Krissie und Sarah sind seit den Kindertagen beste Freundinnen, auch wenn sie gegensätzlicher nicht sein könnten: Krissie ist chaotisch, trinkt, hat ein ausschweifendes Liebesleben und ist für ihren kleinen Sohn alles andere als eine perfekte Mutter. Sarahs Leben mit Traummann Kyle ist dagegen fast perfekt, nur ein Kind fehlt. Als die drei Freunde zusammen in den Urlaub fahren, stürzt sich Krissie mit Kyle in eine Affäre und Sarah von einem Felsen. Doch das ist erst der Anfang des Höllentrips, bei dem nichts so bleibt, wie es war. Helen Fitzgeralds Debütroman ist wie ein Paar Handschellen hart, sexy und fesselnd!
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 21.03.2010Literatur II "Manche Menschen finden auf einen Schlag zu sich selbst, wie bei einer Explosion. Ich selbst habe Stück für Stück zu mir selbst gefunden, mehr oder weniger durch eine Reihe von Zufällen" - so beginnt Helen FitzGeralds erster Roman "Furchtbar lieb" (Galiani, 14,95 Euro), der Krissie auf dem Weg der Selbstfindung begleitet. Krissie wird ungewollt schwanger und gerät dadurch nicht nur in einen Konflikt mit ihrer vom unerfüllten Kinderwunsch geplagten Freundin, sondern vor allem mit sich selbst. Eine Reihe von Ereignissen, die Bildern aus einem Splatter-Movie ähneln, aber zu konstruiert sind, um zufällig zu wirken, bilden die Romanhandlung: Krissie leidet an postnatalen Depressionen, hat Sex mit dem Mann der besten Freundin und wurde als Kind von deren Stiefvater vergewaltigt, die Freundin wiederum begeht einen sadistischen Mord am eigenen Ehemann. Da Helen FitzGerald selber jahrelang als Sozialarbeiterin im Strafvollzug mit Sexualstraftätern gearbeitet hat, wirkt ihre Erzählweise oft drastisch und plausibel zugleich. Krissies Selbstfindung bleibt eher blass: Sie durchlebt einen Albtraum nach dem anderen, ohne sich zu finden. Und so bleibt am Ende doch nur ein lauter, explosionsartiger Knall.
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Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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»Mit ihrem Roman Furchtbar lieb [...] hat Helen FitzGerald bewiesen, dass sie Charaktere entwickeln kann, die ebenso skurril wie glaubwürdig und so unsympathisch wie herzerwärmend sind.« Frankfurter Rundschau 20130112