Nichts ist so hoffnungslos, dass wir nicht Grund zu neuer Hoffnung fänden. (Niccoló Machiavelli)
Pennsylvania, 1897:
Julia Broeder eine Medizinstudentin kümmert sich rührend um einen verletzten Kampfhund und wird dafür aus ihrer Fakultät für Medizin ausgeschlossen. Wieder einmal hat sie ihr
starker Gerechtigkeitssinn für Schwächere sie in diese Misere gebracht. Doch sie konnte nicht einfach den…mehrNichts ist so hoffnungslos, dass wir nicht Grund zu neuer Hoffnung fänden. (Niccoló Machiavelli)
Pennsylvania, 1897:
Julia Broeder eine Medizinstudentin kümmert sich rührend um einen verletzten Kampfhund und wird dafür aus ihrer Fakultät für Medizin ausgeschlossen. Wieder einmal hat sie ihr starker Gerechtigkeitssinn für Schwächere sie in diese Misere gebracht. Doch sie konnte nicht einfach den armen Hund wieder an seinen unbarmherzigen Besitzer zurückgeben. Nun steht sie kurz vor ihrem Abschluss, mit nichts da und muss ihren Traum Missionsärztin zu werden wohl aufgeben. Dabei hat sie ihr Gönner Nickolaas Vandermark doch so lange unterstützt, was wird er nun von ihr denken? Aber vielleicht ist er selbst der Einzige, der ihr nun noch weiterhelfen kann? Deshalb macht sich Julia zu seinem Anwalt Ashton Carlyle auf, doch dieser serviert sie eiskalt ab. Jetzt bleibt ihr wohl keine andere Möglichkeit mehr, als im Ziegenstall von Mr. Hofstad zu arbeiten.
Meine Meinung:
Ein Roman der "Kleinen Auszeit-Reihe" bringt mich nach Pennsylvania ins Jahr 1897, als es noch recht ungewöhnlich ist, das Frauen Medizin studieren. Die Historikerin und Autorin Elizabeth Camden kenne ich bisher noch nicht. Ihr Schreibstil ist flüssig, locker, unterhaltsam und in kürzere Kapitel eingeteilt. Dabei geht es im Plot um eine junge Medizinstudentin, die durch ihr eigenes Verschulden in eine missliche Lage geraten ist. Nur gut, dass die Broeder so ein gutes Ansehen bei der Familie Vandermark besitzen. Doch hier kommt gleich mein kleines Problem, das ich mit diesem Buch hatte. Den weshalb die Familie Broeder so ein Ansehen bei dieser Familie hat, erfährt der Leser leider nicht, was mich etwas enttäuschte. Julia selbst wollte schon immer Gutes tun und die Welt kennenlernen. Deshalb ist ihr größter Traum Missionsärztin zu werden. Ebenso hat Ashton Carlyle schon immer ein Faible für Marco Polo und seine Reisen, jedoch diesen hat er schon längst in seinem Alltag aufgegeben. Eine recht eigenwillige Geschichte, bei der es um Tierliebe, Hilfsbereitschaft, Mitgefühl, Starrsinn, Ängste und Unsicherheit geht und sich die Liebe in einem Ziegenstall findet. Ich selbst jedoch fand das, das Thema Glaube, für das diese Bücher eigentlich stehen, zu wenig ausgeprägt dargestellt wurde. Da hätte ich schon ein wenig mehr erwartet, als lediglich Mission und Hilfsbereitschaft in den Vordergrund zu stellen. Ansonsten hat mir Julia mit ihrem Dickkopf gut gefallen, sie hat meiner Meinung nach ihr Herz am rechten Fleck und setzt sich für Menschen und Tiere in Not ein. Ashton dagegen war zu Beginn recht arrogant und unsympathisch, wurde jedoch gegen Mitte des Buches für mich freundlicher und sympathischer. Irgendwo kann ich ihn ja verstehen seine eigene Verbitterung, dass seine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind. Dazu kommt noch die Arbeit unter einem Patriarchen, das macht sein Leben nicht schöner. Doch wie schon oben erwähnt fehlt mir hier, dass man das Geheimnis um diesen Patriarchen nicht lüftet und ich als Leser so im Ungewissen bleibe. Zwar wird, wie ich gelesen habe in ihrem Roman "Das Anwesen" weiter über Dierenpark, dem Anwesen der Familie Vandermark berichtet, doch darin scheint es sich hauptsächlich um Julias Freundin Sophie zu handeln. Doch Sophie kommt in dieser Geschichte nur als Nebendarsteller, vor was mich daraus schließen lässt, dass es im Folgeroman nicht mehr von Julia und dem Geheimnis erfahren werde. Selbst wenn die Geschichte um Julia und Ashton ein gutes Ende fand, lässt mich die Geschichte diesmal ein klein wenig unbefriedigt zurück, darum von mir nur 4 von 5 Sterne.