Das fröhlich-bunte Cover täuscht etwas, es handelt es sich nicht um einen lockeren Wohlfühl-/Frauenroman. Es ist ein Roman über in Vergessenheit geratene Kindheitserinnerungen, den Mut neue Wege zu gehen, das Verzeihen und das Vertrauen an sich selbst.
Eva Pantleon schreibt mit einem grandiösen
Wortwitz über ein ernstes Thema, berührend und tiefgreifend, ohne das einem dabei das Thema zu…mehrDas fröhlich-bunte Cover täuscht etwas, es handelt es sich nicht um einen lockeren Wohlfühl-/Frauenroman. Es ist ein Roman über in Vergessenheit geratene Kindheitserinnerungen, den Mut neue Wege zu gehen, das Verzeihen und das Vertrauen an sich selbst.
Eva Pantleon schreibt mit einem grandiösen Wortwitz über ein ernstes Thema, berührend und tiefgreifend, ohne das einem dabei das Thema zu schwer im Magen liegt. Mich hat das Buch berührt und es wird mir auch länger in Erinnerung bleiben.
Janne Helmkamp, 35 Jahre, vormals Oberärztin an einer Klinik in Tübingen, ist inzwischen Landärztin in Pfaffingen, einem verschlafenen Ort auf der Schwäbischen Alb, etwa 40 km von Tübingen entfernt, und kümmert sich liebevoll und voller Elan um ihre Patienten.
"(...) mit dem Gefühl, zum Niederknien müde zu sein, aber so zufrieden, als habe sie eine sandelholzumdampfte Relaxwoche in einem Ayurveda-Center hinter sich." (Zitat S. 31)
Bei einer Halloweenparty trifft sie Leon Bloomdale, dieser Mann ist kein Unbekannter für Janne, vor sechs Jahren hatte sie bei dem angesehenen Psychologen ein Vorstellungsgespräch. Sie hat das Stipendium damals nicht bekommen, weil Leon eine posttraumatische Belastungsstörung bei ihr festgestellt hatte.
Durch einen medizinischen Notfall kommen Erinnerungsfetzen bei Janne ans Tageslicht und sie weiß, dass sie ihrem Gedächtnis auf die Sprünge helfen muss. Dabei steht ihr der überaus charismatische und witzige Dr. Leon Bloomdale zur Seite.
"Und zum ersten Mal in ihrem Leben hatte sie wirklich das Gefühl, nicht allein zu sein. Mit jemanden gemeinsam dem Sturm entgegenzugehen, von dem sie ahnte, dass er aufgezogen war." (Zitat S. 273)
Janne und ihr jüngerer Bruder sind bei einer manisch-depressiven Mutter aufgewachsen bis schließlich die Großeltern die Kinder bei sich aufnahmen. Trotz aller Ereignisse lieben sie ihre Mutter, die ihnen wie keine andere über die Sterne am Himmel erzählen konnte.
"Ihre Mutter, die sie so sehr liebte und manchmal zugleich so sehr hasste, dass es ihr noch das Herz zerreißen würde. " (Zitat S 131)
Fazit:
Ein ungewöhnlicher und beeindruckender Roman, authentisch, emotional, ergreifend und trotzdem mit einer besonderen Heiterkeit erzählt.
Wer "Schloss aus Glas" liebte, wird von diesem Buch auch begeistert sein!