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Nirgendwo in den Bergen Robert Seethaler erzählt von dem Seilbahnarbeiter Andreas Egger, über den die Zeit hinweggeht, dem Unglück und Glück widerfährt und der am Ende staunend auf die Jahre blickt, die hinter ihm liegen. Es ist eine einfache und tief bewegende Geschichte. Die Geschichte eines ganzen Lebens. Als Andreas Egger in das Tal kommt, in dem er sein Leben verbringen wird, ist er vier Jahre alt, ungefähr - so genau weiß das keiner. Der Bauer Kranzstocker nimmt ihn widerwillig bei sich auf, als junger Mann schließt er sich einem Arbeitstrupp an, der eine der ersten Bergbahnen baut. Dann…mehr

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Produktbeschreibung
Nirgendwo in den Bergen
Robert Seethaler erzählt von dem Seilbahnarbeiter Andreas Egger, über den die Zeit hinweggeht, dem Unglück und Glück widerfährt und der am Ende staunend auf die Jahre blickt, die hinter ihm liegen. Es ist eine einfache und tief bewegende Geschichte. Die Geschichte eines ganzen Lebens. Als Andreas Egger in das Tal kommt, in dem er sein Leben verbringen wird, ist er vier Jahre alt, ungefähr - so genau weiß das keiner. Der Bauer Kranzstocker nimmt ihn widerwillig bei sich auf, als junger Mann schließt er sich einem Arbeitstrupp an, der eine der ersten Bergbahnen baut. Dann kommt der Tag, an dem Egger zum ersten Mal vor Marie steht, der Liebe seines Lebens.
Autorenporträt
Robert Seethaler, 1966 in Wien geboren, ist ein vielfach ausgezeichneter Schriftsteller und Drehbuchautor. Sein letzter Roman Ein ganzes Leben wurde mit dem Grimmelshausen-Preis ausgezeichnet und stand auf der Shortlist für den Man Booker International Prize. Weitere Romane von Robert Seethaler sind u.a. Der Trafikant, Das Feld sowie Der letzte Satz. All diese Titel sind im Hörbuch bei tacheles! erschienen. Der Trafikant und Das Feld ebenfalls als Autorenlesung, Ein ganzes Leben wurde von dem Schauspieler Ulrich Matthes eingelesen und war 2015 für den Deutschen Hörbuchpreis nominiert.

Ulrich Matthes ist Ensemblemitglied am Deutschen Theater und einer der bedeutendsten deutschen Charakterdarsteller, der in Filmen wie Der neunte Tag und Novemberkind beeindruckt. Für seine Interpretation von Vladimir Nabokovs Pnin erhielt er den Deutschen Hörbuchpreis.
Trackliste
MP3 CD
1An einem Februarmorgen ...
2Drei Monate später ...
3Egger kam wieder ...
4Andreas Egger galt ...
5An einem Nachmittag ...
6Im Herbst wurde Egger ...
7Die Trupps der Firma ...
8Thomas Mattl selbst ...
9In der Nacht ...
10Es dauerte Wochen ...
11Im Herbst ...
12Insgesamt verbrachte Egger ...
13Die erste Zeit ...
14Noch am Tag ...
15Nach Maries Tod ...
16Später sah Egger ...
17In seinen letzten Jahren ...
18Drei Tage später ...
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Robert Seethaler sieht in seinem schmalen Roman "Ein ganzes Leben" von jedem Aufmerksamkeit heischenden Stoff ab, berichtet Thomas E. Schmidt. Der Autor erzählt die Lebensgeschichte eines jener Menschen, die noch in der Peripherie der österreichischen Dörfer Randgänger sind, die mit ihrer "Aura freudloser Muße" zwar dazugehören, dem alltäglichen Treiben aber fernbleiben, fasst der Rezensent zusammen. Dieses Leben erzählt Seethaler in einer einfachen, sehr präzisen Sprache, die in mehrfacher Hinsicht Takt erweist, lobt Schmidt.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 24.11.2014

Heimisch, nicht heimelig
Robert Seethaler im Frankfurter Literaturhaus

Stadtkinder neigen dazu, die Natur zu romantisieren. Nicht so Robert Seethaler. Der Wiener, der, 1966 geboren, im Arbeiterviertel Favoriten aufwuchs, kennt die Schrecken und Schönheiten der Natur. Er verklärt sie nicht. "Die Natur steht nur rum", sagte er jetzt im Frankfurter Literaturhaus. Vor ausverkauftem Großen Saal stellte der Spiegel-Bestsellerautor im Gespräch mit Sandra Kegel, Literaturredakteurin dieser Zeitung, seinen jüngsten Roman vor: "Ein ganzes Leben" (Hanser Berlin) auf 150 Seiten, die einfache Geschichte eines Grenzgängers in einem österreichischen Dorf des vorigen Jahrhunderts. Andreas Egger heißt sein Protagonist am Berge, aber: "Der Berg ist kein Held. Der Berg ist der Berg", wehrte sich der Schriftsteller abermals gegen jedwede Romantisierung. Seethaler, der mittlerweile in Berlin lebt, hat keine Sehnsucht nach der Natur: "Ich habe Sehnsucht nach der Stille." Dabei denkt er an jene "Schneestille", die er als Kind am Skihang erlebte, wenn ihn der Schlepplift immer höher zwischen die Tannenhänge zog und auf sich selbst zurückwarf - eine Überforderung für den Jungen nach überstandener Linsenluxation. Diese "Schneestille" hat er in seinem Roman immer wieder beschworen: etwa, wenn Egger den halbtoten Hörnerhannes auf der Kraxe ins Tal trägt und dieser ihm plötzlich hangaufwärts davonhüpft, bis er sich in Schneeschleiern verliert. Oder als der alte Egger seiner jungen Braut in Gestalt der Kalten Frau wiederbegegnet. Marie war in der gemeinsamen Hütte unter einer Lawine erstickt. Aber diese Passage las Seethaler nicht. Er machte das Publikum lieber mit der ersten Begegnung der Liebenden bekannt.

Egger, als Kind von seinem Ziehvater zum Krüppel geschlagen, tritt keineswegs als Opfer auf. Er wächst zu einem starken Mann heran und wehrt sich seiner Haut, sobald er erwachsen ist. Der Krieg verschlägt ihn nach Russland, die Seilbahn im heimischen, aber nicht heimeligen Tal bringt ihn in Lohn und Brot. Er passt sich den Zeitläuften an und überlebt viele. Denn es wird viel gestorben in diesem Buch - "wie immer und überall im Leben", so der Autor. Auch unter spektakulären Umständen. Etwa, wenn ein Waldarbeiter durch einen splitternden Zirbenstamm seinen Arm verliert. Oder wenn Touristen den tiefgefrorenen Hörnerhannes nach Jahrzehnten aus einer Gletscherspalte ziehen. Das sogenannte einfache Leben in den Alpentälern war auch brutal und hatte nichts zu bieten, wonach man sich sehnen könnte.

Warum dann aber dieser Erfolg? "Ich habe keine Ahnung", erwiderte Seethaler seiner staunenden Gesprächspartnerin. Sein Buch ist alles andere als eine Fortsetzung der verbreiteten "Landlust". Es sei auch kein Lob auf die Genügsamkeit. Eigentlich sollte es "Eine einfache Geschichte" heißen. Aber diesen Titel habe schon Peter Esterházy für sich reserviert. Seethaler nennt die Geschichte seines Egger einen "Versuch zu leben" und dabei sich selbst treu zu bleiben. Der Autor glaubt an einen unveränderlichen Kern in jedem Menschen, und sei dieser äußerlich auch noch so beweglich und anpassungsbereit. Mit dem Schreiben ist der gelernte Schauspieler auch zu sich selbst zurückgekehrt: vom grellen Rampenlicht ins abgeschirmte Schreibstübchen, wo er die Stille wiederfand, die er als blindes Kind gewohnt war.

CLAUDIA SCHÜLKE

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Seethaler erzählt gänzlich unspektakulär, ohne jegliche Aufgeregtheit. Es ist dieser ruhige, zurückgenommene Erzählstil, der dem Roman etwas Zeit- und Ortloses gibt. ... Er erzählt mit großer Souveränität von einem Leben, das uns fern und trotzdem nicht fremd ist." Holger Heimann, Deutschlandradio Kultur, 13.05.16

"Seethalers Roman ist ganz frei von sinistrem Narzissmus, es findet in ihm auch keine nationalliterarische Nabelschau statt. Das böse 20. Jahrhundert ragt in die Erzählung hinein, macht sie aber nicht zu einer historischen Parabel. Hier ist ein Buch, das nicht die Welt erklären will, sondern ein Leben beschreiben." Thomas E. Schmidt, Die Zeit, 20.04.16

"In Robert Seethalers Oeuvre geht es immer ums Ganze. Auch sein Erfolgsroman 'Ein ganzes Leben' ist kein Werk über das zwanzigste Jahrhundert, sondern archaische Betrachtung des Mensch- und Alleinseins." Andreas Platthaus, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.01.16

"Leider, leider zu kurz für mehr als einen Ferientag." Stephan Hebel, Frankfurter Rundschau, 21.07.15

"Liebe, Leben und Tod - großartig erzählt auf kleinstem Raum." Brigitte, 21.01.15

"Ein Buch, das einen staunend zurücklässt. ... Robert Seethaler braucht nicht viele Worte - und laut tönende schon mal gar nicht. Was und wie er schreibt, kommt sehr still daher, leise, und hat dennoch einen großen Klang. Wer seiner Seele eine Freude machen will, der lese dieses Buch." Christine Westermann, WDR 5, 26.07.14

"Wie aus der Zeit gefallen nimmt sich dieses schöne und eindrückliche Buch über das Leben eines Knechts, Holzfällers und Seilbahnbauers im 20. Jahrhundert an. Seethaler gelingt das Kunststück, ein vielschichtiges Buch über einen schlichten Menschen zu schreiben." Denis Scheck, Das Erste, 07.09.14

"Was ein Mensch zu ertragen imstande ist, das erzählt dieses Buch ruhig, intensiv, in schöner Sprache, ohne Pathos. ... Was für ein wunderbarer Autor, der uns so tief bewegen kann mit einem unvergesslichen Buch." Elke Heidenreich, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 30.07.14

"Ich las, ich staunte, ich genoss jeden Satz, so leichtfüßig und erfüllend schreibt Robert Seethaler über die großen Gefühle eines kleinen Mannes, über Schicksal und Tod. ... Ein ganzes Leben auf nur 150 Seiten, die jeden in den Bann ziehen, weil sie das Schwerste, auch den Tod, mit melancholischer Leichtigkeit erzählen." Wolfgang Herles, ZDF das blaue sofa, 19.09.14

"Robert Seethalers Sätze strahlen eine besondere Würde und Kraft aus. ... Ohne Groll, ohne Zorn, ein schwer zu lebendes Leben, das noch verankert ist im Boden, wird hier mit einer unfassbaren Schwerelosigkeit und Eleganz beschrieben." Annemarie Stoltenberg, NDR Kultur, 29.07.14

"Robert Seethaler ist ein Buch gelungen, das so ergreifend und erschütternd ist, wie man es lange nicht mehr lesen durfte. ... So distanziert und ruhig Seethalers Sprache auch daherkommt, so plastisch, anschaulich und sinnlich erfasst sie die Welt." Christoph Schröder, die tageszeitung, 02.08.14

"Jeder Ton, jedes Wort, jeder Satz - alles ist genau da, wo es hingehört. ... Das feine, elegante Lied eines erfüllten Lebens. Man wird ganz still. Und bewegt. Ein bisschen ehrfürchtig. Und hört sofort auf zu jammern. Voll abgerissenem Lachen und großem Staunen." Elmar Krekeler, Die Welt, 09.08.14

"Robert Seethaler erzählt diese Geschichte eines einfachen Herzens mit einer Sprache wunderbar leichter, federnder Eleganz und in novellenhaft kurzer Form. ... 'Ein ganzes Leben' ist ein literarisches Kleinod. Seine minimalistische Verdichtung wird belohnt mit enormer Eindringlichkeit." Ursula März, Deutschlandradio Kultur, 02.08.14

"Große Literatur auf kleinstem Raum." Angela Wittmann, Brigitte, 27.08.14

"Die betont zurückgenommene Art des Erzählens ist es, die der Geschichte von Andreas Egger etwas Zeit- und Ortloses gibt. ... Es geht eine große, beruhigende Kraft von diesem Buch aus. ... Es ist so, als wäre es kein abgelegenes, geografisches Gebiet, das Seethaler umreißt, sondern eine Seelenlandschaft, die uns allen vertraut ist, weil wir selbst sie in uns tragen." Holger Heimann, Deutschlandfunk, 01.09.14

"Es ist wohltuend, sich in diese unaufgeregte Erzählung lesend hineinzubegeben wie in einen langen Tag auf einer menschenleeren Alm." Cathrin Kahlweit, Süddeutsche Zeitung, 25.08.14

"Das Buch packt einen von der ersten Zeile an, weil Robert Seethaler kein überflüssiges Wort schreibt. ... Das Leben ist rau, bodenständig, einfach. Und dennoch findet Robert Seethaler immer wieder wundervolle, poetische Formulierungen. ... Ein Buch zum Durchatmen; Hirn und Herz bekommen viel frische Bergluft beim Lesen." Stefan Keim, WDR4, 19.08.14

"Ein schmales Buch, aber es umfasst eine ganze Existenz. Es ist, obgleich es seinen Helden weder erhöht noch seine Umstände glorifiziert, ein überaus poetisches Buch. Schroff und zart. ... Seethalers Sprache ist einfach, aber seine Sätze sind makellos. ... Robert Seethaler hat sich auf die Suche nach den richtigen Worten gemacht - und er hat sie gefunden." Thomas E. Schmidt, Zeit Literatur, 01.10.14

"Man kann jede Geschichte nacherzählen, also auch diese, aber man wird DIESER Geschichte nicht damit gerecht. Nacherzählt ist es eine Geschichte unter anderen, gelesen ist es 'ein ganzes Leben.' Seethaler schreibt mit großer Empathiefähigkeit immer im Horizont seiner Figuren und ihrer Umwelt. Die Atmosphäre ist dicht, die Töne sind stimmig, jedes Wort sitzt." Eva Schobel, Deutschlandfunk, 05.11.14
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»Ein Buch, das tief bewegt und unvergesslich bleiben wird« Westdeutsche Allgemeine