Will lernt, wie man sich im Hotel so richtig gut benimmt - und dass man in der Sauna den Mantel ausziehen darf. Seine Schwester Lucy bekommt Ärger, weil sie versucht, so richtig viel Geld zu verdienen - dabei ist es doch alles für Mama und Papa! Mama wünscht sich zum Muttertag einen Spaziergang mit der ganzen Familie - aber der wütende Stier war nicht eingeplant. Und Papa hat plötzlich die komische Idee, in ein größeres Haus zu ziehen - da hat er aber nicht mit Will und Lucy gerechnet!
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 20.10.2011Eine schrecklich
nette Familie
Das Hörbuch
„Die Quigleys ganz oben“
Eine schrecklich nette Familie, diese Quigleys: Der Vater ist immer leicht zerstreut, die Mutter stets um das gute Ansehen besorgt; der neunjährige Blondschopf Will ist ein Frecher und die kleine Lucy, genannt Pudel, ein richtiger Springinsfeld. Simon Mason ist der Schöpfer dieser ganz normalen kleinbürgerlichen Kernfamilie, mit deren liebenswert-harmlosen Alltagsabenteuern sich alle identifizieren können. Eltern wie Kinder mögen die Bücher, – nach Die Quigleys (2009) und Die Quigleys ganz groß (2010) sind nun Die Quigleys obenauf erschienen, – in denen es zunächst turbulent zugeht, am Ende aber wieder Ruhe und Ordnung herrschen. Anarchie „in the UK“ sieht anders aus. Seit drei Jahren gibt es die Geschichten auch als Hörversion. Rufus Beck liest sie mit professioneller Eleganz, die das Zuhören zum Vergnügen macht.
Auch in den vier neuen Episoden werden die quigleyschen Familienregeln, angebracht am Spielzeugschrank, wieder amüsanten Stresstests unterzogen. Sie besagen erstens: Höflich und hilfsbereit sein. Zweitens: Nicht streiten und prügeln. Und drittens: Erst zu denken, dann zu reden. Später kommt unter anderem noch „Nicht furzen“ hinzu. Bereits in der Eingangsgeschichte „Der charmante Will“ müssen die Regeln erst von den Kindern auf den Kopf gestellt werden, damit ihre pädagogische Richtigkeit umso deutlicher hervortreten kann. Die Quigleys machen Urlaub in einem vornehmen Hotel. Bevor man sich in den Speisesaal begibt, werden die Kinder präpariert. Mama und Papa bringen ihnen bei, wie man „Konversation macht“. Will soll laut und deutlich antworten und etwas aus der Schule erzählen, wenn er angesprochen wird. Was er prompt derart drastisch-plastisch macht, dass die Gäste im Saal ganz pikiert sind.
In der zweiten Geschichte „Die einfallsreiche Lucy“ denken sich die Kinder allerlei Geschäftsideen aus, um Geld zu verdienen und den Eltern, denen die Steuer im Nacken sitzt, unter die Arme zu greifen. Was gut gemeint ist, kommt bei der Mutter, der man die wahren Beweggründe verheimlicht, nicht gut an: „Das ist nicht richtig, dass es euch immer nur ums Geld geht. Das ist Habgier.“ Die letzte Story ist die originellste und stärkste. In „Drinnen mit Papa“ sagen Will und Lucy nur die Wahrheit und erreichen so ihr Ziel, nicht aus ihrem maroden Häuschen ausziehen zu müssen, die Quigley-Eltern bieten das alte Heim zum Verkauf an. An den Besichtigungsterminen sind jedoch nur Will und Lucy anwesend. Sie verschweigen den Interessenten nichts, schließlich sollen sie ja höflich und hilfsbereit sein und auf keinen Fall lügen. Und so erzählen sie, dass die Abflüsse zur Verstopfung neigen, die Heizung ihre Aussetzer hat und der Garten gerne mal überschwemmt ist. Am Ende bleiben die Quigleys auf ihrem Haus sitzen. Dafür sind sie bei ihren Kindern wieder obenauf. (ab 9 Jahre) FLORIAN WELLE
SIMON MASON: Die Quigleys obenauf. Ungekürzte Lesung von Rufus Beck. Aus dem Englischen von Gabriele Haefs.
2 CDs. Länge ca. 127 Minuten. Hörbuch Hamburg 2011, 9,95 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
nette Familie
Das Hörbuch
„Die Quigleys ganz oben“
Eine schrecklich nette Familie, diese Quigleys: Der Vater ist immer leicht zerstreut, die Mutter stets um das gute Ansehen besorgt; der neunjährige Blondschopf Will ist ein Frecher und die kleine Lucy, genannt Pudel, ein richtiger Springinsfeld. Simon Mason ist der Schöpfer dieser ganz normalen kleinbürgerlichen Kernfamilie, mit deren liebenswert-harmlosen Alltagsabenteuern sich alle identifizieren können. Eltern wie Kinder mögen die Bücher, – nach Die Quigleys (2009) und Die Quigleys ganz groß (2010) sind nun Die Quigleys obenauf erschienen, – in denen es zunächst turbulent zugeht, am Ende aber wieder Ruhe und Ordnung herrschen. Anarchie „in the UK“ sieht anders aus. Seit drei Jahren gibt es die Geschichten auch als Hörversion. Rufus Beck liest sie mit professioneller Eleganz, die das Zuhören zum Vergnügen macht.
Auch in den vier neuen Episoden werden die quigleyschen Familienregeln, angebracht am Spielzeugschrank, wieder amüsanten Stresstests unterzogen. Sie besagen erstens: Höflich und hilfsbereit sein. Zweitens: Nicht streiten und prügeln. Und drittens: Erst zu denken, dann zu reden. Später kommt unter anderem noch „Nicht furzen“ hinzu. Bereits in der Eingangsgeschichte „Der charmante Will“ müssen die Regeln erst von den Kindern auf den Kopf gestellt werden, damit ihre pädagogische Richtigkeit umso deutlicher hervortreten kann. Die Quigleys machen Urlaub in einem vornehmen Hotel. Bevor man sich in den Speisesaal begibt, werden die Kinder präpariert. Mama und Papa bringen ihnen bei, wie man „Konversation macht“. Will soll laut und deutlich antworten und etwas aus der Schule erzählen, wenn er angesprochen wird. Was er prompt derart drastisch-plastisch macht, dass die Gäste im Saal ganz pikiert sind.
In der zweiten Geschichte „Die einfallsreiche Lucy“ denken sich die Kinder allerlei Geschäftsideen aus, um Geld zu verdienen und den Eltern, denen die Steuer im Nacken sitzt, unter die Arme zu greifen. Was gut gemeint ist, kommt bei der Mutter, der man die wahren Beweggründe verheimlicht, nicht gut an: „Das ist nicht richtig, dass es euch immer nur ums Geld geht. Das ist Habgier.“ Die letzte Story ist die originellste und stärkste. In „Drinnen mit Papa“ sagen Will und Lucy nur die Wahrheit und erreichen so ihr Ziel, nicht aus ihrem maroden Häuschen ausziehen zu müssen, die Quigley-Eltern bieten das alte Heim zum Verkauf an. An den Besichtigungsterminen sind jedoch nur Will und Lucy anwesend. Sie verschweigen den Interessenten nichts, schließlich sollen sie ja höflich und hilfsbereit sein und auf keinen Fall lügen. Und so erzählen sie, dass die Abflüsse zur Verstopfung neigen, die Heizung ihre Aussetzer hat und der Garten gerne mal überschwemmt ist. Am Ende bleiben die Quigleys auf ihrem Haus sitzen. Dafür sind sie bei ihren Kindern wieder obenauf. (ab 9 Jahre) FLORIAN WELLE
SIMON MASON: Die Quigleys obenauf. Ungekürzte Lesung von Rufus Beck. Aus dem Englischen von Gabriele Haefs.
2 CDs. Länge ca. 127 Minuten. Hörbuch Hamburg 2011, 9,95 Euro.
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