Erika Riemann ist vierzehn Jahre alt, als sie 1945 mit ein paar Jugendlichen ein Stalin-Bild betrachtet. "Du siehst ja ziemlich traurig aus", sagt sie und malt mit Lippenstift eine kecke Schleife um den Schnauzbart. Jemand muss sie verpfiffen haben, denn schon kurze Zeit später beginnt für sie eine achtjährige Odyssee durch ostdeutsche Zuchthäuser und Lager. Prügel, Hunger und Depression - erst fünfzig Jahre später kann sie darüber berichten. Einfühlsam gelesen von Marlen Diekhoff.