Immer sind die Anderen schuld
Zum Inhalt:
Der Ich-Erzähler Elyas ist der Sohn eines türkischen Gastarbeiters der ersten Generation. Im ersten Teil studiert er offiziell Jura, lässt sich aber in Wirklichkeit treiben, der zweite Teil spielt vier Jahre später, Elyas wurde exmatrikuliert, bastelt
teilweise an Websites, ist aber arbeitslos und lässt sich immer noch treiben.
Zum Cover:
Ein…mehrImmer sind die Anderen schuld
Zum Inhalt:
Der Ich-Erzähler Elyas ist der Sohn eines türkischen Gastarbeiters der ersten Generation. Im ersten Teil studiert er offiziell Jura, lässt sich aber in Wirklichkeit treiben, der zweite Teil spielt vier Jahre später, Elyas wurde exmatrikuliert, bastelt teilweise an Websites, ist aber arbeitslos und lässt sich immer noch treiben.
Zum Cover:
Ein Pärchen schaut in die Ferne, - entweder auf der Suche oder dem Müßiggang frönend.
Mein Eindruck:
Positiv lässt sich dem Hörbuch zugute halten, dass Stipe Erceg die lakonische Art des Textes in Perfektion trifft. Was mir ebenfalls sehr gefällt, ist der Zusammenhalt in der türkischen Gemeinschaft, - dass zum Beispiel fast Fremde zum Übernachten eingeladen werden oder Benzin mitten in der Nacht gebracht wird, ohne groß nach den Gründen zu fragen. Bei der Person des Elyas kann ich mich jedoch nicht des Eindrucks erwehren, als ob er sich in diesem Bett aus Freundschaft und Großzügigkeit sehr bequem und faul platziert. Wer sich jedoch auf ihn verlässt, ist verlassen: Die Krankheit des Vaters wird so gut es geht ignoriert, die Beerdigung geschwänzt, das Studium - obwohl mit Brillanz gesegnet - geschmissen..... aber es liegt alles nur daran, dass sein Vater als Gastarbeiter nach Deutschland gegangen ist. Diese Art von "Ich bekomme mein Leben nicht auf die Reihe, aber natürlich ist nur die böse, ignorante und deutsche Gesellschaft daran schuld", die latente Gewalttätigkeit und das asoziale Benehmen kotzen mich einfach an, - um im Jargon des Buches zu bleiben. Keine Ahnung, ob Deniz Utlu sich ebenfalls gemobbt und missverstanden fühlt, vielen seiner türkischen Figuren legt er diese Gedanken jedenfalls in Hirn und Mund, die deutschen Protagonisten sind entweder arrogant, ignorant, dämlich oder schlagen Frauen. Diese Art von Schwarz-Weiß-Malerei finde ich ärgerlich und führt dazu, dass ich ganz gewiss Abstand von möglicherweise folgenden literarischen Ergüssen nehmen werde.
Fazit:
Wenn ich selbst keine Motivation habe, liegt das nur an der Integrationspolitik der Deutschen. Das ist mir zu billig. Für die gute Interpretation des Textes durch Stipe Erceg 2 Sterne