Spektakel. Aber in der Komödie lauern Untiefen.
Erzählt wird von einem Jungen aus einfachen Verhältnissen, dessen offenbar alleinerziehende Mutter bei den Eltern eines Mitschülers zu putzen beginnt - einem frommen Lehrerpaar, das mit seinen Kindern Latein spricht. Als wäre das nicht schon Erniedrigung genug, muss diese Mutter aus Höflichkeit dann auch noch das Lieblingsgericht ihres Sohnes nach einem Rezept der anderen Mutter zubereiten, sehr zu dessen Verdruss: "Zwiebeln, Schinken, Nudeln: Herrgott, seit wann brauchte man für Schinkennudeln ein Rezept?" Die Speise, die dabei herauskommt, wird für den Erzähler zum Inbegriff all dessen, was an der anderen Familie verabscheuungswürdig ist: "Das waren Klavierspielerschinkennudeln, Lateinlehrerschinkennudeln", ja, eine "vertrocknete, pietistische Schuldbewusstseinsjoghurtmasse". In dem grotesken, gar nicht mehr enden wollenden Erbrechen des Erzählers schließlich kommt nicht nur eine Abwehr gegen diese gesellschaftlich höhergestellte Familie zum Ausdruck, sondern auch das schmerzhafte Wiederhochwürgen einer ganzen Jugend ("bald waren Substanzen dabei, die ich nicht mehr identifizieren konnte, Mahlzeiten, die Jahre zurückliegen mussten"), die vielleicht gar nicht so witzig war, wie es zunächst scheint. Das zeigt sich auch an der nur ganz am Rande erwähnten Figur eines pädophilen Mannes, der einem der Lehrerkinder zu nahe gekommen ist.
Und als Schlüsselszene des Eröffnungstexts in Bov Bjergs nun erschienenem Band mit Geschichten, die zumeist in ferner Zeit der alten Bundesrepublik spielen, hat die Würge-Orgie dann womöglich sogar emblematische Funktion: Im Ausspeien der Erinnerungsbrocken könnte man ein drastisches Gegenmodell zur lieblichen mémoire bei Proust sehen; an die Stelle süßer Madeleines treten halbverdaute Nudeln.
Bov Bjerg, der eigentlich Rolf Böttcher heißt und 1965 im Landkreis Göppingen geboren wurde, haben dieser Ton und diese Erzähltechnik im vergangenen Jahr zu einem großen Erfolg seines Romans "Auerhaus" verholfen (F.A.Z. vom 28. November 2015), der zeitweilig sogar vergriffen war. Auch darin geht es um eine Jugend in der süddeutschen Provinz, um eine schwäbische Dorfkommune von Abiturienten und den leider auch durch keine Erzähltricks abzuwendenden Suizid von einem aus ihrer Mitte.
Die Prosatexte, die der Verlag nun kaum ein Jahr später hinterherschickt, wirken wie eine Fortsetzung, stammen allerdings schon aus der Zeit vor dem Roman: Sie etablieren geradezu den Erzählkosmos, in dem "Auerhaus" dann einen Stern bildet, und sie dokumentieren die Produkte aus mehreren Jahren Engagement des Autors auf Lesebühnen und als Kabarettist. Berg hat auch für das Satiremagazin "Titanic" geschrieben; einer der Texte ("Wissenswertes über Göttingen") ist wohl als Gruß an dessen früheren Kolumnisten Max Goldt gedacht, ist aber ebenso voraussetzungsreich wie hintergründig und nicht ganz leicht zu deuten.
Der anthologische Charakter des Bandes erklärt, warum vielleicht nicht jeder der zum Teil nur eine Seite langen Texte die Reife des Romans hat, offenbart zum anderen aber auch einen gelegentlich noch abgründigeren Humor als den des Erfolgsbuches. Manche Geschichten haben einen Zug ins Absurde, etwa die von einem Lohnschreiber für Horoskope, der aus Überdruss sehr befremdliche Elemente in seine Weissagungen einbaut, etwa für Menschen vom Sternzeichen Waage den Satz "Heute nach der Tagesschau müssen Sie sterben". Als eine Zeitung ihn aus Versehen wirklich druckt, bringt es dem Erzähler kurioserweise ein Date mit seiner Arbeitskollegin ein, die fragt: "Woll'n wir die Tagesschau zusammen gucken?" Und dann heißt es: "Im Fernseher trieben die dicken Windpfeile über die Deutschlandkarte. Wir tranken unseren ersten und letzten Schluck Wein zusammen."
Mit einem Seitenblick auf Bergs 2008 erschienenen Roman "Deadline" erklärt sich, dass er auch noch zu viel experimentellerer Schreibweise fähig ist, die manchmal sprachkritische, an der konventionellen Benennung von Gegenständen zweifelnde Züge trägt. Auch von den vorliegenden Geschichten sind längst nicht alle so zugänglich, manche bleiben kryptisch bei einem sehr sonderbaren Humor - immer aber lauern darin Zynismus und tiefe Melancholie. Bergs markanteste Qualität ist die der Zuspitzung von Sachverhalten oder Eigenschaften zu einzelnen lustigen Neologismen oder zusammengesetzten Substantiven.
Die zitierten Nudelstellen sind ein Beispiel dafür, aber am besten macht er es bei Figurennamen. So gibt es hier zum Beispiel einen Typ namens Kopfschuss-Klaus, dessen Spitzname verrät, dass er einen Suizidversuch mit Schusswaffe überlebt hat. Sein Gehirn sei mirakulöserweise fast unverletzt geblieben, heißt es, nur leide er an ein paar Symptomen, "die immer wieder durchbrachen", darunter grundlose Euphorie, Reizbarkeit und Witzelsucht. "Witzelsucht, das kannte ich gut", kommentiert der Erzähler dies noch. "Und das kam tatsächlich von einem Gehirnschaden?"
Dass im Herbst bereits die Uraufführung von "Auerhaus" als Theaterstück in Berlin erfolgen wird und außerdem vor kurzem vermeldet wurde, dass die Filmrechte dazu an Constantin verkauft wurden, ist wirtschaftlich erfreulich für den Autor. Was mit der Umformung des Stoffes gewonnen werden soll, ist allerdings unklar, denn die Gefahr ist groß, dass dabei nur Kitsch über deutsche Jugend in den Achtzigern herauskommen wird, den es in Theater und Film ja wirklich schon zur Genüge gibt. Zwar schreibt Bov Bjerg auch überaus witzige Dialoge, die sich gut in Theater und Film machen werden - aber das Besondere seiner Kunst liegt eben in dem extrem lakonischen Erzählton, der etwas kann, was nur Literatur kann.
JAN WIELE.
Bov Bjerg, "Die Modernisierung meiner Mutter". Geschichten.
Blumenbar Verlag, Berlin 2016. 160 S., geb., 16,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Empfindsame Reise ins Land der Schinkennudeln: Mit dem Erzählungsband "Die Modernisierung meiner Mutter" bestätigt Bov Bjerg seinen guten Ruf
Bov Bjerg bezeichnet sich auf seiner Internetseite als Schauleser. Das erinnert fast ein bisschen an Harry Rowohlts legendäre Selbstbeschreibung seines Berufs, "Schausaufen mit Betonung". Auch den derberen Ton findet man gelegentlich bei Bjerg, es ist allerdings nicht der eines dirty old man, sondern vielmehr ein jung-naiver: "Schinkennudeln waren immer mein Lieblingsessen, aber einmal habe ich davon gekotzt", lautet der erste Satz in Bjergs neuem Buch.
Es ist ein Schaulesesatz, mit dem gleich mehreres signalisiert wird. Er etabliert ein Ich, das entweder fast noch kindlich ist oder sich bewusst zurückversetzt. Er ruft archivarisch einen Lieblingsgegenstand auf und erinnert damit an Popliteratur. Er erzeugt durch diesen Gegenstand einen regionalen Bezug. Alles in allem also schwäbische Kinder-Popliteraur?
Das wäre ein Irrtum, denn das ist nur der erste, oberflächliche Eindruck von Bov Bjergs Prosa, die sehr leicht zugänglich ist. Für die Lesebühne taugt die Schinkennudelgeschichte bestimmt bestens, denn sie macht aus dem zu Beginn angekündigten Erbrechen am Ende ein Slapstick-Spektakel. Aber in der Komödie lauern Untiefen.
Erzählt wird von einem Jungen aus einfachen Verhältnissen, dessen offenbar alleinerziehende Mutter bei den Eltern eines Mitschülers zu putzen beginnt - einem frommen Lehrerpaar, das mit seinen Kindern Latein spricht. Als wäre das nicht schon Erniedrigung genug, muss diese Mutter aus Höflichkeit dann auch noch das Lieblingsgericht ihres Sohnes nach einem Rezept der anderen Mutter zubereiten, sehr zu dessen Verdruss: "Zwiebeln, Schinken, Nudeln: Herrgott, seit wann brauchte man für Schinkennudeln ein Rezept?" Die Speise, die dabei herauskommt, wird für den Erzähler zum Inbegriff all dessen, was an der anderen Familie verabscheuungswürdig ist: "Das waren Klavierspielerschinkennudeln, Lateinlehrerschinkennudeln", ja, eine "vertrocknete, pietistische Schuldbewusstseinsjoghurtmasse". In dem grotesken, gar nicht mehr enden wollenden Erbrechen des Erzählers schließlich kommt nicht nur eine Abwehr gegen diese gesellschaftlich höhergestellte Familie zum Ausdruck, sondern auch das schmerzhafte Wiederhochwürgen einer ganzen Jugend ("bald waren Substanzen dabei, die ich nicht mehr identifizieren konnte, Mahlzeiten, die Jahre zurückliegen mussten"), die vielleicht gar nicht so witzig war, wie es zunächst scheint. Das zeigt sich auch an der nur ganz am Rande erwähnten Figur eines pädophilen Mannes, der einem der Lehrerkinder zu nahe gekommen ist.
Und als Schlüsselszene des Eröffnungstexts in Bov Bjergs nun erschienenem Band mit Geschichten, die zumeist in ferner Zeit der alten Bundesrepublik spielen, hat die Würge-Orgie dann womöglich sogar emblematische Funktion: Im Ausspeien der Erinnerungsbrocken könnte man ein drastisches Gegenmodell zur lieblichen mémoire bei Proust sehen; an die Stelle süßer Madeleines treten halbverdaute Nudeln.
Bov Bjerg, der eigentlich Rolf Böttcher heißt und 1965 im Landkreis Göppingen geboren wurde, haben dieser Ton und diese Erzähltechnik im vergangenen Jahr zu einem großen Erfolg seines Romans "Auerhaus" verholfen (F.A.Z. vom 28. November 2015), der zeitweilig sogar vergriffen war. Auch darin geht es um eine Jugend in der süddeutschen Provinz, um eine schwäbische Dorfkommune von Abiturienten und den leider auch durch keine Erzähltricks abzuwendenden Suizid von einem aus ihrer Mitte.
Die Prosatexte, die der Verlag nun kaum ein Jahr später hinterherschickt, wirken wie eine Fortsetzung, stammen allerdings schon aus der Zeit vor dem Roman: Sie etablieren geradezu den Erzählkosmos, in dem "Auerhaus" dann einen Stern bildet, und sie dokumentieren die Produkte aus mehreren Jahren Engagement des Autors auf Lesebühnen und als Kabarettist. Berg hat auch für das Satiremagazin "Titanic" geschrieben; einer der Texte ("Wissenswertes über Göttingen") ist wohl als Gruß an dessen früheren Kolumnisten Max Goldt gedacht, ist aber ebenso voraussetzungsreich wie hintergründig und nicht ganz leicht zu deuten.
Der anthologische Charakter des Bandes erklärt, warum vielleicht nicht jeder der zum Teil nur eine Seite langen Texte die Reife des Romans hat, offenbart zum anderen aber auch einen gelegentlich noch abgründigeren Humor als den des Erfolgsbuches. Manche Geschichten haben einen Zug ins Absurde, etwa die von einem Lohnschreiber für Horoskope, der aus Überdruss sehr befremdliche Elemente in seine Weissagungen einbaut, etwa für Menschen vom Sternzeichen Waage den Satz "Heute nach der Tagesschau müssen Sie sterben". Als eine Zeitung ihn aus Versehen wirklich druckt, bringt es dem Erzähler kurioserweise ein Date mit seiner Arbeitskollegin ein, die fragt: "Woll'n wir die Tagesschau zusammen gucken?" Und dann heißt es: "Im Fernseher trieben die dicken Windpfeile über die Deutschlandkarte. Wir tranken unseren ersten und letzten Schluck Wein zusammen."
Mit einem Seitenblick auf Bergs 2008 erschienenen Roman "Deadline" erklärt sich, dass er auch noch zu viel experimentellerer Schreibweise fähig ist, die manchmal sprachkritische, an der konventionellen Benennung von Gegenständen zweifelnde Züge trägt. Auch von den vorliegenden Geschichten sind längst nicht alle so zugänglich, manche bleiben kryptisch bei einem sehr sonderbaren Humor - immer aber lauern darin Zynismus und tiefe Melancholie. Bergs markanteste Qualität ist die der Zuspitzung von Sachverhalten oder Eigenschaften zu einzelnen lustigen Neologismen oder zusammengesetzten Substantiven.
Die zitierten Nudelstellen sind ein Beispiel dafür, aber am besten macht er es bei Figurennamen. So gibt es hier zum Beispiel einen Typ namens Kopfschuss-Klaus, dessen Spitzname verrät, dass er einen Suizidversuch mit Schusswaffe überlebt hat. Sein Gehirn sei mirakulöserweise fast unverletzt geblieben, heißt es, nur leide er an ein paar Symptomen, "die immer wieder durchbrachen", darunter grundlose Euphorie, Reizbarkeit und Witzelsucht. "Witzelsucht, das kannte ich gut", kommentiert der Erzähler dies noch. "Und das kam tatsächlich von einem Gehirnschaden?"
Dass im Herbst bereits die Uraufführung von "Auerhaus" als Theaterstück in Berlin erfolgen wird und außerdem vor kurzem vermeldet wurde, dass die Filmrechte dazu an Constantin verkauft wurden, ist wirtschaftlich erfreulich für den Autor. Was mit der Umformung des Stoffes gewonnen werden soll, ist allerdings unklar, denn die Gefahr ist groß, dass dabei nur Kitsch über deutsche Jugend in den Achtzigern herauskommen wird, den es in Theater und Film ja wirklich schon zur Genüge gibt. Zwar schreibt Bov Bjerg auch überaus witzige Dialoge, die sich gut in Theater und Film machen werden - aber das Besondere seiner Kunst liegt eben in dem extrem lakonischen Erzählton, der etwas kann, was nur Literatur kann.
JAN WIELE.
Bov Bjerg, "Die Modernisierung meiner Mutter". Geschichten.
Blumenbar Verlag, Berlin 2016. 160 S., geb., 16,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
" Bov Bjerg hat sich weiterentwickelt zu einem Performer, der mit seinen Pointen leise Wirkungstreffer setzt. " Christopher Schmidt, Süddeutsche Zeitung, 30.07.2016 " Kein falsches Wort, ständig unerwartete Abbiegungen, sehr traurige Witze. Kondensiertes Auerhaus. " Volker Weidermann, SPIEGEL Literatur, 30.07.2016 " Die Milieus sind fein und liebevoll beschrieben. " Joachim Bessing, Die Zeit, 21.07.2016 " Das ist das Beste. " Janina Fleischer, Leipziger Volkszeitung, 21.07.2016 " Bov Bjerg bedient keine Klischees. Er ist dann am besten, wenn er sie weglässt. " Jochen Overbeck, SPIEGEL Online, 18.07.2016 " in aller Leichtigkeit von den großen Dingen erzählt. " Karin Schuhmacher, MDR, 18.07.2016 " es ist, als würde man die Autobiographie von 'Auerhaus' lesen. " Tobias Rüther, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 17.07.2016 " große Wahrheiten, feine Beobachtungen, Reflexionen, die manchmal Realitäten aufnehmen und Volley spielen, wie ein Federball-Ass. " Jochen Overbeck, Musikexpress, 14.07.2016 " Die kleine Form steht Bjerg; seine Lakonie wird scharf wie Glasscherben. " Judith Liere, Stern, 14.07.2016 " Intelligente Texte für den kleinen Hunger zwischendurch " Gaby Rotthaus, Buchkultur, 01.07.2016 " Bjerg ist als Humorist unberechenbar " Martin Halter, Stuttgarter Zeitung, 05.08.2016 " das Besondere liegt in dem extrem lakonischen Erzählton, der etwas kann, was nur Literatur kann. " Jan Wiele, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.08.2016 " Storys in gewohnter, Bjergscher Güte, voller Humor und Lebensklugheit. " Meike Schnitzler, Brigitte, 31.08.2016