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Seit über fünfzig Jahren herrschen die Dschinne über die Wüste zwischen Samarkand und Bagdad. Nur todesmutige Schmuggler wie Tarik al-Jamal mit ihren fliegenden Teppichen wagen sich hinaus in die Einöde. Bis Tariks Geliebte Maryam ein Opfer der Dschinne wird. Seither besteht Feindschaft zwischen ihm und seinem Bruder Junis. Erst als die geheimnisvolle Sabatea Junis dazu bringt, sie durchs Dschinnland nach Bagdad zu bringen, beschließt Tarik, die beiden zu beschützen - auch gegen Junis Willen. Eine mörderische Jagd durch die Wüste beginnt, mitten in den Krieg zwischen Dschinnen und…mehr

Produktbeschreibung
Seit über fünfzig Jahren herrschen die Dschinne über die Wüste zwischen Samarkand und Bagdad. Nur todesmutige Schmuggler wie Tarik al-Jamal mit ihren fliegenden Teppichen wagen sich hinaus in die Einöde. Bis Tariks Geliebte Maryam ein Opfer
der Dschinne wird. Seither besteht Feindschaft zwischen ihm und seinem Bruder Junis. Erst als die geheimnisvolle Sabatea Junis dazu bringt, sie durchs Dschinnland nach Bagdad zu bringen, beschließt Tarik, die beiden zu beschützen - auch
gegen Junis Willen. Eine mörderische Jagd durch die Wüste beginnt, mitten in den Krieg zwischen Dschinnen und Sturmkönigen. Dschinnland ist der Auftakt von Kai Meyers neuer Trilogie Die Sturmkönige. Label ist mit Brailleschrift versehen.
Autorenporträt
Kai Meyer, geb. 1969 studierte Film und Theater, arbeitete einige Jahre als Journalist und widmet sich seit 1995 ganz dem Schreiben von Büchern. Viele seiner Romane wurden zu Bestsellern. Seine Bücher erscheinen in mehr als 40 Ländern, u.a. in den USA, in England, Japan, Italien, Frankreich und Russland.
Trackliste
CD
1Die Sturmkönige - Dschinnland
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 22.11.2008

Im Reich der Dschinne
Die Mischung macht's: Kai Meyers Wüstenfantasy

Die Kunst, einen Teppich zu fliegen, ähnelt der, ihn zu knüpfen. Doch statt Knoten zu ziehen, versenkt der Teppichreiter seine Hand durch Zauberei in Gewebe und hantiert dort an den Fäden aus Drachenhaar, die dem Fluggefährt seine Lebendigkeit verleihen. Mal knotet er behutsam, dann zieht er fest, lässt so seinen Willen in den Gegenstand fließen und erweckt ihn dadurch zum Leben - bereit für ein illegales Rennen durch das nächtliche Samarkand.

Illegale Teppichflüge? Drachenhaar? Die Rede ist unübersehbar von einem Fantasybuch, allerdings von einem, das sich wohltuend aus der üblichen Konfektionsware dieses Genres abhebt. In Kai Meyers "Dschinnland" hat der Emir die Zauberei und damit auch das Teppichfliegen verboten, seit Samarkand an der Seidenstraße eingekesselt ist. Über fünfzig Jahre lang ist der Weg nach Bagdad, der Hauptstadt des Reichs der Abbasiden und Sitz des Kalifen, nahezu unpassierbar. Magische Kreaturen haben den Menschen den Krieg erklärt und beanspruchen die Wüste für sich - allen voran die Dschinne. Der Teppichreiter und ehemalige Schmuggler Tarik ist also nicht begeistert, als ihn die hübsche Palastsklavin Sabatea überzeugen will, sie nach Bagdad zu bringen. Denn der Wein ertränkt schon jetzt nur zeitweise die Erinnerungen an den letzten, katastrophalen Flug durch das Dschinnland und die dort verlorene Liebe. Erst als sein unerfahrener Bruder Junis den Verlockungen Sabateas erliegt und mit ihr gen Bagdad aufbricht, muss auch Tarik wider Willen seinen Teppich besteigen.

Auf dem Flug durch die Wüste der Dschinne vermengt Meyer vieles, was auf den ersten Blick nicht immer vereinbar erscheint und doch gerade in dieser Mischung einen eigenen Reiz entfaltet. Den historischen Hintergrund des Kalifats im Nahen Orient würzt er mit Magie im Fantasy-Stil. Ein Teppichrennen, das sich auf ungewöhnliche Weise in die Tradition filmischer Vorgänger wie "Ben Hur" oder "Star Wars" einreiht, wird von einer Liebesszene in luftigen Höhen unterbrochen. Lebende Elfenbeinpferde, Kettenmagier, hängende Städte und nicht zuletzt der homunkulusartige Narbennarr lassen die Dschinne und Ifrite der arabischen Mythen fast gewöhnlich erscheinen. Bewährte Handlungsstränge moderner Phantastik versetzt Meyer mit ungewöhnlichen Wendungen und streut hier und da Gedankengänge ein, die in der Fantasyliteratur meist zu kurz kommen. Ist in einer Welt der Ungeheuer nicht der Mensch die monströse Ausnahme?

Allzu tiefgründig wird er dabei jedoch nie, denn der Teppich muss weiter. In die Wüste der Dschinne, die Höhlen der Rochs, das Lager der aufständischen Sturmkönige und nicht zuletzt nach Bagdad. Hier ist Zwischenstopp - bis der nächste Band erscheint. Denn natürlich, hier ist "Dschinnland", ganz Fantasy, eröffnet dieser starkleibige Roman eine Trilogie.

THOMAS SCHOLZ

Kai Meyer: "Dschinnland". Lübbe Verlag, Bergisch Gladbach 2008. 432 S., geb., 18,- [Euro]. Ab 14 J.

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