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4 Kundenbewertungen

Ihr Hang zu Tagträumen hat die junge Tracy Pringle um ihren Job gebracht. Doch wie in einem Traum wenden sich die Dinge zum Guten: ein neuer Job, eine neue Liebe, eine neue, fremde Welt - verkörpert von Samaan Sahar, genannt Sam, vornehmer Besitzer eines vegetarischen Restaurants, Oxford-Absolvent, Muslim und Mitglied eines anglikanischen Kirchenchors. Ach ja - und er hat bereits zwei Frauen. Ein provozierender, märchenhafter Roman über Liebe, Kochen und eine sich verändernde Gesellschaft.

Produktbeschreibung
Ihr Hang zu Tagträumen hat die junge Tracy Pringle um ihren Job gebracht. Doch wie in einem Traum wenden sich die Dinge zum Guten: ein neuer Job, eine neue Liebe, eine neue, fremde Welt - verkörpert von Samaan Sahar, genannt Sam, vornehmer Besitzer eines vegetarischen Restaurants, Oxford-Absolvent, Muslim und Mitglied eines anglikanischen Kirchenchors. Ach ja - und er hat bereits zwei Frauen. Ein provozierender, märchenhafter Roman über Liebe, Kochen und eine sich verändernde Gesellschaft.
Autorenporträt
Anthony McCarten, geboren 1961 in New Plymouth/Neuseeland, schrieb als 25-Jähriger mit Stephen Sinclair den Theaterhit 'Ladies Night'. Es folgten Romane und Drehbücher (u.a. zu den von ihm auch mitproduzierten internationalen Filmen 'The Theory of Everything' und 'Darkest Hour' mit Gary Oldman). Er lebt in London.

Rufus Beck, Jahrgang 1957, studierte an der Universität Heidelberg Islamistik, Philosophie und Ethnologie, ehe er sich dem Schauspielfach zuwandte. Nach Bühnenauftritten in Heidelberg, Saarbrücken, Tübingen, Schauspiel Frankfurt, Schauspiel Köln und Basel ging er von 1988 bis 1995 ans Bayerische Staatsschauspiel in München, dem er heute noch als Gast verbunden ist. 1990 wurde er für die Rolle des Franz Moor in Schillers "Die Räuber" zum Nachwuchsschausspieler des Jahres gewählt.

Rufus Beck ist als Hörbuchsprecher vor allem durch Harry Potter populär geworden. Für die Interpretation hat er vier Goldene und vier Platin Schallplatten sowie 2008 den HÖRkulino im Rahmen des Deutschen Hörbuchpreises bekommen. Er ist bis heute einer der beliebtesten Hörbuchsprecher überhaupt.
Trackliste
CD 1
1Der Lauf Der Dinge00:05:28
2Der Lauf Der Dinge00:06:27
3Der Lauf Der Dinge00:07:08
4Der Lauf Der Dinge00:05:33
5Der Lauf Der Dinge00:04:07
6Fleisch00:05:22
7Fleisch00:04:16
8Fleisch00:03:37
9Fleisch00:04:56
10Fleisch00:06:00
11Fleisch00:05:00
12Fleisch00:03:53
13Das Studium Der Frauen00:04:38
14Das Studium Der Frauen00:04:07
15Das Studium Der Frauen00:04:55
CD 2
1Das Studium Der Frauen00:05:26
2Das Studium Der Frauen00:06:04
3Auf Treu Und Glauben00:04:15
4Auf Treu Und Glauben00:04:59
5Auf Treu Und Glauben00:04:22
6Auf Treu Und Glauben00:04:48
7Auf Treu Und Glauben00:03:56
8Ein Haus Das Sich In Vier Richtungen Neigt00:04:21
9Ein Haus Das Sich In Vier Richtungen Neigt00:04:47
10Ein Haus Das Sich In Vier Richtungen Neigt00:05:28
11Ein Haus Das Sich In Vier Richtungen Neigt00:04:04
12Ein Haus Das Sich In Vier Richtungen Neigt00:04:13
13Die Hauptstadt Von Bagdad00:04:38
14Die Hauptstadt Von Bagdad00:05:35
15Die Hauptstadt Von Bagdad00:05:53
CD 3
1Die Hauptstadt Von Bagdad00:04:47
2Die Hauptstadt Von Bagdad00:03:40
3Die Hauptstadt Von Bagdad00:04:03
4Die Hauptstadt Von Bagdad00:05:05
5Die Hauptstadt Von Bagdad00:05:26
6Die Hauptstadt Von Bagdad00:05:16
7Die Hauptstadt Von Bagdad00:04:59
8Die Hauptstadt Von Bagdad00:05:38
9Die Hauptstadt Von Bagdad00:04:52
10Die Hauptstadt Von Bagdad00:05:39
11Die Hauptstadt Von Bagdad00:04:37
12Vereinte Kräfte00:05:22
13Vereinte Kräfte00:05:41
14Vereinte Kräfte00:04:22
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 02.05.2008

Haremsschnäppchen

Selbst wenn man Anthony McCartens Roman als Jugendbuch liest, kommt man nicht umhin festzustellen, dass diese, so der Verlag, "Liebesgeschichte wie keine andere" ein wesentliches Problem hat: McCartens Buch handelt vom Fremden, von seiner Faszination, seiner Verführungskraft und von den Irritationen, die es hervorruft. Diesem Faszinosum nähert sich der Autor jedoch leider denkbar bieder, offensichtlichkeitslüstern und rätselfrei. "Englischer Harem" ist die Geschichte einer jungen Supermarktkassiererin, die sich in einen schon zweifach verheirateten älteren Iraner verliebt, der mit seiner eigenen Kultur fremdelt. Die Eltern des Mädchens sind anfangs vehement dagegen, aber alle haben hier viel zu lernen. Der Leser schaut dem Treiben bald unterfordert zu. Es ist beinah amüsant, wie vorhersehbar dieser arg übererzählte Roman verläuft: Kein Winkel bleibt unausgeleuchtet in dieser Story, der man den Wunsch nach rascher Verfilmung ständig anmerkt. Bei seinem Bemühen, einen leichtfüßigen Wohlfühl-Roman mit liberalem, gleichwohl nicht unironischem Gestus zu schreiben, opfert McCarten einfach zu viel: Da, wo seine Charaktere liebenswert oder unbeholfen wirken sollen, macht er sie schlichtweg dümmer als nötig. Auch knirscht es oft, wenn der Autor sein Wissen allzu didaktisch in die Geschichte einzuarbeiten versucht. "Der Koran", sagt der Iraner Sam an einer Stelle, "lässt das Offensichtliche aus, und das fordert vom Leser eine gewisse Arbeit. (. . .) Und die Idee, die dahintersteckt, ist, dass man mit dieser Arbeit in neue Bereiche des Bewusstseins vordringt, Bereiche, in die man niemals käme, wenn man sein Wissen als Babykost zu sich nähme." McCartens Roman ist fatalerweise genau dies: überhitzte Babykost, mit zu viel Plauderwasser gestreckt. (Anthony McCarten: "Englischer Harem". Roman. Aus dem Englischen übersetzt von Manfred Allié und Gabriele Kempf-Allié. Diogenes Verlag, Zürich 2008. 582 S., geb., 21,90 [Euro].) EP

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 01.08.2008

An allem ist Cat Stevens schuld
Anthony McCartens Multi-Kulti- Roman „Englischer Harem”
Die großen Tragödien spielen sich heute zwischen den Kulturen ab. Nirgendwo sind die Gräben zwischen den Menschen so unüberwindbar wie dort, wo die Religionen mit Wucht kollidieren. Umgekehrt geben die kulturellen und religiösen Differenzen aber auch die besten Komödien her. Wo Menschen an die Grenzen ihrer Vorurteile stoßen und wie sie diese zu überwinden versuchen – das ist nicht nur lustig, sondern kann auch wunderbare Happyends hervorbringen.
Anthony McCartens Roman „Englischer Harem” liegt irgendwo in der Mitte. Er hebt an als turbulente Multikulti-Komödie, in deren Mittelpunkt die lebenslustige, 21-jährige Kassiererin Tracy steht. Zu Beginn verliert Tracy ihren Job und heuert in einem persischen Restaurant an. Das gehört Saaman „Sam” Sahar, einem Exil-Iraner, der eine feinere englische Art als die meisten Briten hat, allerdings auch von dem islamischen Recht Gebrauch macht, mehrere Ehefrauen haben zu dürfen. Zwei (plus vier Kinder) wohnen schon bei ihm, dann kommt es, wie es kommen muss: Er verliebt sich in Tracy und heiratet auch sie.
Weitere Figuren in diesem bunten Parallelgesellschaftspanorama: Sams zauberhafte Ehefrauen Firouzeh und Yvette, Tracys tölpelhafter Ex-Macker, der Rache schwört und Sam bei jeder Gelegenheit nachstellt, schließlich die Pringles, Tracys prollige Eltern, sie Kindergärtnerin, er Hausmeister. Sie wohnen in einem Sozialbau im schlimmsten Teil von London, wo das Gepflegteste die Ressentiments gegen Ausländer sind. Irgendwann stoßen noch Sams Eltern aus dem Iran dazu, die den Pringles an Borniertheit um nichts nachstehen.
Der Neuseeländer McCarten, Drehbuchautor und Verfasser von Theaterstücken und Romanen, setzt seine Geschichte mit großem Gespür für Effekte um. Immer wieder nimmt die Handlung rasante Wendungen, es kommt zu Verfolgungsjagden und erotischen Verwicklungen. In Rückblenden wird aufgerollt, wie der Perser Sam eigentlich zu seinen Frauen kam. Es ist nämlich nicht so, wie das Jugendamt unterstellt: Sams Verhältnis zu seinen ersten beiden Gattinnen ist rein platonisch und standesamtlich geheiratet hat er sie auch nicht. Er hat die Frauen nur nach dem Tod ihrer früheren Ehemänner zu sich genommen, damit sie nicht unversorgt bleiben.
McCartens Erzählweise ist vom Film inspiriert, vor allem seine Art, Schnitte zu setzen. Einmal nimmt sich Sam den fiesen Exfreund seiner Drittfrau vor, um ihm eine Lektion zu erteilen. In der nächsten Szene sehen wir, wie sich ein Messer senkt – allerdings in eine Schwarzwälderkirschtorte, die Sam seinem Widersacher anbietet, um bei einer schönen Tasse Tee ein Gespräch unter Männern zu führen. McCartens Dialoge wiederum könnten aus einer englischen Sitcom stammen. So verläuft etwa ein Gespräch zwischen den Pringles, als sie auf der Suche nach Tracys Beweggründen, einen Moslem zu heiraten, die Plattensammlung ihrer Tochter durchwühlen: „,Na worauf will ich wohl hinaus? Ich will darauf hinaus, dass Tracy von morgens bis abends diese Platten gedudelt hat, und dann, was passiert dann? Ihr Lieblingssänger tritt zum Islam über. Und was macht sie? Sie heiratet in einen Harem.‘ – ‚Das heißt, Cat Stevens steckt hinter allem?‘”
Fast unmerklich kippt der Roman dabei von Dur in Moll, aus der leichten Komödie wird eine düstere Bestandsaufnahme Englands. Das Jugendamt nimmt Sam die Kinder weg, obwohl er gegen kein Gesetz verstoßen hat, Sam selbst wird von Jugendlichen komareif zusammengeschlagen. Bis zum Schluss will er in seinem Glauben an die britische Toleranz nicht akzeptieren, dass er Opfer eines rassistischen Übergriffs wurde und „sein Orient-Okzident-Experiment” keine Zukunft hat. Immer deutlicher treten im Roman, der auf einer wahren Geschichte basiert, die Risse im Gefüge der multikulturellen Gesellschaft hervor. Sam überlebt die Attacke nicht, ein vietnamesisches Geschwisterpaar aus dem Kindergarten von Tracys Mutter ist eines Tages tot, weil die Familie nach Ablehnung des Asylantrags keinen anderen Ausweg mehr sah, als gemeinsam von einer Brücke zu springen.
Zwar wird der desolate Sozialbau, in dem die Pringles leben und dessen Baufälligkeit bei McCarten für den Zustand der Gesellschaft steht, am Ende in die Luft gesprengt. Der Sprengstoff, den das Zusammenleben der Kulturen birgt, ist damit aber noch lange nicht aufgebraucht. VERENA MAYER
ANTHONY MCCARTEN: Englischer Harem. Roman. Aus dem Englischen von Manfred Allié und Gabriele Kempf-Allié. Diogenes Verlag, Zürich 2008. 582 Seiten, 21,90 Euro.
Anthony McCarten Foto: Peter Peitsch
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»Anthony McCarten hat ein Händchen für tolle Geschichten, kann ernste Themen mit viel Witz behandeln.« Antje Deistler / Westdeutscher Rundfunk Westdeutscher Rundfunk