Zwischen den Welten, wie losgelöst von der Realität bewegen sich drei Männer durch Hermann Brochs Hauptwerk, hineingepflanzt in die Zeit des Wilhelminismus, vor und während des Ersten Weltkrieges. Während der erste sich in rückwärtsgewandten Schwärmereien ergeht, irrt der zweite orientierungslos durchs Leben, schlägt der dritte skrupellos Profit aus dem Krieg. Eines ist allen gemein: dass sie nicht bemerken, wie sie blindlings auf die Katastrophe zusteuern. Brochs Trilogie ist das präzise Porträt einer Gesellschaft, die sich im unaufhaltsamen Verfall befindet. Bravourös liest Peter Lieck Brochs psychologischen Epochenroman in voller Länge.Ungekürzte Lesung mit Peter Lieck3 mp3-CDs ca. 30 h 37 min
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Alexander Kosenina betont die Notwendigkeit einer geduldigen "Bleistiftlektüre" für das Verständnis von Hermann Brochs Romantrilogie. Peter Liecks Lesung von 1995 findet er dennoch meisterhaft, ist sie doch vom Geist antiker Dichtung beseelt und bildet die Vielfalt der Stimmen großartig ab, wie Kosenina erklärt. Schwierig und komplex ist Brochs Zeitanalyse der Moderne in drei Schritten (1888, 1903, 1918) laut Rezensent aber schon. Vor allem die disparate Montage aus Reportage, philosophischem Essay und Erzählung macht es ihm schwer, im Hörbuch nicht weniger.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Was für ein Text!« DIE ZEIT