Phantásien ist in Gefahr. Das unheimliche Nichts droht alles zu verschlingen. Um das Reich der Kindlichen Kaiserin zu retten, muss Bastian immer tiefer in das Land der Irrlichter, Schlamuffen, Gnomen und Glücksdrachen eindringen, das er in einem geheimnisvollen Buch entdeckt hat. Gemeinsam mit dem jungen Krieger Atréju macht er sich auf die gefährliche Reise zum Elfenbeinturm und gerät in einen Strudel grenzenloser Fantasie.
In einer aufwändigen, mehr als fünfstündigen Inszenierung hat der der Westdeutsche Rundfunk WDR in Zusammenarbeit mit Silberfisch/Hörbuch Hamburg den Weltbestseller von Michael Ende als stimmgewaltiges Hörspiel neu produziert. In einer klug und textnah gearbeiteten Dramatisierung mit mehr als vierzig Sprechern sowie eigens komponierter Musik und raffinierten Klanginstallationen werden die weltweit bekannten Figuren Bastian, Atréju, Fuchur und Karl Konrad Koreander zu neuem Leben erweckt. Ein Abenteuer für die ganze Familie!
Die neue Inszenierung der unendlichen Geschichte von Michael Ende beim WDR, mit Anna Thalbach, Hans Kremer, Jürgen Thormann, Mechthild Großmann, Jens Wawrczeck u. v. a.
Bearbeitung von Ulla Illerhaus, Regie von Petra Feldhoff und Musik von Felix Rösch
In einer aufwändigen, mehr als fünfstündigen Inszenierung hat der der Westdeutsche Rundfunk WDR in Zusammenarbeit mit Silberfisch/Hörbuch Hamburg den Weltbestseller von Michael Ende als stimmgewaltiges Hörspiel neu produziert. In einer klug und textnah gearbeiteten Dramatisierung mit mehr als vierzig Sprechern sowie eigens komponierter Musik und raffinierten Klanginstallationen werden die weltweit bekannten Figuren Bastian, Atréju, Fuchur und Karl Konrad Koreander zu neuem Leben erweckt. Ein Abenteuer für die ganze Familie!
Die neue Inszenierung der unendlichen Geschichte von Michael Ende beim WDR, mit Anna Thalbach, Hans Kremer, Jürgen Thormann, Mechthild Großmann, Jens Wawrczeck u. v. a.
Bearbeitung von Ulla Illerhaus, Regie von Petra Feldhoff und Musik von Felix Rösch
CD 1 | |||
1 | Erster Teil - Atréjus Berufung: Im Antiquariat | ||
2 | Erster Teil - Atréjus Berufung: Phanten in Not | ||
3 | Erster Teil - Atréjus Berufung: Im Elfenbeinturm bei der Kindlichen Kaiserin | ||
4 | Erster Teil - Atréjus Berufung: Atrs Berufung | ||
5 | Erster Teil - Atréjus Berufung: Die Uralte Morla | ||
6 | Erster Teil - Atréjus Berufung: Ygramul, Die Viele | ||
7 | Erster Teil - Atréjus Berufung: Atréju und der Glücksdrache Fuchur | ||
CD 2 | |||
1 | Zweiter Teil - Das südliche Orakel: Ygramul | ||
2 | Zweiter Teil - Das südliche Orakel: Fuchur | ||
3 | Zweiter Teil - Das südliche Orakel: Engywuck und Urgl | ||
4 | Zweiter Teil - Das südliche Orakel: Die drei Zaubertore | ||
5 | Zweiter Teil - Das südliche Orakel: Beim südlichen Orakel, die Uyulala | ||
6 | Zweiter Teil - Das südliche Orakel: Die Zerstörung des südlichen Orakels, Das Nichts breitet sich aus | ||
7 | Zweiter Teil - Das südliche Orakel: Die Schlacht der Windriesen, Das Gelichterland | ||
CD 3 | |||
1 | Dritter Teil - Der neue Anfang: In der Spukstadt | ||
2 | Dritter Teil - Der neue Anfang: Gmorks Tod | ||
3 | Dritter Teil - Der neue Anfang: Die Rückkehr zum Elfenbeinturm | ||
4 | Dritter Teil - Der neue Anfang: Der Alte vom wandernden Berge | ||
5 | Dritter Teil - Der neue Anfang: Der Retter kommt | ||
6 | Dritter Teil - Der neue Anfang: Perelin der Nachtwald | ||
7 | Dritter Teil - Der neue Anfang: Graograman, Die Wüste der Farben | ||
CD 4 | |||
1 | Vierter Teil - Der Retter: Graograman der bunte Tod | ||
2 | Vierter Teil - Der Retter: Die Helden der Prinzessin Oglamar | ||
3 | Vierter Teil - Der Retter: Die Silberstadt Amarganth | ||
4 | Vierter Teil - Der Retter: Bastian und Atreju | ||
5 | Vierter Teil - Der Retter: Die Bibliothek von Amarganth | ||
6 | Vierter Teil - Der Retter: Ein Drache für Held Hynreck | ||
7 | Vierter Teil - Der Retter: Die Acharai | ||
CD 5 | |||
1 | Fünfter Teil - Der Kaiser von Phantásien: Der Weg zurück | ||
2 | Fünfter Teil - Der Kaiser von Phantásien: Die Weggenossen | ||
3 | Fünfter Teil - Der Kaiser von Phantásien: Die sehende Hand | ||
4 | Fünfter Teil - Der Kaiser von Phantásien: Xayide | ||
5 | Fünfter Teil - Der Kaiser von Phantásien: Gigam, das Sternenkloster der Weisheit | ||
6 | Fünfter Teil - Der Kaiser von Phantásien: Am Elfenbeinturm | ||
7 | Fünfter Teil - Der Kaiser von Phantásien: Die Schlacht um den Elfenbeinturm | ||
CD 6 | |||
1 | Sechster Teil - Die Wasser des Lebens: Die alte Kaiserstadt | ||
2 | Sechster Teil - Die Wasser des Lebens: Über das Nebelmeer | ||
3 | Sechster Teil - Die Wasser des Lebens: Die sehende Hand | ||
4 | Sechster Teil - Die Wasser des Lebens: Yors Minroud | ||
5 | Sechster Teil - Die Wasser des Lebens: Gigam, das Sternenkloster der Weisheit | ||
6 | Sechster Teil - Die Wasser des Lebens: Zuhause | ||
7 | Sechster Teil - Die Wasser des Lebens: Epilog und Mitwirkende |
buecher-magazin.deWer kennt sie nicht, die Geschichte von Phantásien und der Kindlichen Kaiserin, deren Reich immer mehr von einem unheimlichen Nichts verschlungen wird. Und das nur gerettet werden kann, wenn zwei mutige Jungen sich auf eine gefährliche Reise zum Elfenbeinturm begeben - der eine innerhalb der Geschichte, der andere außerhalb! Denn von unserer "normalen" Welt aus geht es immer tiefer in das Land der Irrlichter, Schlamuffen, Gnome und Glücksdrachen hinein. 35 Jahre nach der Buchpremiere, 33 Jahre nach dem viel kürzeren BR-Hörspiel und 30 Jahre nach der wenig werkgetreuen Hollywood-Version erlebt die so unendlich fantasievolle Geschichte eine Renaissance. Opulent produziert, die Dramatisierung sehr nah an der Vorlage. Mehr als 40 Sprecher, eigens komponierte Orchestermusik und raffinierte Klanginstallationen erwecken Phantásien und seine Figuren so zum Leben, dass Ende-Fans das Herz aufgehen sollte. Jetzt hoffe ich nur, dass es das Hörspiel auch in der (fürs Radio produzierten) Surround-Fassung auf den Markt schaffen wird - sie macht das Eintauchen perfekt.
© BÜCHERmagazin, René Wagner (rw)
© BÜCHERmagazin, René Wagner (rw)
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.09.2019Phantásien und wie man wieder rausfindet
Eskapismus? Ach was! Illustriert von Sebastian Meschenmoser, gewinnt Michael Endes "Die unendliche Geschichte" eine Dimension dazu.
Die Sache hat gerade Fahrt aufgenommen, der von seinen Mitschülern gepeinigte und verfolgte Junge ist geflohen, hat in einem Antiquariat ein Buch gestohlen und sitzt nun damit im Dachbodenzimmer seiner Schule, gespannt darauf, was ihm jenes Werk mit dem Titel "Die unendliche Geschichte" wohl zu bieten hat. Auch der Leser ist gespannt. Da meldet sich der Erzähler mit einer Erklärung zu Wort. "Bastians Gedanken kehrten nur ungern in die Wirklichkeit zurück. Er war froh, dass die unendliche Geschichte nichts mit ihr zu tun hatte. Er mochte keine Bücher, in denen ihm auf eine schlecht gelaunte und miesepetrige Art die ganz alltäglichen Begebenheiten aus dem ganz alltäglichen Leben irgendwelcher ganz alltäglichen Leute erzählt wurden." Warum plötzlich dieser Einschub - der sogar noch eine Weile weitergeht - in den Erzählfluss der "Unendlichen Geschichte"?
Weil Michael Endes sensationell erfolgreicher Roman 1979 erstmals in einer bewegten Zeit erschien, in der grundlegend darüber gestritten wurde, wie Literatur für Kinder und Jugendliche zu sein hätte. Gegen die "Kindsein ist mies"-Bücher, so benannt nach einem provozierenden Gedicht, das in einem einflussreichen Almanach des Verlags Beltz & Gelberg erschienen war, wandten sich auch Autoren wie Otfried Preußler, die wiederum von der anderen Seite der Verbreitung einer verklärenden Heile-Welt-Literatur bezichtigt wurden.
Vor diesem Hintergrund spielt sich Endes Roman ab, in dem sich sein Held Bastian mit voller Absicht diesem Eskapismus hingibt, den die Autoren einer realistisch orientierten Jugendliteratur wie Peter Härtling oder Christine Nöstlinger ablehnten. Ende präsentiert einen Fantasyroman und dessen Leser gleich mit, markiert beide Sphären durch unterschiedliche Druckfarben und öffnet zugleich Wege zwischen Realität und Fiktion, die Bastian zögernd, aber begeistert beschreitet, bevor er erkennt, dass sein Rettungswerk in dem von Auflösung bedrohten Märchenland Phantásien - er muss der kindlichen Kaiserin im Zentrum des Landes einen neuen Namen geben, also das allem zugrundeliegende phantastische Element neu beleben - nur der Anfang ist. Denn er ist in Gefahr, sich selbst dort zu verlieren, wo seine Wünsche mit derselben Geschwindigkeit wahr werden wie seine Erinnerungen an sein früheres Leben schwinden und damit ebenso die Konturen seiner Persönlichkeit.
Aus Anlass des vierzigjährigen Jubiläums der "Unendlichen Geschichte" hat nun Thienemann, der Hausverlag des 1995 gestorbenen Ende, eine Prachtausgabe des Werks vorgelegt, die Sebastian Meschenmoser illustriert hat. Keine leichte Aufgabe, schließlich wird die Vorstellung des Romangeschehens optisch wohl noch immer erheblich von den entsetzlich kitschigen Bildern jener Verfilmung bestimmt, die 1984 nach dem Buch entstanden war. Wo Meschenmosers Illustrationen daran erinnern, liegt das daran, dass er sich mit dem Film dieselbe Vorlage teilt und die gleichen Beschreibungen umsetzt. Meist aber sind sie beglückend eigenständig, auch dem Roman gegenüber, und besonders seine Landschaften und Bauwerke zeigen einen besonderen Zugriff auf die Welt Phantásiens. Meschenmoser abstrahiert gern von realen Landschaften, seine Böden und Hintergründe sind oft sparsam und manchmal auch wie leergefegt, seine Gestalten wollen lieber fremd als schön sein, und besonders in den wie Skizzen wirkenden, eingestreuten Schwarzweißzeichnungen lässt er Raum für die Imaginationskraft der Leser. An sie geht daher die Aufforderung, das hier Angebotene zu beleben, so als schlüpfte jeder von uns in die Rolle eines Bastian Balthasar Bux.
Nach der beispiellosen Welle von euphorischen, oft genug sentimentalen literarischen Feiern des gedruckten Buches und seiner Haptik gerade in der Literatur für junge Leser ist es nicht leicht, einem Werk, das am Anfang dieser Welle steht, in dieser Hinsicht gerecht zu werden. Zugleich aber sieht man, wie viele Motive "Die unendliche Geschichte" in die Jugendliteratur eingebracht oder zumindest popularisiert hat: etwa, dass Bastian sich die Frage stellt, was eigentlich in einem Buch passiert, wenn die Deckel zugeklappt sind, und überhaupt das physische Eintreten des Lesers in ein literarisches Reich, das dann 24 Jahre später zum Zentralmotiv in Cornelia Funkes "Tintenherz" werden sollte, allerdings mit dem bezeichnenden Unterschied, dass für Funke der Weg in beide Richtungen führt und die Gestalten daher aus dem Buch in die Wirklichkeit der Leserin gelangen.
Bei Endes Bastian jedoch, der zu Beginn des Romans noch dadurch gekennzeichnet ist, dass der Junge keine Bücher mochte, die ihn zu irgendeiner Weltanschauung bringen wollten, ergibt sich für den Fantasy-Leser eine doch recht klare Botschaft: Du musst dich nicht in Phantásien verlieren, lautet sie, du kommst da wieder raus - sogar reicher, besser, vollständiger als zuvor. Weil kein Mensch ohne beide Seiten sein kann. Erst so wird Endes Kommentar zur damaligen Diskussion über die Literatur für junge Leser komplett.
TILMAN SPRECKELSEN
Michael Ende: "Die unendliche Geschichte". Illustriert von Sebastian Meschenmoser.
Thienemann Verlag, Stuttgart 2019. 416 S., geb., 35,- [Euro]. Ab 10 J.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Eskapismus? Ach was! Illustriert von Sebastian Meschenmoser, gewinnt Michael Endes "Die unendliche Geschichte" eine Dimension dazu.
Die Sache hat gerade Fahrt aufgenommen, der von seinen Mitschülern gepeinigte und verfolgte Junge ist geflohen, hat in einem Antiquariat ein Buch gestohlen und sitzt nun damit im Dachbodenzimmer seiner Schule, gespannt darauf, was ihm jenes Werk mit dem Titel "Die unendliche Geschichte" wohl zu bieten hat. Auch der Leser ist gespannt. Da meldet sich der Erzähler mit einer Erklärung zu Wort. "Bastians Gedanken kehrten nur ungern in die Wirklichkeit zurück. Er war froh, dass die unendliche Geschichte nichts mit ihr zu tun hatte. Er mochte keine Bücher, in denen ihm auf eine schlecht gelaunte und miesepetrige Art die ganz alltäglichen Begebenheiten aus dem ganz alltäglichen Leben irgendwelcher ganz alltäglichen Leute erzählt wurden." Warum plötzlich dieser Einschub - der sogar noch eine Weile weitergeht - in den Erzählfluss der "Unendlichen Geschichte"?
Weil Michael Endes sensationell erfolgreicher Roman 1979 erstmals in einer bewegten Zeit erschien, in der grundlegend darüber gestritten wurde, wie Literatur für Kinder und Jugendliche zu sein hätte. Gegen die "Kindsein ist mies"-Bücher, so benannt nach einem provozierenden Gedicht, das in einem einflussreichen Almanach des Verlags Beltz & Gelberg erschienen war, wandten sich auch Autoren wie Otfried Preußler, die wiederum von der anderen Seite der Verbreitung einer verklärenden Heile-Welt-Literatur bezichtigt wurden.
Vor diesem Hintergrund spielt sich Endes Roman ab, in dem sich sein Held Bastian mit voller Absicht diesem Eskapismus hingibt, den die Autoren einer realistisch orientierten Jugendliteratur wie Peter Härtling oder Christine Nöstlinger ablehnten. Ende präsentiert einen Fantasyroman und dessen Leser gleich mit, markiert beide Sphären durch unterschiedliche Druckfarben und öffnet zugleich Wege zwischen Realität und Fiktion, die Bastian zögernd, aber begeistert beschreitet, bevor er erkennt, dass sein Rettungswerk in dem von Auflösung bedrohten Märchenland Phantásien - er muss der kindlichen Kaiserin im Zentrum des Landes einen neuen Namen geben, also das allem zugrundeliegende phantastische Element neu beleben - nur der Anfang ist. Denn er ist in Gefahr, sich selbst dort zu verlieren, wo seine Wünsche mit derselben Geschwindigkeit wahr werden wie seine Erinnerungen an sein früheres Leben schwinden und damit ebenso die Konturen seiner Persönlichkeit.
Aus Anlass des vierzigjährigen Jubiläums der "Unendlichen Geschichte" hat nun Thienemann, der Hausverlag des 1995 gestorbenen Ende, eine Prachtausgabe des Werks vorgelegt, die Sebastian Meschenmoser illustriert hat. Keine leichte Aufgabe, schließlich wird die Vorstellung des Romangeschehens optisch wohl noch immer erheblich von den entsetzlich kitschigen Bildern jener Verfilmung bestimmt, die 1984 nach dem Buch entstanden war. Wo Meschenmosers Illustrationen daran erinnern, liegt das daran, dass er sich mit dem Film dieselbe Vorlage teilt und die gleichen Beschreibungen umsetzt. Meist aber sind sie beglückend eigenständig, auch dem Roman gegenüber, und besonders seine Landschaften und Bauwerke zeigen einen besonderen Zugriff auf die Welt Phantásiens. Meschenmoser abstrahiert gern von realen Landschaften, seine Böden und Hintergründe sind oft sparsam und manchmal auch wie leergefegt, seine Gestalten wollen lieber fremd als schön sein, und besonders in den wie Skizzen wirkenden, eingestreuten Schwarzweißzeichnungen lässt er Raum für die Imaginationskraft der Leser. An sie geht daher die Aufforderung, das hier Angebotene zu beleben, so als schlüpfte jeder von uns in die Rolle eines Bastian Balthasar Bux.
Nach der beispiellosen Welle von euphorischen, oft genug sentimentalen literarischen Feiern des gedruckten Buches und seiner Haptik gerade in der Literatur für junge Leser ist es nicht leicht, einem Werk, das am Anfang dieser Welle steht, in dieser Hinsicht gerecht zu werden. Zugleich aber sieht man, wie viele Motive "Die unendliche Geschichte" in die Jugendliteratur eingebracht oder zumindest popularisiert hat: etwa, dass Bastian sich die Frage stellt, was eigentlich in einem Buch passiert, wenn die Deckel zugeklappt sind, und überhaupt das physische Eintreten des Lesers in ein literarisches Reich, das dann 24 Jahre später zum Zentralmotiv in Cornelia Funkes "Tintenherz" werden sollte, allerdings mit dem bezeichnenden Unterschied, dass für Funke der Weg in beide Richtungen führt und die Gestalten daher aus dem Buch in die Wirklichkeit der Leserin gelangen.
Bei Endes Bastian jedoch, der zu Beginn des Romans noch dadurch gekennzeichnet ist, dass der Junge keine Bücher mochte, die ihn zu irgendeiner Weltanschauung bringen wollten, ergibt sich für den Fantasy-Leser eine doch recht klare Botschaft: Du musst dich nicht in Phantásien verlieren, lautet sie, du kommst da wieder raus - sogar reicher, besser, vollständiger als zuvor. Weil kein Mensch ohne beide Seiten sein kann. Erst so wird Endes Kommentar zur damaligen Diskussion über die Literatur für junge Leser komplett.
TILMAN SPRECKELSEN
Michael Ende: "Die unendliche Geschichte". Illustriert von Sebastian Meschenmoser.
Thienemann Verlag, Stuttgart 2019. 416 S., geb., 35,- [Euro]. Ab 10 J.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main