ES WAR EINMAL ... So beginnen die meisten Märchen aus längst vergangenen Zeiten. Wie aber klingen Märchen heute? Renommierte Schriftsteller haben sich auf die Spuren der Gebrüder Grimm begeben und erzählen ihre Märchen neu. So singt Felicitas Hoppe mit "Die Rolle" ein Lob auf die Faulheit. Kerstin Specht macht aus "Rapunzel" eine alleinerziehende Mutter. Raj Kamal Jha versetzt den "Froschkönig" an einen Swimmingpool in Neu-Delhi. Und Uwe Timm überliefert eine Wandersage, die durch das Nachkriegs-Hamburg führt. Ein einzigartiges Märchen-Potpourri, gelesen von den Autoren sowie Hans Kremer und Horst Sachtleben. Mit Musik von Ardhi Engl.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Die vom Bayerischen Rundfunk gesendeten und jetzt als Hörbuch erschienenen Fassungen Grimmscher Märchen von sieben namhaften Autoren sind ein wunderbarer Nachtrag zum Grimm-Jahr, findet Rezensent Fridtjof Küchemann. Hingerissen lauscht der Kritiker etwa Marjana Gapenkos Version des Märchens "Das Mädchen ohne Hände", in dem die kleine Protagonistin hier nicht auf einen armen Müller, einen Engel und einen König trifft, sondern lediglich auf einen Messerschleifer mit Migrationshintergrund und ansonsten auf sich allein gestellt bleibt. Auch Felicitas Hoppes Fassung der "Rolle" gefällt dem Rezensenten, der hier einen jungen Träumer mit Nobelpreis nach Stockholm begleitet. Ob Ingo Schulze, Uwe Timm oder Kerstin Specht - allen Dichtern, deren oft stark bearbeitete Märchen-Fassungen hier versammelt sind, attestiert der Kritiker eine "hintersinnige und beherzte" Herangehensweise.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Derart intensive Hörerlebnisse sind selten.", WDR 3 / Passagen, 26.09.2013