Die Mütter-Mafia steht füreinander und für ihre (und fremde) Kinder ein, komme was oder wer wolle. Vor allem aber setzen sie sich konkret und komplett ab gegenüber der anderen Vorstadtmütter, denen ihr Ansehen und ihr Ruf wichtiger sind als die Bedürfnisse der eigenen Nachkommen. Dabei treten
natürlich genauso Themen wie unerfüllter Kinderwunsch, Trennung und neue Partnerschaft, um nur ein paar…mehrDie Mütter-Mafia steht füreinander und für ihre (und fremde) Kinder ein, komme was oder wer wolle. Vor allem aber setzen sie sich konkret und komplett ab gegenüber der anderen Vorstadtmütter, denen ihr Ansehen und ihr Ruf wichtiger sind als die Bedürfnisse der eigenen Nachkommen. Dabei treten natürlich genauso Themen wie unerfüllter Kinderwunsch, Trennung und neue Partnerschaft, um nur ein paar wenige zu nennen, auf den Plan, schließlich steht die Welt und das restliche Leben nicht still, nur weil man Mutter ist, es dreht sich nur manches einfach anders..
„Die Mütter-Mafia“, „Die Patin“ und „Gegensätze ziehen sich aus“ auf insgesamt 12 CDs zum direkt hintereinander weghören, logisch dass da nicht lange gefackelt, sondern direkt zugegriffen wird. Verspricht Kerstin Gier, in diversen Genres unterwegs, immer gute Unterhaltung und vor allem in diesem Fall, eine große Portion Humor und selbstkritische Betrachtungen der etwas anderen Art. Einer emotionalen Achterbahnfahrt gleich verfängt sich der Hörer auch sofort in kleinen Krisen und großen Träumen. Zwischen Lachen und Weinen gibt es diverse Gefühle, die im Grunde alle zur selben Zeit aus einem herausbrechen wollen, so dass man schlussendlich womöglich einfach nur still auf der Couch oder im Sessel sitzt und sich berieseln lässt von Ereignissen, die so viel mehr zu sagen haben, als eine oberflächliche Betrachtung preisgibt.
Obwohl jeder Band für sich alleine stehen kann, macht es Sinn die chronologische Reihenfolge einzuhalten. Zwar wird relativ wenig auf einzelne vergangene Situationen zurückgegriffen, die Rahmenhandlung als solche und die Entwicklung der Charaktere schreitet aber natürlich dennoch voran. Sicherlich findet sich jeder in der ein oder anderen Person wieder, so dass es häufig zu Wiedererkennungsmomenten kommt, in denen man entweder vor Scham im Boden versinken oder einfach nur resigniert den Kopf schütteln möchte. Nichtsdestotrotz bleibt der Trost, dass auch andere mit Anlauf in alle Fettnäpfchen springen, die sich auf dem Weg so bieten.
Großartig gelesen und interpretiert wird das Ganze von Mirja Boes, die genau die richtige Portion Naivität und Frechheit mitbringt, aber auch ein bisschen Unsicherheit signalisiert. Somit fühlt man sich einmal mehr verbunden mit den ungleichen Frauen, die dennoch eine gemeinsame Linie finden und sich nicht nur gegenseitig stärken, sondern tatsächlich fabelhaft ergänzen. Die locker-leichte (Lese)Atmosphäre täuscht allerdings nicht darüber hinweg, dass durchaus tragische Begebenheiten angesprochen werden, wenn die Lösung dessen manches Mal auch etwas unorthodox erscheinen mag. Wichtig aber ist, dass man nicht den Fehler macht das Geschehen zu unterschätzen was Gehalt und Niveau angeht.
Eine wahrlich grandiose Trilogie, nicht mehr ganz neu, aber zeitlos und erfrischend. Egal ob Mutter oder nicht, die Mafia sollte man sich unbedingt zu Gemüte führen.