Justus Jonas wird auf das abgelegene Anwesen des reichen Mr. Carter gerufen. Als der eigenbrödleriche Mann sieht, wie jung Justus ist, will er ihn zunächst nicht mit seinem Fall beauftragen. Da es für Justus jedoch zu spät ist, mit dem Bus zurückzufahren, bleibt er über Nacht. Widerwillig erklärt
ihm Mr. Carter auf sein Drängen hin den Auftrag: Justus soll die "sieben Tore" auf dem Grundstück…mehrJustus Jonas wird auf das abgelegene Anwesen des reichen Mr. Carter gerufen. Als der eigenbrödleriche Mann sieht, wie jung Justus ist, will er ihn zunächst nicht mit seinem Fall beauftragen. Da es für Justus jedoch zu spät ist, mit dem Bus zurückzufahren, bleibt er über Nacht. Widerwillig erklärt ihm Mr. Carter auf sein Drängen hin den Auftrag: Justus soll die "sieben Tore" auf dem Grundstück finden, mehr will Mr. Carter nicht sagen.
Bei seiner nächtlichen Erkundung auf dem Gelände trifft Justus auf den Gärtner. Von ihm erfährt er, dass Mr. Carter vor einem halben Jahr einen schweren Autounfall hatte und wochenlang im Koma lag. Dabei verlor er auch die Erinnerung an die letzten neun Monate vor dem Unfall. Seitdem ist er verzweifelt auf der Suche nach einem Weg, sein Gedächtnis an diese Zeit wiederzufinden. Ein Brief soll ihn vor kurzem besonders verstört haben.
Als Justus Mr. Carter am nächsten Vormittag mit diesen Informationen konfrontiert, zeigt er ihm den Brief. Ein Unbekannter fordert Mr. Carter darin auf, nach den "sieben Toren" zu suchen, wenn er sein Gedächtnis wiedererlangen will. Später am Tag stoßen Peter und Bob hinzu. Gemeinsam suchen sie das gesamte Haus ab, um das Rätsel der sieben Tore zu lösen, Mr. Carter seine Erinnerungen wiederzugeben und herauszufinden, wer der anonyme Briefeschreiber ist. Nicht nur, dass sie sehr wenige Hinweise haben, sie treffen auch Mr. Carters Freundin Enid, die sie überreden will, die Suche aufzugeben ...
Back to the roots heißt es in dieser Folge für die drei Fragezeichen, denn die Episode vereint nahezu alles, was man von den Klassikern kennt: Einen undurchschaubaren Auftraggeber, ein unheimliches Anwesen und ein Rätsel, das gelöst werden muss.
Das liegt vor allem an Mr. Carters riesigem, verwinkeltem Anwesen und an seinem zurückhaltenden Charakter. Mr. Carter ist ein Nachtmensch, er hasst laute Geräusche, ist nach seinem Unfall immer noch abgemagert wie eine Vogelscheuche und gibt kaum eine Information freiwillig preis. Natürlich fehlt auch nicht der unheimliche Butler, der die Angewohnheit hat, wie aus dem Nichts aufzutauchen und die drei Fragezeichen gehörig zu erschrecken. Mr. Carters Charakter ist schwer zu beurteilen und daher auch die Frage, was er womöglich zu verbergen hat.
Erfreulich an der Geschichte ist außerdem, dass der Hörer bei den Ermittlungen mitraten kann. Das Rätsel der "sieben Tore" wird erst kurz vor Schluss gelöst und bis dahin kann man seine grauen Zellen anstrengen, was es mit dieser Botschaft wohl auf sich hat.
Außer den drei Hauptsprechern, die wie üblich überzeugen, ist vor allem Claus Wilcke hervorzuheben. Er ist der ideale Sprecher für den mysteriösen Caspar Carter, den er mit rauher Stimme und bedächtiger Sprechweise perfekt verkörpert. Auf dem Hörspielsektor kennt man ihn vor allem als König Julius aus der Kindergruselreihe "Hui Buh".
Die Geschichte ist so gut inszeniert, dass man kaum etwas daran bemängeln kann. Etwas übertrieben ist das Ende gestaltet, Mr. Carters abschließenden Worten hätte ein bisschen weniger Pathos gutgetan. Zudem stört seine extreme Überraschung darüber, dass Justus so gut informiert ist über ihn und nicht ahnt, wer ihm diese Informationen zukommen ließ.
Eine sehr spannende und geheimnisvolle Folge mit einem düsteren Schauplatz und kniffligen Rätseln. Die drei Detektive bekommen es mit einem interessanten Auftraggeber und einem ungewöhnlichen Fall zu tun. Eine ruhige Episode mit dichter Atmosphäre, die sehr positiv an die frühen Fälle der Serie erinnert und wieder einmal mit hervorragenden Sprechern besetzt wurde.