Die Einladung ihrer Tante Tess nach Asenza im italienischen Veneto kommt Textilkünstlerin Angela Steeger gerade recht, denn sie benötigt dringend einen Tapetenwechsel, um den Tod ihres Mannes Peter zu verarbeiten und ihr Leben neu auszurichten. So reist Angela nach Italien und zieht in die Villa
Serena ihrer Tante ein. Eine rosafarbenen Stola bringt ihr eine Besichtigung der ansässigen 200 Jahre…mehrDie Einladung ihrer Tante Tess nach Asenza im italienischen Veneto kommt Textilkünstlerin Angela Steeger gerade recht, denn sie benötigt dringend einen Tapetenwechsel, um den Tod ihres Mannes Peter zu verarbeiten und ihr Leben neu auszurichten. So reist Angela nach Italien und zieht in die Villa Serena ihrer Tante ein. Eine rosafarbenen Stola bringt ihr eine Besichtigung der ansässigen 200 Jahre alten Seidenweberei ein, wo Angela nebenbei erfährt, dass diese recht angeschlagen ist und in finanziellen Schwierigkeiten steckt. Das weckt Angelas Ehrgeiz und sie plant, diese vor der Schließung zu bewahren. Angela benötigt jede Menge Überzeugungskraft, um Lorenzo Rivalecca, den Besitzer der Seidenweberei, sowie dessen Angestellten ihre Pläne schmackhaft zu machen und ihr Vertrauen zu gewinnen. Die Begegnung mit dem Architekten Dario Monti sowie seinem besten Freund Vittorio Fontarini bringt sie zusätzlich gefühlsmäßig durcheinander. Wer wird ihr Herz erobern und kann die Seidenweberei gerettet werden?
Tabea Bach hat mit „Die Seidenvilla“ den ersten Teil ihrer Seidenvillen-Saga vorgelegt, der mit einem gefühlvollen, flüssigen und bildhaften Schreibstil besticht. Der Leser wird schon mit den ersten Zeilen in die Handlung hineingezogen und erlebt die Hauptprotagonistin in ihrer dunkelsten Stunde. Von da an muss es einfach langsam bergauf gehen, so folgt er Angela ins Veneto, einer der traumhaftesten Kulissen Italiens, um ihr bei der Neuausrichtung ihres Lebens zu beobachten. Die Autorin hat für ihr Hauptthema, die Seidenweberei, sehr gut recherchiert und liefert damit einen schönen Handlungsrahmen voller Informationen, bei dem man als Leser noch so einiges lernen kann. Die Beschreibungen des Veneto sowie der alten Villa sind so atmosphärisch, bildgewaltig und farbenfroh, dass das Kopfkino des Lesers im Dauermodus geschaltet ist. Die Geschichte um die Weberei, aber vor allem die zwischenmenschlichen Beziehungen sowie die sich anbahnende Romanze wurden sehr schön miteinander verknüpft und lassen keine Wünsche offen. Durch gut platzierte Wendungen wird zudem für einige Spannung gesorgt.
Abwechslungsreich und lebendig gestaltete Charaktere wurden glaubhaft in Szene gesetzt und wachsen dem Leser aufgrund ihrer aufschlussreichen Gedanken- und Gefühlswelt schnell ans Herz. Deshalb bleibt an ihnen gern auf den Fersen und hofft, leidet und bangt mit ihnen. Andrea ist eine tapfere und mutige Frau, die gerade erst eine radikale Veränderung verkraften muss. Sie paddelt sich langsam wieder an die Oberfläche des Lebens und stellt sich den Herausforderungen, die ihr begegnen. Tochter Nathalie ist eine liebenswerte junge Frau, die nicht nur einfühlsam, sondern auch hilfsbereit ist. Tante Tess ist eine distinguierte ältere Dame mit eigenem Kopf und großem Herzen. Aber auch Fioretta, Lorenzo, Dario, Orsolina und Vittorio spielen wichtige Rollen in dieser Geschichte und binden den Leser an die Lektüre.
Mit „Die Seidenvilla“ ist Tabea Bach ein schöner Auftakt für ihre Saga gelungen, denn die Geschichte fesselt von Beginn an, hat den nötigen Schuss italienisches Flair sowie Romantik und becirct den Leser mit einem wunderbaren Wohlfühlkino. Schöne Lektüre mit verdienter Empfehlung!