Gestatten, Stinkefuß und Sommersprossen!Die Schluffmuffin-Zwillinge Charlie und Cheyenne haben rotes Haar und Sommersprossen und gleichen einander fast wie ein Ei dem anderen. Sie wohnen im Waisenhaus Sonnige Tage und wünschen sich nichts sehnlicher, als von liebevollen Eltern adoptiert zu werden. Als zwei Damen mit schwarzen Strohhüten und riesigen Sonnenbrillen die beiden zur Probe mitnehmen, glauben sie schon, am Ende ihrer Träume angelangt zu sein. Doch die Frauen scheinen sich vor allem für Charlies Stinkefüße zuinteressieren und dann gibt es noch einen verbotenen Keller... - Gruselwitz und Ekelspaß der erste Teil der Serie zum Schieflachen!
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 06.10.2006Ameisenalarm
Zwei Waisenkinder erleben heiter gruselige Abenteuer
Um die Lektüre von Zwillinge in Gefahr genießen zu können, bedarf es eines schrägen Humors. Außerdem dürfen Leser und Zuhörer dieses etwas abgründigen, aber sehr unterhaltsamen Kinderbuches nicht sonderlich empfindlich sein, was die Verwendung von Nasenrotz und Fußschweiß für die Aufzucht von Superameisen angeht, welche die Menschheit versklaven wollen. Ertragen sollte man auch eine Riesenspinne, die Menschen frisst, sowie ein hungriges Wolfsrudel auf der Jagd nach Menschenfleisch, und vor allem zwei als Menschen getarnte Riesenameisen-Damen, die Kinder entführen und mästen, als seien sie Nachfahren der bösen Hexe aus dem Märchen Hänsel und Gretel.
Die Damen Dagmar und Hedy Mutand (man beachte das hübsche Spiel mit dem Wort Mutant) nämlich legen eines Tages Gummimasken an, die menschlichen Gesichtern ähneln, und verstecken ihre zahlreiche Arme unter ausladenden Kleidern; dann fahren sie in ein Waisenhaus und fragen nach Kindern, die an Allergien und daher auch einer Dauer-Schniefnase sowie an ewig stinkenden Füßen leiden. Zufällig befindet sich in dem gruseligen, erbärmlichen Waisenhaus „Sonnige Tage”, das von der geizigen und bösartigen Hortense Sonnig geführt wird, zwei Kinder mit eben solchen Beschwerden, es sind Zwillinge, um genau zu sein: Charlie und Cheyenne.
Die beiden werden von den Damen Mutand mitgenommen – wir ahnen, wozu: um aus ihrem Nasenrotz und ihrem Fußschweiß Futter für jene Babyameisen zu machen, die im Keller der fiesen Schwestern gezüchtet werden. Weil Charlie so neugierig wie Cheyenne gutgläubig ist, findet er heraus, dass die Mutand-Ameisen planen, das Zwillingspaar zu mästen, seine Ausdünstungen zu verwerten – und die Kinder im schlimmsten Fall zu essen. Die Flucht gelingt, doch Schlimmeres folgt: Charlie und Cheyenne müssen durch einen dunklen, bösen Wald voll fürchterlicher Tiere laufen – wo oben genannte Spinne und böse Wölfe hausen.
Mit vielen Tricks, einiger Chuzpe, mit Mut und Glück schaffen es die beiden, den Superameisen, welche die Welt versklaven wollen, zu entkommen. Und die Moral von der Geschichte? „Ich glaube, wir fangen langsam an, uns gegen Angst einflößende Wesen durchzusetzen”, stellt Charlie fest. Da finden sie es sogar erträglich, bis auf weiteres zur schrecklichen Hortense Sonnig in das ebenso schreckliche Waisenhaus zurückzukehren. Denn diese beiden schreckt nichts mehr. Die Illustrationen in diesem so heiteren wie gruseligen Buch hat Katja Gehrmann sehr zartfühlend und mit viel schwarzem Humor gefertigt, sodass Text und Bild sich wunderbar ergänzen.
CATHRIN KAHLWEIT
DAN GREENBURG: Die Schluffmuffins. Zwillinge in Gefahr. Aus dem Amerikanischen von Yvonne Hergane. Mit Illustrationen von Katja Gehrmann. Dressler 2006. 130 Seiten, 9,90 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Eine Dienstleistung der DIZ München GmbH
Zwei Waisenkinder erleben heiter gruselige Abenteuer
Um die Lektüre von Zwillinge in Gefahr genießen zu können, bedarf es eines schrägen Humors. Außerdem dürfen Leser und Zuhörer dieses etwas abgründigen, aber sehr unterhaltsamen Kinderbuches nicht sonderlich empfindlich sein, was die Verwendung von Nasenrotz und Fußschweiß für die Aufzucht von Superameisen angeht, welche die Menschheit versklaven wollen. Ertragen sollte man auch eine Riesenspinne, die Menschen frisst, sowie ein hungriges Wolfsrudel auf der Jagd nach Menschenfleisch, und vor allem zwei als Menschen getarnte Riesenameisen-Damen, die Kinder entführen und mästen, als seien sie Nachfahren der bösen Hexe aus dem Märchen Hänsel und Gretel.
Die Damen Dagmar und Hedy Mutand (man beachte das hübsche Spiel mit dem Wort Mutant) nämlich legen eines Tages Gummimasken an, die menschlichen Gesichtern ähneln, und verstecken ihre zahlreiche Arme unter ausladenden Kleidern; dann fahren sie in ein Waisenhaus und fragen nach Kindern, die an Allergien und daher auch einer Dauer-Schniefnase sowie an ewig stinkenden Füßen leiden. Zufällig befindet sich in dem gruseligen, erbärmlichen Waisenhaus „Sonnige Tage”, das von der geizigen und bösartigen Hortense Sonnig geführt wird, zwei Kinder mit eben solchen Beschwerden, es sind Zwillinge, um genau zu sein: Charlie und Cheyenne.
Die beiden werden von den Damen Mutand mitgenommen – wir ahnen, wozu: um aus ihrem Nasenrotz und ihrem Fußschweiß Futter für jene Babyameisen zu machen, die im Keller der fiesen Schwestern gezüchtet werden. Weil Charlie so neugierig wie Cheyenne gutgläubig ist, findet er heraus, dass die Mutand-Ameisen planen, das Zwillingspaar zu mästen, seine Ausdünstungen zu verwerten – und die Kinder im schlimmsten Fall zu essen. Die Flucht gelingt, doch Schlimmeres folgt: Charlie und Cheyenne müssen durch einen dunklen, bösen Wald voll fürchterlicher Tiere laufen – wo oben genannte Spinne und böse Wölfe hausen.
Mit vielen Tricks, einiger Chuzpe, mit Mut und Glück schaffen es die beiden, den Superameisen, welche die Welt versklaven wollen, zu entkommen. Und die Moral von der Geschichte? „Ich glaube, wir fangen langsam an, uns gegen Angst einflößende Wesen durchzusetzen”, stellt Charlie fest. Da finden sie es sogar erträglich, bis auf weiteres zur schrecklichen Hortense Sonnig in das ebenso schreckliche Waisenhaus zurückzukehren. Denn diese beiden schreckt nichts mehr. Die Illustrationen in diesem so heiteren wie gruseligen Buch hat Katja Gehrmann sehr zartfühlend und mit viel schwarzem Humor gefertigt, sodass Text und Bild sich wunderbar ergänzen.
CATHRIN KAHLWEIT
DAN GREENBURG: Die Schluffmuffins. Zwillinge in Gefahr. Aus dem Amerikanischen von Yvonne Hergane. Mit Illustrationen von Katja Gehrmann. Dressler 2006. 130 Seiten, 9,90 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Eine Dienstleistung der DIZ München GmbH