Susan Webster hat keinerlei Erinnerung an den schrecklichsten Abend ihres Lebens: Sie soll ihren eigenen Sohn erstickt haben. Jahre später entdeckt sie Fotos, die die Hoffnung schüren, dass ihr geliebter Sohn noch lebt. Auf eigene Faust versucht Susan, den rätselhaften Bildern und ihrer eigenen Erinnerung auf den Grund zu gehen - und kommt dabei einem anderen grauenvollen Verbrechen auf die Spur, das sich vor zwanzig Jahren an einem Elite-College im Norden Englands ereignete ...
buecher-magazin.deSusan hat ihr Baby ermordet und die Tat dann aus ihrem Gedächtnis verbannt. Vier Jahre nach dem Mord an Dylan wird sie aus der Psychiatrie entlassen. Unter neuem Namen will sie ein neues Leben beginnen, als sie ein Foto von einem Jungen zugeschickt bekommt. "Dylan - Januar 2013" steht auf der Rückseite. Wer jetzt glaubt, das Ende von Blackhursts Thrillerdebüt vorhersehen zu können, hat wahrscheinlich recht. Obwohl zwischendurch noch manch Überraschendes, Erschreckendes, aber auch weit Hergeholtes passiert, ist die Schlusspointe leicht zu erahnen. Überhaupt folgt die 29-jährige Engländerin mit zahlreichen Perspektiv- und Zeitwechseln dem derzeitigen Thrillermainstream. Sprachlich fällt ihr Debüt bieder aus. Wenn unter einem "blütenweißen Hemd" ein "bemerkenswert guter Body" steckt, kann das auch Stimmartistin Tanja Geke nicht ausbalancieren. Gerade in den aus Ich-Perspektive geschilderten Passagen klingt Geke eher zu distinguiert, zu reif und selbstbewusst, um die Verlorenheit glaubhaft zu machen. Auch schmierige Typen liegen ihr nicht. Ansonsten aber meistert sie das sozial und psychologisch breit gefächerte Figureninventar auf eindrucksvolle, mitreißende Weise.
© BÜCHERmagazin, Stefan Volk (smv)
© BÜCHERmagazin, Stefan Volk (smv)
"Tanja Geke spricht den Text von Jenny Blackhurst bravourös und mit charismatischer, bisweilen rauer Stimme." Lothar Sand, Börsenblatt, Heft 22 2015 "Packend und vielstimmig gelesener Thriller um eine Kindsmörderin, die von ihrer Vergangenheit eingeholt wird." Bücher, 01.10.2015