Mit "Ein neuer Name" beschliesst der Literaturnobelpreisträger 2023, der Norweger Jon Fosse, seine Heptalogie, deren vorherige Teile Heptalogie I-II unter dem Titel "Der andere Name" und Heptalogie III-V unter dem Titel "Ich ist ein anderer" auch als Hörbuch bei Hörkultur erschienen sind. Es geht um Asle, einen alternden Maler und Witwer, der allein an der Südwestküste Norwegens lebt. Es geht aber auch um Asle, ebenfalls Maler, der zerfressen vom Alkohol in einem Krankenhaus der naheliegenden Stadt liegt. Asle und Asle sind Doppelgänger, zwei Versionen desselben Lebens, zwei Versionen derselben Person, die beide mit existenziellen Fragen zu kämpfen haben. Die New York Times schreibt von "grosser Ehrfurcht für die immense metaphysische Kraft dieses Textes".
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Dem "Numinosen" weiß der Literaturnobelpreisträger Jon Fosse eine "literarische Stimme" zu geben, schwärmt Rezensent Aldo Keel. In ein ganz eigenes Universum taucht der Rezensent hier mittels Fosses "klangvoller" und "hochartifizieller" Prosa ein: Wir begegnen dem sterbenden Maler Asles, der in Rückschauen als Ich-Erzähler sein Leben schildert. Die verschiedenen Zeitebenen gehen kaum merklich ineinander über, so der Rezensent, Fosses spezieller Art der Interpunktion unterstützt dieses "sanfte Rollen": erst fehlen die Punkte, später auch die Kommas, was den Text passagenweise als eine Art Bewusstseinsstrom dahinfließen lässt. In der Begegnung des gläubigen, geordnet lebenden Arles mit seinem alkoholkranken, erfolglosen Namensvetter glaubt der Rezensent den Wandel zu erkennen, den der Autor vor zehn Jahren selbst durchgemacht hat.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Jon Fosses Bücher begeistern sogar den Papst. In «Ein neuer Name» vereint er Lebensbeichte, Künstlerroman und Gottsuche. Aldo Keel Neue Zürcher Zeitung 20240227