Hamburg, Sonntag, 24. Mai 1863. Otto Lidenbrock, Professor für Mineralogie am Johanneum, ist ein klassisches Exemplar eines Wissenschaftlers: Genial, was sein Fachgebiet und die Wissenschaft angeht, im täglichen Leben eher ein wenig verpeilt und geizig. Nebenbei ist Professor Lidenbrock ein Wunder
von einem Sprachenkenner. Mit ihm leben die Hausangestellte Mathasein Neffe Alexander, ein Student…mehrHamburg, Sonntag, 24. Mai 1863. Otto Lidenbrock, Professor für Mineralogie am Johanneum, ist ein klassisches Exemplar eines Wissenschaftlers: Genial, was sein Fachgebiet und die Wissenschaft angeht, im täglichen Leben eher ein wenig verpeilt und geizig. Nebenbei ist Professor Lidenbrock ein Wunder von einem Sprachenkenner. Mit ihm leben die Hausangestellte Mathasein Neffe Alexander, ein Student der Mineralogie. Eines Abends schleppt Otto Lidenbrock ein altes, abgewetztes Buch an., die Heimskringla von Snorro Sturleson, in welchem sich ein Dokument befindet, das den Weg zum Mittelpunkt der Erde beschreibt. Sofort ist Lidenbrook Feuer und Flamme. Er packt alles für eine Expedition zusammen.
1980 bearbeitete Werner Simon für den BR diesem Klassiker und machte daraus ein 76 Min Hörspiel. Anscheinend hatte man damals nicht viel Geld zur Verfügung oder hat einfach nicht eine solche Sorgfalt aufgewandt wie 2005 beim MDR/RBB. Die Sprecherriege ist eher übersichtlich:
Prof. Dr. Dr. Otto Lidenbrock: Karl Maria Schley
Alexander, Student, sein Neffe: Frithjof Vierock
Martha, Haushälterin: Edith Schulze-Westrum
Eisenbahnschaffner: Alexander Malachovsky
Hans, ein isländischer Jäger: Gernot Duda
Prof. Fridrickson, Geologe: Josef Manoth
Dabei sieht man schon, dass MASSIV gekürzt wurde. Nicht nur das, es wurde auch noch enstellend überarbeitet. Aus dem Waisenkind Axel wurde ein Student Alexander. Seine liebe, das Gretchen wurde gestrichen, dafür blieb jedoch Martha die Haushälterin, die beim MDR/RBB gestrichen wurde. Hans spricht Hochdeutsch statt Dänisch wie im Buch, das ist auch einfach nur verfälscht.
Die Kürzungen sind massiv und teils entstellen sie die Geschichte vollkommen. Erst ergeht man sich darin, was es zu Essen gibt, macht lange, lange Vorbereitungen. Dann reist man recht gehetzt zum Vulkan, um dann eine extrem gekürzte Expedition unter der Erde durchzuführen. Von der Geschichte bleibt kaum etwas übrig, dafür hat man sich jedoch Zeit genommen die Funktion eines Rühmkoffschen Apparates zu erklären.
Die Sprecher sind gut, dennoch wirkt die Produktion nicht wie aus den 1980er sondern schon fast wie aus den 60er Jahren.
Fazit: Sehr stark, teils entstellend gekürzt mit unnötig veränderten Personen. Ich rate dringend zur Version des RBB/MDR von 2005