Die frühen Erzählungen von Heinrich Böll wären andere gewesen, wenn er nicht mit Anfang zwanzig, zu Beginn seines Germanistikstudiums, zur Wehrmacht eingezogen worden wäre. Statt zu studieren, war er plötzlich Soldat. Nach dem Krieg war es für Böll eine Frage der Moral, Krieg und Nachkriegszeit so zu beschreiben, wie sie wirklich waren. Gerade in der kurzen Form fand Böll die Möglichkeit sich auszudrücken. Seine eindringliche Sprache und seine beißende Gesellschaftskritik machten ihn schnell bekannt. Matthias Ponnier liest 45 Erzählungen aus dem Frühwerk des späteren Literaturnobelpreisträgers.Lesung mit Matthias Ponnier1 mp3-CD ca. 9 h 58 min
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Peter Lückemeier staunt, wie nah Heinrich Bölls Erzählungen aus dem Krieg ihm wieder kommen in dieser Lesung von Matthias Ponnier. Das aktuelle Verständnis für Ausnahmesituationen, von denen auch Böll erzählt, indem er den Hunger nach Liebe, das geprügelte Gewissen und die Trauer des Krieges und Nachkriegs thematisiert, ist für Lückemeier ausschlaggebend. Dazu nimmt ihn Ponniers gleichmäßige, doch "variantenreiche" Stimme mit, eine Stimme, der sich der Rezensent gern anvertraut.
© Perlentaucher Medien GmbH
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