Ein gutes Jahr ist vergangen, seit sich die vier Sommerschwestern zuletzt an der holländischen Nordseeküste für die Hochzeit ihrer Mutter zusammengefunden hatten. Für Helen ein klares Zeichen, die vier Schwestern in die ehemalige Ferienvilla der Familie Thalberg einzuladen und einen unbeschwerten
Sommer dort zu verbringen. So zumindest Helens vordergründiger Plan. Denn eigentlich will sie endlich…mehrEin gutes Jahr ist vergangen, seit sich die vier Sommerschwestern zuletzt an der holländischen Nordseeküste für die Hochzeit ihrer Mutter zusammengefunden hatten. Für Helen ein klares Zeichen, die vier Schwestern in die ehemalige Ferienvilla der Familie Thalberg einzuladen und einen unbeschwerten Sommer dort zu verbringen. So zumindest Helens vordergründiger Plan. Denn eigentlich will sie endlich wissen, was in der Sturmnach wirklich passiert ist, in dem ihr Vater starb. Jede der Schwestern scheint einen kleinen Teil der Wahrheit zu kennen, doch keine will ihr Geheimnis preisgeben. Die Schwestern drohen endgültig auseinander zu brechen.
Schon in Teil ein konnte Monika Peetz mich für die Sommerschwestern begeistern. Und auch jetzt war ich sofort wieder schockverliebt in die vier völlig unterschiedlichen Frauen. Die Handlung ansich ist eigentlich schnell erzählt: Vier Schwestern treffen sich in Bergen, um einen gemeinsamen Urlaub miteinander zu verbringen. Sie wollen die Sonne, den Strand, das Meer und sich selbst genießen. So die Idee, doch selten ist das Leben so einfach.
Monika Peetz erschafft mit den vier Schwestern Doro, Yella, Helen und Amelie vier unglaublich starke und schillernde Frauen. Alle unterschiedlich, alle in eine andere Richtung orientiert und trotzdem Schwestern, die einfach mehr findet, als es auf den ersten Blick scheint. Denn selbst wenn Hass, Misstrauen und Angst in der Luft liegen, halten sie wie Pech und Schwefel zusammen. Sie sind Schwestern und Blut ist immer dicker als Wasser!
Besonders schön fand ich, dass die Autorin neben dem frei zugänglichen Blick auf die Schwestern und das, was sie die anderen sehen lassen wollen, tief in das Innere der vier blickt. Sie arbeitet ihre Persönlichkeiten stark aus und schildert, was ihnen Kraft gibt, aber auch Kraft raubt. Selten fand ich einen Roman über vier Schwestern und einen Urlaub am Strand so aussagekräftig, so stark und so mitreißend.
Ich kann gar nicht sagen, welche der vier Schwestern mir besonders ans Herz gewachsen ist, oder mit welcher ich am meisten sympathisiere. Alle vier sind einfach tolle und starke Frauen. Ich beobachtete gerne, wie sie nach außen hin wirken, im inneren wirklich sind und wie sie sich im Schoß der Familie verändern.
Ob das die taffe und erfolgreiche Designerin Doro ist, die einen Erfolg auf dem roten Teppich nach dem anderen feiert und doch kurz vor der Pleite steht. Dabei sich immer mehr verliert, keine Hilfe annehmen will und sich in ihrer Ideenwelt zu verrennen droht.
Oder die immer positive Amelie, die sich in ihrem Aussteigerdorf heimisch fühlt und doch immer noch auf der Suche nach sich selber ist. Sie strahlt ein ungetrübte Lebensfreude aus, egal was sie macht und doch sucht sie sich selber. Verzweifelt.
Yella, die ihre Position als die Neutrale und Ausgleichende eigentlich gefunden hat. Job, Kinder und ihren schreibenden Ehemann unterstützt und dabei stets Stütze für alle anderen ist. Selbst unter den Schwestern nimmt sie die Position der Schweiz ein, vermittelt und ist stets neutral, da sie keinen verletzten möchte. Und doch schwant ihr plötzlich, dass sie damit nicht glücklich ist. Sie möchte etwas auf die Beine stellen, mal anecken und nicht sich um alles bedingungslos kümmern.
Und zu guter Letzt natürlich Helen. Als rational denkende Wissenschaftlerin gibt es für sie nur schwarz oder weiß. Entweder ist etwas gut oder schlecht. Und doch schleichen sich plötzlich immer mehr Grautöne in ihr Leben ein, womit sie zurecht kommen muss. Sie scheint bereit für diesen neuen Weg, doch zuerst will, ja muss sie mit der Vergangenheit abschließen und den Tod ihres Vaters verarbeiten.
Die vier auf dieser Reise begleiten zu dürfen, war ein wunderbares und ganz besonderes Erlebnis. Ich liebe die vier und genieße jede Zeile dieses wunderbaren Buches!
Mein Fazit
Teil eins hat mir schon sehr gut gefallen, Teil zwei ist sogar noch besser. Der starke und schöne Schreibstil von Monika Peetz lassen die Frauen wie Freundinnen erscheinen.