Im Frühsommer 1979 folgte der franzosische Star-Philosoph der Einladung eines jungen Dozenten namens Simeon Wade an dessen Hochschule in Kalifornien. Wade überredete sein Idol zu einem Death-Valley-Ausflug, inklusive LSD-Trip. Foucault selbst beschrieb diesen Tag, an dem er zum ersten Mal Erfahrungen mit der Droge machte, als »eine der wichtigsten Erfahrungen meines Lebens«. Aus der Begegnung entstand eine langjahrige Freundschaft, die sich in einem Briefwechsel niedergeschlagen hat.In »Foucault in Kalifornien« erzahlt Wade von seiner Beziehung zu dem damals auf dem Hohepunkt seiner Berühmtheit stehenden Philosophen. Seine Erinnerungen sind ein ergreifender Bericht über eine Zeit des wilden Denkens und ermoglichen einen neuen Blick auf den Menschen Foucault.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Als dokumentarischen Bericht kann Rezensent Andreas Bernard Simeon Wades Buch nicht empfehlen, dafür erscheinen ihm die abgedruckten Dialoge doch zu fantasielastig. Auch die These des Autors, Foucaults Werk habe nach dem hier dokumentierten LSD-Trip ins Death Valley eine radikale Wende erfahren, möchte Bernard nicht gelten lassen. Als imaginärer sokratischer Dialog zwischen Meister und Schüler allerdings hat der Text für den Rezensenten einigen Reiz. Und wer wissen will, für welchen deutschen Autor Foucault schwärmte und was er von Yoga hielt, der wird im Buch ebenfalls fündig, meint Bernard.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»ein zwar indiskretes, aber lesenswertes Buch, in dem man Details erfährt, die auch für die größten Foucault-Kenner neu sein dürften« Andreas Bernard Süddeutsche Zeitung 20221006