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Das Dasein des ehrgeizigen Wissenschaftlers Victor Frankenstein verwandelt sich in einen tödlichen Horrortrip. Als er seiner bedenkenlos in die Welt gesetzten Kreatur die Partnerin, und mit ihr die Liebe, verweigert, sinnt das Abscheu erregende Ungeheuer auf Rache: Eine jahrelange, hasserfüllte Hetzjagd beginnt ...

Produktbeschreibung
Das Dasein des ehrgeizigen Wissenschaftlers Victor Frankenstein verwandelt sich in einen tödlichen Horrortrip. Als er seiner bedenkenlos in die Welt gesetzten Kreatur die Partnerin, und mit ihr die Liebe, verweigert, sinnt das Abscheu erregende Ungeheuer auf Rache: Eine jahrelange, hasserfüllte Hetzjagd beginnt ...
Autorenporträt
Mary Shelley (1797-1851) begann schon als Kind Gedichte und Romane zu verfassen. Noch keine 17 Jahre alt, brannte sie mit dem jungen Dichter Percy Shelley durch und bereiste Europa. Im Jahr ihrer Hochzeit 1816 verbrachten beide den Sommer mit Lord Byron am Genfer See, wo sie Ideen für Schauergeschichten sammelten. Schon zwei Jahre später veröffentlichte Shelley ihren Frankenstein, den Vater aller Gruselromane, dessen Erfolg es ihr ermöglichte, fortan als angesehene Schriftstellerin zu leben.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 21.07.1997

1818
Mary Shelley "Frankenstein"

"Ich weiche nicht, bei den unsterblichen Göttern!" soll der große Peacock achtzigjährig ausgerufen haben, als seine Bibliothek in Flammen stand. Seine wunderliche Schauersatire der "Nachtmahr-Abtei", bis unlängst bei Manesse, ist leider nicht mehr im Handel. Indes, Peacock war sehr befreundet mit Shelley, und dieser und Lord Byron und Mary, Shelleys zweite Frau (deren Mama war eine berühmte Frauenrechtlerin), erzählten sich am Genfer See nächtelang in diesen Jahren selbsterdachte, womöglich sogar selbsterlebte Schauergeschichten. Den finstersten Vogel dabei schoß Mary ab, als sie den beiden Lyrikern mit ihrem "Frankenstein" die Träume ruinierte. Macht nichts, daß Frankenstein nicht das Monster ist, wie wir immer sagen (Du siehst aus wie Frankenstein), sondern daß Frankenstein der Doktor heißt, der das Monster schafft, das arme Monster, das ja tausendmal bemitleidenswerter ist, als wir so denken: Macht alles nichts. Mary jedenfalls hat da einen scheußlich fruchtbaren Mythos geschaffen, und ganz wie die neuen Mythen so sind, wir sind ihnen ja schon manchmal begegnet: erschreckend unumwunden, grausig trivial, indezent direkt die Seele angreifend, und insgesamt von jener entwaffnenden Kraft getragen, die das Rätsel hat, wenn es sich freihalten kann vom Takt, den früher das Denken hatte. Frankenstein, dieser Prometheus der späten Mary, stirbt zerknirscht und von Haß auf sein Monster erfüllt, das alles umgebracht hat, was Frankenstein liebte, das Monster wiederum beugt sich am Ende, ebenfalls zerknirscht, aber nun nicht mehr hassend, über den Toten, dann besteigt es ein Floß und geht klagend und unerlöst ab in den hohen Norden. Dort will es sich einen Scheiterhaufen errichten (aus dem Floß wohl) und sich so völlig verbrennen, daß keiner es aus auch nur den kleinsten Resten noch einmal nachmachen kann. Leider wird es da allein sein, keine Senta und nichts dabei, was hätten wir sonst für Töne Wagners, wenn es sich da oben hoch im Norden aus der Welt heraus und in die eisig-flammende Erlösung hineinsänge und noch tiefer hinab in unsre armen Seele, als dies der guten Mary gelang, dieser Loreley des Grauens. (Mary Shelley: "Frankenstein oder Der moderne Prometheus". Aus dem Englischen übersetzt von Karl Bruno Leder und Geerd Leetz. Insel Verlag, Frankfurt am Main 1988. 373 S., br., 14,80; auch bei Reclam.) R.V.

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