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Man nannte ihn einen Zauberer, den Mann, der die Zukunft erfand: Thomas Alva Edison, der Erfinder der elektrischen Glühlampe, veränderte das Leben der Menschen. Wann immer wir zum Telefon greifen, das Licht einschalten, eine CD hören, den Fernseher anschalten oder ins Kino gehen - Edison hatte seine Finger im Spiel. Er meldete über 1000 Patente an, verdiente Millionen und investierte diese gleich wieder in neue Ideen, beseelt von dem Gedanken, dem Wohl aller zu dienen. Luca Novelli erzählt in der Rolle des großen Genies von Phonographen und Börsentickern, von Glühlampen, Elektroautos und Filmkameras und lässt einen der beeindruckendsten Erfinder der Geschichte lebendig werden
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Man nannte ihn einen Zauberer, den Mann, der die Zukunft erfand: Thomas Alva Edison, der Erfinder der elektrischen Glühlampe, veränderte das Leben der Menschen. Wann immer wir zum Telefon greifen, das Licht einschalten, eine CD hören, den Fernseher anschalten oder ins Kino gehen - Edison hatte seine Finger im Spiel. Er meldete über 1000 Patente an, verdiente Millionen und investierte diese gleich wieder in neue Ideen, beseelt von dem Gedanken, dem Wohl aller zu dienen. Luca Novelli erzählt in der Rolle des großen Genies von Phonographen und Börsentickern, von Glühlampen, Elektroautos und Filmkameras und lässt einen der beeindruckendsten Erfinder der Geschichte lebendig werden
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Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 01.12.2006Sachbuch über einen genialen Erfinder
Der Zauberer
Das Leben des Thomas Alva Edison
Dreiundsechzig Meilen misst die Bahnstrecke zwischen Detroit und Port Huron im US-Staat Michigan. Dort kommen die Fahrgäste im Jahr 1862 in den Genuss einer Zeitung mit den wichtigsten Nachrichten der Woche. Einen ähnlichen Service kennt hierzulande jeder ICE-Reisende. Und doch ist der Weekly Herald etwas Besonderes, gleichsam der Vorläufer aller modernen Kompaktblätter. Sein Herausgeber – Reporter, Chefredakteur, Drucker und Austräger in einem – ist gerade 15 Jahre alt geworden und hat viele Ideen, etwa die mit dem Bordlabor. Denn in einem der Wagen steht nicht nur die Druckerpresse, sondern finden sich allerlei Apparate und Chemikalien.
Eines Tages jedoch passiert es: „Während meiner Arbeit im Labor fällt mir ein Phosphorstäbchen auf den Boden. Sofort steht der Waggon in hellen Flammen. Der Zugführer ist stinksauer und setzt mich gleich an der nächsten Haltestelle an die frische Luft.„Auweia, ich glaube, ich muss mich nach einem neuen Job umsehen.” Thomas Alva Edison wird im Lauf seines Lebens noch so manches Missgeschick erleiden – und beiläufig Dinge erfinden, die uns heute in CD-Playern begegnen, in Fernsehern, im Kino und in Glühbirnen. 1093 Patente hielt der „Zauberer”, wie ihn viele nannten, als er vor 75 Jahren starb.
In der „Arena Bibliothek des Wissens” ist seine Biografie erschienen: Edison und die Erfindung des Lichts, worin der Protagonist fiktiv sein Leben selbst erzählt. Denn Edisons scheinbarer Ghostwriter Luca Novelli nimmt sich alle Freiheiten, um die Geschichte seines Helden mit eigenen Worten zu schildern – zum Beispiel den oben zitierten Zwischenfall im Zug. Den Neun- bis Zwölfjährigen wird die mangelnde Authentizität wenig stören, Hauptsache, der Text liest sich unterhaltsam. Und das tut er über weite Strecken, wozu die Cartoons des Autors beitragen. 18 Stationen – sie heißen etwa „Glück, Arbeit und Liebe”, „Die Fabrik der Erfindungen” oder „Entschuldigt, dass ich alt werde” – sowie ein ausführliches Glossar werfen Schlaglichter auf den großen Erfinder, der allerdings schon zu seiner Zeit keineswegs unumstritten war.
Hier stößt die „lebendige Biografie” an ihre objektiven Grenzen: So deutet der Autor Edisons erbitterten und letztlich verlorenen Stromkrieg mit seinem Konkurrenten Westinghouse nur an, oder er verschweigt Experimente mit Hunden und Katzen, die für die Tiere oftmals tödlich endeten. Dass Edison den elektrischen Stuhl entwickelt hat, bleibt ebenfalls unerwähnt. Und die Glühlampe hat er nicht erfunden, sondern (wenn auch entscheidend) verbessert. Diese Fakten hätten in ein Jugendbuch unbedingt hineingehört.
So vergibt Luca Novelli die Chance, zu zeigen, dass selbst hinter einem genialen Kopf kein Übermensch steckt. (ab 9 Jahre)
HELMUT HORNUNG
LUCA NOVELLI: Edison und die Erfindung des Lichts. Aus dem Italienischen von Anne Braun. Mit vielen Illustrationen. Arena Verlag 2006. 112 Seiten, 7,95 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Eine Dienstleistung der DIZ München GmbH
Der Zauberer
Das Leben des Thomas Alva Edison
Dreiundsechzig Meilen misst die Bahnstrecke zwischen Detroit und Port Huron im US-Staat Michigan. Dort kommen die Fahrgäste im Jahr 1862 in den Genuss einer Zeitung mit den wichtigsten Nachrichten der Woche. Einen ähnlichen Service kennt hierzulande jeder ICE-Reisende. Und doch ist der Weekly Herald etwas Besonderes, gleichsam der Vorläufer aller modernen Kompaktblätter. Sein Herausgeber – Reporter, Chefredakteur, Drucker und Austräger in einem – ist gerade 15 Jahre alt geworden und hat viele Ideen, etwa die mit dem Bordlabor. Denn in einem der Wagen steht nicht nur die Druckerpresse, sondern finden sich allerlei Apparate und Chemikalien.
Eines Tages jedoch passiert es: „Während meiner Arbeit im Labor fällt mir ein Phosphorstäbchen auf den Boden. Sofort steht der Waggon in hellen Flammen. Der Zugführer ist stinksauer und setzt mich gleich an der nächsten Haltestelle an die frische Luft.„Auweia, ich glaube, ich muss mich nach einem neuen Job umsehen.” Thomas Alva Edison wird im Lauf seines Lebens noch so manches Missgeschick erleiden – und beiläufig Dinge erfinden, die uns heute in CD-Playern begegnen, in Fernsehern, im Kino und in Glühbirnen. 1093 Patente hielt der „Zauberer”, wie ihn viele nannten, als er vor 75 Jahren starb.
In der „Arena Bibliothek des Wissens” ist seine Biografie erschienen: Edison und die Erfindung des Lichts, worin der Protagonist fiktiv sein Leben selbst erzählt. Denn Edisons scheinbarer Ghostwriter Luca Novelli nimmt sich alle Freiheiten, um die Geschichte seines Helden mit eigenen Worten zu schildern – zum Beispiel den oben zitierten Zwischenfall im Zug. Den Neun- bis Zwölfjährigen wird die mangelnde Authentizität wenig stören, Hauptsache, der Text liest sich unterhaltsam. Und das tut er über weite Strecken, wozu die Cartoons des Autors beitragen. 18 Stationen – sie heißen etwa „Glück, Arbeit und Liebe”, „Die Fabrik der Erfindungen” oder „Entschuldigt, dass ich alt werde” – sowie ein ausführliches Glossar werfen Schlaglichter auf den großen Erfinder, der allerdings schon zu seiner Zeit keineswegs unumstritten war.
Hier stößt die „lebendige Biografie” an ihre objektiven Grenzen: So deutet der Autor Edisons erbitterten und letztlich verlorenen Stromkrieg mit seinem Konkurrenten Westinghouse nur an, oder er verschweigt Experimente mit Hunden und Katzen, die für die Tiere oftmals tödlich endeten. Dass Edison den elektrischen Stuhl entwickelt hat, bleibt ebenfalls unerwähnt. Und die Glühlampe hat er nicht erfunden, sondern (wenn auch entscheidend) verbessert. Diese Fakten hätten in ein Jugendbuch unbedingt hineingehört.
So vergibt Luca Novelli die Chance, zu zeigen, dass selbst hinter einem genialen Kopf kein Übermensch steckt. (ab 9 Jahre)
HELMUT HORNUNG
LUCA NOVELLI: Edison und die Erfindung des Lichts. Aus dem Italienischen von Anne Braun. Mit vielen Illustrationen. Arena Verlag 2006. 112 Seiten, 7,95 Euro.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Der Biografie Thomas Alva Edisons für Kinder kann Rezensent Helmut Hornung nicht allzu viel Gutes abgewinnen. Autor Luca Novelli, der als scheinbarer Ghostwriter das Leben seines Helden frei daher erzählt, überschreite mit seinem Buch schnell "objektive Grenzen". Den Kritiker stört vor allem, dass die Aspekte aus dem Leben des Erfinders unerwähnt bleiben, die diesen letztlich zu einer umstrittenen Figur werden ließen. So verschweige Novelli, dass Edison den elektrischen Stuhl erfunden hat und seinen Versuchen mitunter Katzen und Hunde zum Opfer fielen. Dem jungen Leser werden diese Fehler wahrscheinlich nicht negativ auffallen, räumt Hornung ein, zumal das Buch großteils unterhaltsam geschrieben ist. Auch für das "ausführliche" Glossar verteilt er einen Pluspunkt. Insgesamt aber habe Novelli die Gelegenheit verpasst, zu zeigen, "dass selbst hinter einem genialen Kopf kein Übermensch steckt".
© Perlentaucher Medien GmbH
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