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Willkommen in der virtuosen Welt von James Joyce!
Ein Priester schnappt über, weil er einen Abendmahlskelch fallen lässt. Ein Bankkassierer unterdrückt seine Liebe zu einer verheirateten Frau und lässt zu, dass sie dem Alkohol verfällt. Ein Schmarotzer schwatzt einem Dienstmädchen Geld ab. Ursprünglich sollte auch die Schilderung des Tagesablaufes eines Anzeigenakquisiteurs namens Leopold Bloom eine dieser Skizzen aus dem Dubliner Leben werden. James Joyce entfaltet hier bereits den Kosmos, aus dem später Ulysses hervortritt.
Ein Ensemble von über zehn renommierten Sprechern weiß den
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Produktbeschreibung
Willkommen in der virtuosen Welt von James Joyce!

Ein Priester schnappt über, weil er einen Abendmahlskelch fallen lässt. Ein Bankkassierer unterdrückt seine Liebe zu einer verheirateten Frau und lässt zu, dass sie dem Alkohol verfällt. Ein Schmarotzer schwatzt einem Dienstmädchen Geld ab. Ursprünglich sollte auch die Schilderung des Tagesablaufes eines Anzeigenakquisiteurs namens Leopold Bloom eine dieser Skizzen aus dem Dubliner Leben werden. James Joyce entfaltet hier bereits den Kosmos, aus dem später Ulysses hervortritt.

Ein Ensemble von über zehn renommierten Sprechern weiß den Tonfall von kleinen Angestellten, Saufbrüdern, Dienstmädchen u.v.m. glänzend zu treffen. In der akustischen Lektüre zeigt sich das literarische Handwerk Joyces in seinem ganzen Ausmaß: Dieses Buch muss gehört werden!

(8 CDs, Laufzeit: 8h 13)
Autorenporträt
James Joyce (1882¿1941) gilt als einer der einflussreichsten Vertreter der literarischen Moderne in Europa. Wenige Autoren haben stärker auf das 20. Jahrhundert eingewirkt als der revolutionäre irische Sprachmagier. Besonders sein Erfindungsreichtum fasziniert: Wie kein Zweiter beherrschte Joyce das Spiel der Wortschöpfungen und poetischen Lautmalereien.
Trackliste
CD 1
1Die Schwestern00:00:13
2Die Schwestern00:04:55
3Die Schwestern00:04:35
4Die Schwestern00:05:14
5Die Schwestern00:04:42
6Die Schwestern00:03:03
7Eine Begegnung00:02:15
8Eine Begegnung00:04:53
9Eine Begegnung00:04:55
10Eine Begegnung00:05:31
11Eine Begegnung00:05:43
12Arabia00:03:47
13Arabia00:05:04
14Arabia00:04:19
15Arabia00:04:13
CD 2
1Eveline00:05:13
2Eveline00:04:39
3Eveline00:03:16
4Nach dem Rennen00:02:01
5Nach dem Rennen00:04:52
6Nach dem Rennen00:04:57
7Nach dem Rennen00:04:14
8Zwei Kavaliere00:05:57
9Zwei Kavaliere00:04:35
10Zwei Kavaliere00:05:08
11Zwei Kavaliere00:05:07
12Zwei Kavaliere00:07:12
CD 3
1Die Pension00:04:54
2Die Pension00:05:07
3Die Pension00:04:52
4Die Pension00:05:23
5Eine kleine Wolke00:04:33
6Eine kleine Wolke00:05:11
7Eine kleine Wolke00:04:53
8Eine kleine Wolke00:05:01
9Eine kleine Wolke00:04:58
10Eine kleine Wolke00:05:17
11Eine kleine Wolke00:06:35
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Nach dem herausragenden "Ulysses"-Hörspiel hatte Rezensent Wolfgang Schneider große Erwartungen an die nun erschienene Produktion von James Joyce' Frühwerk "Dubliner" - und er ist nicht enttäuscht worden. Nicht nur Joyce-Anfängern, sondern auch fortgeschrittenen Lesern und Hörern möchte der Kritiker dieses Werk ans Herz legen, das in mitreißenden Dialogen wunderbar hintergründige Geschichten von frustrierten Charakteren aus den verschiedensten Milieus erzählt. Der Rezensent lobt nicht nur die Entscheidung des Regisseurs, den Text ohne Überarbeitungen, Kürzungen und Geräuschkulissen durch sein starkes Sprecherensemble vortragen zu lassen, sondern auch die Leistung der einzelnen Sprecher: Thomas Thiemes "grimmiger, komödiantischer Bass", Brigitte Hobmeiers "herzlich frischer Ton" oder etwa Bibiana Beglaus "brüchige Schärfe" machen dieses "Meisterwerk" zu einem wahren Hörgenuss, lobt der begeisterte Kritiker.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Eine impressionistische Großstadtsinfonie der leisen Zwischentöne."
»Es gibt keinen einfacheren Zugang zu seinem Werk als seine 'Dubliner'.« BÜCHER magazin, Heiko Kammerhoff

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 08.03.2009

Lauter lose Kabelenden

Eines Tages schwärmte ein Freund, dass endlich eine deutsche Ausgabe von "Finnegans Wake" erscheine, eine so großartige Jahrhundertübersetzung von Joyce' Alterswerk, das achtzig Jahre lang als unübersetzbar galt, und dabei nur fünf Kilo schwer, man müsse sich das unbedingt kaufen. Nun, irgendwann kommt für jeden der Zeitpunkt, wo er denkt, er müsse sich mal mit James Joyce beschäftigen. Ich war damals Anfang zwanzig und kannte den Namen, hatte aber noch nie etwas von Joyce gelesen, und da ich fünfzigtausend eigens für die Übersetzung erfundene Wörter und schon den deutschen Titel "Finnegans Wehg: Kainnäh ÜbelSätzZung des Wehrkess fun Schämes Scheuss" etwas anstrengend fand, kaufte ich mir also das Buch von Joyce mit den wenigsten Seiten - "Dubliner". Das Buch hat immerhin den Ruf, lesbar zu sein. Und zweihundert Seiten schafft man immer. Vor allem, wenn es sich um einzelne Geschichten handelt.

Es war tatsächlich lesbar. Aber etwas stimmte nicht. Es waren Momentaufnahmen aus dem Dublin der Jahrhundertwende, Joyce' Heimatstadt; Szenen aus einer Pension, vom Totenbesuch bei einem Pater und vom sommerlichen Ausflug zweier schuleschwänzender Jungen, alles mit tatsächlich existierenden Wörtern, mit Charakteren, die nicht ständig ihre Namen oder die Sprache wechselten, mit Dialogen, die in ihrer Beiläufigkeit und psychologischen Durchtriebenheit zunächst nur allergünstigste Vergleiche mit russischen Novellisten zuließen, dann wurde es sogar spannend, mit meisterhaft angebahnten Handlungsfäden, mit Schlaglichtern auf ganz düstere Dinge, die aber nur so kurz aufblitzten, dass man nicht wusste, ob das wirklich so in den Zeilen stand, die man gerade gelesen hatte - so fing jede Geschichte an, auf etwas zuzulaufen . . . Bis sie auf einmal zu Ende war.

Und das war das Seltsame. Sie hörten einfach auf, diese Geschichten, bevor sie zu Ende erzählt waren. Sie waren Eindrittel- und manchmal auch nur Einachtelgeschichten. Sie zeigten nur einen Teil der eigentlichen Geschichte, deren unerzählter Teil im Vergleich dazu so unverhältnismäßig groß war, dass man sich einfach nur ärgern musste, sich darauf eingelassen zu haben. Geschichten wie eine sechsspurig ausgebaute Autobahn, auf der plötzlich der Asphalt endet. Mit Handlungssträngen, die am Ende lose baumeln wie Kabelenden. Es war enttäuschend, weil das, was vor der großen Asphaltabbruchkante kam, so gut war. Tut mir leid, aber ich habe mit postmoderner "Demontage der Erwartungen" und anderen Entschuldigungen für Unvollständiges oder Schlechtgemachtes oder Nichtstattfindendes nie besonders viel anfangen können. Da es mit den "Dubliner"-Geschichten immer so weiter ging, hörte ich irgendwann bei der Hälfte des Buches auf.

Eine Ausnahme ist, wie mir jetzt nach Jahren beim Wiederlesen aufgefallen ist (diesmal habe ich von hinten angefangen), die herrliche Geschichte "Die Toten". Auf diese stößt man allerdings erst, wenn man mühsam durch den Rest marschiert ist. Es gibt mit Sicherheit unzählige Bücher, die schlechter sind als "Dubliner". Aber unbefriedigendere, glaube ich, nicht.

ANNE ZIELKE

James Joyce: "Dubliner". Suhrkamp, 8,50 Euro

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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»Die Momentaufnahmen der Dubliner Gesellschaft am Beginn des 20. Jahrhunderts offenbaren die Raffinesse des Dichters, der darin ein komplexes Netzwerk von Beziehungen und Anspielungen verbirgt, die das Leben in seinem Werden und Vergehen und in seiner gesellschaftlichen Dimension erfasst.« Anne Zimmermann, Dresdner Morgenpost 22.10.2012