Andrea Camilleri, Die Spur des Fuchses, Lübbe 2010, 265 Seiten, ISBN 978-3-7857-2395-1
Es gibt Serienkrimis, die irgendwann an ihr Ende gekommen sind, lange bevor ihre Autoren es wahrhaben wollen. So sind etwa die Romane Donna Leons mit Commissario Guido Brunetti aus Venedig schon lange nicht
mehr das, was sie, sagen wir einmal, während der ersten zehn bis zwölf Büchern waren.
Ake Edwardson…mehrAndrea Camilleri, Die Spur des Fuchses, Lübbe 2010, 265 Seiten, ISBN 978-3-7857-2395-1
Es gibt Serienkrimis, die irgendwann an ihr Ende gekommen sind, lange bevor ihre Autoren es wahrhaben wollen. So sind etwa die Romane Donna Leons mit Commissario Guido Brunetti aus Venedig schon lange nicht mehr das, was sie, sagen wir einmal, während der ersten zehn bis zwölf Büchern waren.
Ake Edwardson aus Schweden etwa weiß genau wie seine Kollegen Henning Mankell und Arne Dahl, wann es mit ihren beliebten Serienhelden zu Ende gehen muss, auch wenn das Publikum das bedauert und nach mehr ruft. Edwardson hat in diesen Tagen mit „Der letzte Winter“ den abschließenden Band einer bemerkenswerten Serie vorgelegt.
Doch bei Andrea Camilleri und seinem Serienhelden Salvo Montalbano ist auch nach über fünfzehn Büchern der Drive nicht draußen. Immer wieder gelingt es Camilleri durch genaue Beobachtung seiner Lebenswelt, Fälle zu konstruieren, die von Montalbano und seinem sympathischen Team nicht nur genial gelöst werden, sondern er lässt seine Leser auch teilhaben an wunderbaren kulinarischen Genüssen, Slapstick-Humor vom Feinsten und an tiefen Blicken hinter die Kulissen der sizilianischen, durch und durch von der Mafia verseuchten, Gesellschaft.
In diesem Roman geht es um ein getötetes Pferd, Montalbonaos schwedische Freundin Ingrid taucht wieder einmal auf und führt den mittlerweile 56- jährigen Commissario erneut in schwerste erotische Versuchungen und ein Kollege aus seinem Team erschießt in Notwehr einen Kleinkriminellen. Wie Montalbano es schafft, nicht nur den Fall mit dem Pferd zu lösen, sondern auch seinen Kollegen Galluzzo aus der Schusslinie des Staatsanwaltes zu nehmen, ist allerbeste Krimikunst.
Man hat den Eindruck, dem alten Camilleri gehen der Stoff und die Lust am Fabulieren nie aus. Mögen noch viele weitere Fälle folgen.