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Auf Krümelsuche im Münchner Hauptbahnhof schlüpft der kleine Mäuserich Stefan in einen Eisenbahnwaggon und begibt sich unversehens auf eine abenteuerliche Reise, die ihn ins Käseparadies Schweiz, nach Paris und sogar mit einem Zirkus nach England führt. Überall findet Stefan tolle Freunde und entkommt so mancher Katze, bis es ihn schließlich wieder nach Hause zu seiner großen Familie zieht.

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Produktbeschreibung
Auf Krümelsuche im Münchner Hauptbahnhof schlüpft der kleine Mäuserich Stefan in einen Eisenbahnwaggon und begibt sich unversehens auf eine abenteuerliche Reise, die ihn ins Käseparadies Schweiz, nach Paris und sogar mit einem Zirkus nach England führt. Überall findet Stefan tolle Freunde und entkommt so mancher Katze, bis es ihn schließlich wieder nach Hause zu seiner großen Familie zieht.
Autorenporträt
Uwe Timm, geboren 1940 in Hamburg, begann seine schriftstellerische Karriere 1974 mit dem Roman Heißer Sommer, einer der prägnantesten literarischen Auseinandersetzungen mit der Revolte von 1968 in deutscher Sprache. Mit seinem Kinderbuch Rennschwein Rudi Rüssel (1989) und seiner Novelle Die Entdeckung der Currywurst (1993) glückte ihm schließlich auch der kommerzielle Durchbruch. Zu seinen weiteren Werken zählen Johannesnacht, Rot und Am Beispiel meines Bruders. Zuletzt erschien von dem preisgekrönten Autor die Novelle Freitisch (2011).
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 18.07.2004

Wie lange dauert's noch?
Und wie viele Handschuhe muß man für die Arktis einpacken? Neue Reisekinderbücher

Die Pillen helfen nicht, nicht die am Morgen, nicht die am Mittag und erst recht nicht die beiden am Abend. Genausowenig wie die ärztlich empfohlene Suppe, heiße Flüssigkeit, die wärmt und von innen her aufweicht und mit viel frischer Luft wieder abgekühlt wird. Tschipo weiß es ganz genau: Er wird trotzdem träumen, Nacht für Nacht. Und etwas aus seinen Träumen wird Morgen für Morgen übrigbleiben. Eine Taucherausrüstung, beispielsweise, oder der Pinguin Urs.

"Tschipo und die Pinguine" heißt das phantastische Buch des Schweizer Autors und Kabarettisten Franz Hohler, das Thomas M. Müller charmant illustriert hat. Man erfährt darin, wie viele Barchenthemden man in die Antarktis mitnehmen sollte (drei Stück) und wie viele wollene Handschuhe (zwei Paar, eines davon Fingerhandschuhe, das andere Fausthandschuhe), wie es im Grand Hotel Pinguin aussieht und daß "zack" rechts heißt (auf polarhündisch). Und: daß es Reisen gibt, die traumhaft sind.

Traumhaft reisen - das wünscht sich wohl jeder. Aber nur Eltern wünschen sich bisweilen, einfach zu Hause geblieben zu sein, auf dem Sofa, mit einem Buch auf dem Schoß. Spätestens dann nämlich, wenn das "Wie weit ist es noch - mir ist schlecht" vom Rücksitz trotz ohrenbetäubenden "Bella Italia - Vive la France"-Samplers nicht mehr zu überhören ist. Und es immer noch Stunden dauert, bis sich der Stau am Brenner auflöst.

Gut, wenn man dann das Bilder-Bastel-Erlebnisbuch "Komm mit, wir entdecken das Meer" dabeihat oder das kleine Bändchen "Unter der Lupe: Am Wasser". Denn bis all die bunten Erlebniskarten voller Piratenschiffe oder Mondkräfte studiert und die kleinen Kläppchen mit detaillierten Informationen, über die Antennen des Wasserflohs oder die Augen der Königslibelle, aufgeknibbelt sind, sind hundert Kilometer wie im Flug vergangen.

Schneller geht das sonst nur mit dem "Fliegenden Koffer": Mit zwei wundersamen CDs, auf denen Christian Brückner seine Zuhörer in die Traumwelt der Märchen lockt.

Wie im Märchen, so kommt es übrigens auch Stefan vor, als er das erste Mal nach Paris reist. Stefan, das ist eine gewöhnliche Münchner Hausmaus, die sich auf einmal in einem Zug Richtung Hamburg wiederfindet. Eineinhalb Jahre pendelt er auf der Strecke Hamburg-Köln. Bis Stefan sich ein Herz faßt, um in das Paradies der Mäuse zu fahren, in die Schweiz. Wo ihm Wilhelm jedoch glaubhaft erklärt, daß "das e schöns Märli isch", mit der Schweiz und dem Mäuseparadies. Und die beiden kurzerhand in den Transeuropa-Express von Basel nach Paris hüpfen, jene Stadt also, die, so weiß Wilhelm in Uwe Timms Erzählung "Die Zugmaus", "S Paradiis is vo de Müs".

Bestätigt wird das in "Tessloffs großer Länderkunde" zwar nicht. "Paris", so steht es jedoch zu lesen, "die Hauptstadt Frankreichs, wurde am Ufer und auf den Inseln der Seine erbaut. Französisch ist die Amtssprache des Landes, doch einzelne Volksgruppen pflegen auch ihre eigenen Sprachen: Bretonisch, Baskisch und Provencalisch." Was dem Ritter Rost übrigens überhaupt nicht gefällt. Schließlich ist es schon schwer genug, Butler James zu verstehen, der einen neuen König für Wireland sucht. Und obwohl Ritter Rost dank all der Lieder zum Mitsingen und Noten zum Nachspielen am Ende recht gut mit dem Englischen zurechtkommt, ist er froh, daß nicht er, sondern sein Drache Koks zum King gewählt wird und beide nach einem tobenden Abschiedsfest mit Tanz, Musik und jeder Menge Petroleumeis wieder nach Hause dürfen.

Wohin auch Ringelhuth und Konrad in Erich Kästners großartigem und neu aufgelegten Roman "Der 35. Mai oder Konrad reitet in die Südsee" wieder zurückreisen, nachdem sie kurz auf dem Äquator unterwegs waren, wo sie sich mit einem schwarz und weiß karierten Geschöpf namens Petersilie anfreunden. Das, nebenbei bemerkt, die Tochter eines berühmten schwarzen Südseehäuptlings und einer Holländerin ist, was erklärt, warum sie schwarz und weiß gekästelt ist. Regen braucht diese Petersilie also keinen, keinen Niesel-, Dauer-, Sprüh- oder Platzregen, die allesamt im schön gestalteten Buch über "Das Wetter" erklärt werden. Ebensowenig natürlich wie weniger ungewöhnliche Reisende. Die sich jedoch mit dem frech-bunten Buch "Das Regenspiel" von Beate Dölling und Almud Kunert trösten können oder Babar und Celeste und all die anderen Elefanten von Celesteville ins neue Museum begleiten sollten, um die verhagelte Ferienlaune zu vertreiben.

Elefanten übrigens gelten nicht nur als kunstinteressiert, sondern auch als sehr weise. "In Siam", weiß der dicke Band "Die Welt der Tiere", "glaubten die Menschen früher, daß man seine Probleme einem Elefanten ins Ohr flüstern müsse. Er würde dann mit einem Zeichen die Lösung andeuten."

Ob Kalpana, Shannon, Simon, Tarik und Schoscha das auch so einfach sehen? "Mensch sucht Sinn" heißt das Buch, das sich spannend und informativ mit den Weltreligionen beschäftigt. Um Buddhismus, Christentum, Hinduismus, Islam und Judentum geht es darin. Um Reisen im Kopf also und den Glauben an die eigenen Träume.

KATHARINA MATZIG

Franz Hohler: Tschipo und die Pinguine, dtv Reihe Hanser, 2004, 7,50 Euro

Bianka Minte-König, Hans-Günther Döring: Komm mit, wir entdecken das Meer, Thienemann, 2004, 14,90 Euro

Oscar der Entdecker, Unter der Lupe: Am Wasser, Tivola, 2004, 4,95 Euro

Der fliegende Koffer: Das Hörbuch der Märchen, gesprochen von Christian Brückner, mit Musik von Ulrich Maske, 2 CDs, Gerstenberg, Jumbo, 2004, 17,50 Euro

Uwe Timm: Die Zugmaus, dtv, 2003, 6,50 Euro

Tessloffs große Länderkunde, 2004, 25 Euro

Jörg Hilbert, Felix Janosa: Englisch mit Ritter Rost The Rusty King, Langenscheidt, Terzio, 2004, 21 Euro

Erich Kästner: Der 35. Mai oder Konrad reitet in die Südsee, dtv junior, 2004, 5 Euro

Brian Cosgrove: Das Wetter, Sehen - Staunen - Wissen, Gerstenberg, 2004, 12,90 Euro

Beate Dölling, Almud Kunert: Das Regenspiel, Thienemann, 2004, 12,90 Euro

Laurent de Brunhoff: Mit Babar im Museum, Knesebeck, 2004, 14,95 Euro

Die Welt der Tiere, Gerstenberg, 15 Euro

Katharina Ebinger (Hrsg.): Mensch sucht Sinn, Fünf Erlebnisse mit den Weltreligionen, Gabriel, 2004, 12,90 Euro

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