Was passiert, wenn ein Arbeiterjunge im Dritten Reich Ärger in der HJ hat und eher zufällig auf Jugendliche stößt, die "anders" sind?
Anhand von Tagebucheinträgen verfolge ich gespannt, wie es diesem Jungen ergeht, wie aus Neugier allmählich Widerstand wird. Auch erfahre ich, welche Folgen dies in
Zeiten des Nationalsozialismus hat.
Dirk Reinhardt ist es in lesenswerter Weise gelungen, eine…mehrWas passiert, wenn ein Arbeiterjunge im Dritten Reich Ärger in der HJ hat und eher zufällig auf Jugendliche stößt, die "anders" sind?
Anhand von Tagebucheinträgen verfolge ich gespannt, wie es diesem Jungen ergeht, wie aus Neugier allmählich Widerstand wird. Auch erfahre ich, welche Folgen dies in Zeiten des Nationalsozialismus hat.
Dirk Reinhardt ist es in lesenswerter Weise gelungen, eine scheinbar zufällige Begegnung in unseren Tagen mit einem Tagebuch aus den frühen Vierzigern zu verweben.
Dabei gefällt mir die Erzählstimme, mit der die Ereignisse in Köln ab dem Jahr 1941 geschildert werden, ausgesprochen gut. Absolut glaubwürdig wirken für mich die Tagebucheinträge des Arbeiterjungen Josef Gerlach. Von der ersten Seite an nimmt er mich mit in seine vergangene Welt.
Mir war bekannt, dass es die Edelweißpiraten in Köln gab. Nach dem Lesen habe ich eine genauere Vorstellung, was diese Jugendlichen damals bewegt hat und zu welchen Aktionen sie fähig waren. Erschütternd war es, zu lesen, welche Folgen dies für die Beteiligten hatten, in Konfrontationen mit HJ, Gestapo und SS. Auch die letzten Kriegstage durch die Tagebucheinträge nachzuempfinden hat mich sehr bewegt.
"Edelweißpiraten" ist ein absolut empfehlenswertes Buch, das einfühlsam und spannend geschrieben ist, und mich von der ersten Seite an mitgerissen hat in ein dunkles Kapitel deutscher Geschichte. Es zu lesen, hat mich nachdenklich gemacht und diesen Einblick und diese Nachdenklichkeit wünsche ich vielen Jugendlichen, wie auch Erwachsenen.
Sehr gut gefällt mir auch das Nachwort, sowie der Verweis auf weitere Hintergrundinformationen.