Der Abschlussband von Ralf Rothmanns großer Trilogie über den 2. Weltkrieg und die Nachkriegszeit in Deutschland
Winter 1945: Verwundet liegt die sechzehnjährige Elisabeth in einem Bunker und wird von einem russischen Deserteur gepflegt. Und plötzlich denkt sie, dass es gut so ist und dass sie für immer unter dem Schnee bleiben möchte. Aber sie muss ihr Leben zu Ende leben. In einem atemberaubenden Panorama der frühen Nachkriegsjahre zeichnet Ralf Rothmann das Porträt einer Frau, der das Durchlittene jedes Gefühl dafür nimmt, welches Leid sie anderen zufügt; einer hart arbeitenden Frau und Mutter, die von einem Rummel zum anderen tanzt, um nicht mehr zur Besinnung zu kommen, und vor der man sich doch verneigen muss: weil sich in ihrer Verzweiflung der Wille zur Liebe ausdrückt.
Nach den Romanen »Im Frühling sterben« (2015), gelesen von Thomas Sarbacher, und »Der Gott jenes Sommers« (2018), gelesen von Wiebke Puls und Shenja Lacher, setzen Nina Petri und Markus Hoffmann »Die Nacht unterm Schnee« feinsinnig und bewegend als Hörfassung um.
Winter 1945: Verwundet liegt die sechzehnjährige Elisabeth in einem Bunker und wird von einem russischen Deserteur gepflegt. Und plötzlich denkt sie, dass es gut so ist und dass sie für immer unter dem Schnee bleiben möchte. Aber sie muss ihr Leben zu Ende leben. In einem atemberaubenden Panorama der frühen Nachkriegsjahre zeichnet Ralf Rothmann das Porträt einer Frau, der das Durchlittene jedes Gefühl dafür nimmt, welches Leid sie anderen zufügt; einer hart arbeitenden Frau und Mutter, die von einem Rummel zum anderen tanzt, um nicht mehr zur Besinnung zu kommen, und vor der man sich doch verneigen muss: weil sich in ihrer Verzweiflung der Wille zur Liebe ausdrückt.
Nach den Romanen »Im Frühling sterben« (2015), gelesen von Thomas Sarbacher, und »Der Gott jenes Sommers« (2018), gelesen von Wiebke Puls und Shenja Lacher, setzen Nina Petri und Markus Hoffmann »Die Nacht unterm Schnee« feinsinnig und bewegend als Hörfassung um.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Rainer Moritz verfolgt Ralf Rothmanns Kriegs- und Nachkriegsgeschichte weiter mit Spannung. Im neuen Band, den Moritz für eins von Rothmanns besten Büchern hält, erkundet der Autor Leben, Sehnsüchte und Versehrungen des norddeutschen Bauern Walter und vor allem seiner Frau Liesel in der Zeit von 1945 bis 1980. Die retrospektive Erzählung aus Sicht einer Jugendfreundin Liesels überzeugt Moritz mit feinen Milieuzeichnungen, Alltagsbeschreibungen und der nur schwer erträglichen Darstellung der folgenreichen Kriegserlebnisse der Hauptfigur. Über unsere Sehnsüchte und den Umgang mit ihnen schreibt kaum einer so eindringlich wie dieser Autor, findet Moritz.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Ralf Rothmann ist ein Meister darin, soziale Milieus einzufangen, die in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur meist zu kurz kommen. ... Dass [er] zu den grossen, in keine der gängigen Schubladen passenden Erzählern zählt, ist längst kein Geheimnis mehr. Die Nacht unterm Schnee ist eines seiner besten Bücher.« Rainer Moritz Neue Zürcher Zeitung 20220815