Der Autor Stefan Weiller setzt sich in »Die schone Müllerin« mit den Folgen unerfüllter, gescheiterter Liebe und mit dem Tabuthema Suizid auseinander. Weillers Texte suchen und finden Anschlüsse zum gleichnamigen Liederzyklus von Franz Schubert und Wilhelm Müller.Im Laufe mehrerer Jahre hat Weiller Menschen, die am Rande der Gesellschaft leben, getroffen. Er sprach mit gesellschaftlich benachteiligten Menschen, die von ihrem Leben und ihrer Beziehungslosigkeit berichten. Die Erkenntnisse dieser Gesprache, Tragik und Humor, Verzweiflung und Trotz verbinden sich in seinen Texten mit den Liedern der »Schonen Müllerin« zu einer intensiven Collage.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensent Harald Eggebrecht empfiehlt Stefan Weillers Hörspiel-Adaption der "Schönen Müllerin" in Dosen zu genießen. So entgehe der Hörer der Gefahr von Ermüdungserscheinungen, meint er. Davon abgesehen findet Eggebrecht das Werk äußerst gelungen: Frei von Sentimentalitäten sprechen die SchauspielerInnen Brigitta Assheuer, Dagmar Manzel und Jens Harzer die Texte, die auf den Gedichten von Wilhelm Müller basieren, die Weiller aber "raffiniert und dicht" mit Episoden verwebt, in denen Obdachlose, Suchtkranke, Gewaltopfer oder Stalker von ihren Schicksalen erzählen, bemerkt der Kritiker anerkennend. Und wie der Pianist Hedayet Djeddikar Schuberts Musik voller Respekt, meist "diskret" unterlegt, findet Eggebrecht bewundernswert.
© Perlentaucher Medien GmbH
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