Terry Pratchett ist auch außerhalb der Fantasy ein sehr bekannter Autor, wenn nicht gar einer der bekanntesten, den das Genre zu bieten hat. Gerade seine Scheibenwelt-Romane haben Millionen von Lesern weltweit begeistern können. Mit »Fliegende Fetzen« läd er ein einundzwanzigstes Mal in die
verrückte Scheibenwelt ein.
Ganz plötzlich taucht im Meer eine neue Insel auf. Keiner weiß, wo sie…mehrTerry Pratchett ist auch außerhalb der Fantasy ein sehr bekannter Autor, wenn nicht gar einer der bekanntesten, den das Genre zu bieten hat. Gerade seine Scheibenwelt-Romane haben Millionen von Lesern weltweit begeistern können. Mit »Fliegende Fetzen« läd er ein einundzwanzigstes Mal in die verrückte Scheibenwelt ein.
Ganz plötzlich taucht im Meer eine neue Insel auf. Keiner weiß, wo sie herkommt oder was sie darstellen soll. Sie ist einfach da. Dummerweise liegt sie in einem Streitgebiet der Hoheitsgewässer von Ankh-Morpork und Klatsch. Natürlich wollen beide Parteien die Insel zu ihrem Staatsgebiet erklären. Schon fliegen die Fetzen und ein Krieg droht auszubrechen. Und mittendrin die Stadtwache von Ankh-Morpork, die eigentlich in ihrer Stadt alles so belassen will, wie es seit jeher war.
Nachdem der erste Roman des Doppelbandes so glorreiche Unterhaltung bot, fällt der Gegensatz diesem Roman nur umso deutlicher auf. »Fliegende Fetzen« konnte allenthalben für ein leichtes Zucken der Mundwinkel sorgen, lediglich manchmal von einem leisen Lacher garniert.
Der Roman zieht sich gefühlt endlos und verwirrend ist er auch noch. Irgendwie kam es dazu, dass der Kriegszustand ausgerufen wurde, dann rückt aus irgendwelchen Gründen die Flotte aus und am Ende … spielen sie alle Fußball. Was zum Henker?! Der Handlung lässt sich nur sehr schwer folgen, auch wenn das große Ganze, der Konflikt zwischen Ankh-Morpork und Klatsch um die Insel, durchaus klar bleibt. Wie es im Einzelnen zu den Ereignissen kam, lässt sich manchmal nur sehr schwer mitverfolgen. Hinzukommt, dass die Insel sehr bald keine Rolle mehr spielt und erst wieder am Ende zu Wort kommt. Währenddessen geht es vor allem um den Konflikt zwischen den beiden Parteien, die den Streitpunkt der Insel anscheinend sehr schnell aus den Augen verlieren.
Außerdem wieder einmal eine Kritik an das Lektorat. Seltsamerweise blieb die zweite Hälfte des Doppelbandes zwar nahezu fehlerfrei, dafür haben sie einen sehr ungünstigen Font für das Klatschianische gewählt. Die verschnörkelt, kleine Schrift lässt sich sehr schwer lesen, umso schwerer, da ich eigentlich meist beim Lesen meine Brille absetze.
Ein Pluspunkt gibt es aber auf jeden Fall für die Wache. Auch wenn ich im Laufe dieser Lektüre gemerkt habe, dass ich eher Tod als der Wache etwas abgewinnen kann, so konnte Pratchett doch sehr gut Empathie für die Wachmannschaft rund um Hauptmann Mumm erzeugen. Man hatte Mitleid mit dem armen, zumindest oberflächlich betrachtet chaotischen Haufen, der da zwischen den Fronten steht und eigentlich nur die alte Ordnung wiederherstellen will. Wie es die Polizei nun mal tut. Dabei drohen nicht nur Mumm Dienstsuspensionen und anderen Unannehmlichkeiten vonseiten des Staates.
»Fliegende Fetzen« war nicht unbedingt der beste Scheibenweltroman, man kann es leider nicht schönreden. Besonders seine Langatmigkeit brechen ihm das Genick, ebenso der Umstand, dass man der Handlung im Detail nur schwer folgen kann.