Promi-Runde mit hohem Unterhaltungsfaktor
Manfred Breukmann ist den langjährigen Hörern der Radio-Übertragungen aus der Fußball-Bundesliga ein Begriff. Als Sportjournalist eine echte Institution und als Rentner weiterhin umtriebig. Vor dem Beginn der Saison 2012/13 hat er sich eine illustre Runde
in sein Düsseldorfer Wohnzimmer eingeladen, um querbeet über den Fußball im Allgemeinen und in der…mehrPromi-Runde mit hohem Unterhaltungsfaktor
Manfred Breukmann ist den langjährigen Hörern der Radio-Übertragungen aus der Fußball-Bundesliga ein Begriff. Als Sportjournalist eine echte Institution und als Rentner weiterhin umtriebig. Vor dem Beginn der Saison 2012/13 hat er sich eine illustre Runde in sein Düsseldorfer Wohnzimmer eingeladen, um querbeet über den Fußball im Allgemeinen und in der Bundesliga im Besonderen zu diskutieren. Entertainer Harald Schmidt, Manager-Legende Ulli Hoeneß und Grünen-chefin Claudia Roth tragen dabei ihr Herz auf der Zunge und äußern sich freimütig zu den Fragen des Journalisten, diskutieren kontrovers und engagiert die anstehenden Fragen.
Da geht es um Talkrunden im Fernsehen, die nach Aussage von Schmidt in aller Regel mit bekannten Gesichtern besetzt sind, die aber keineswegs nach ihrer Fachkenntnis ausgewählt werden. Ob das für die Runde im Breukmannschen Wohnzimmer auch gilt, ist eigentlich unerheblich, denn die Debatte hat auf jeden Fall einen hohen Unterhaltungswert. Der Gastgeber macht den „advocatus diaboli“ und gibt sich bei vielen Themen als Traditionalist. Er wettert gegen die Namensgebung der deutschen Fußball-Stadien, die nach seiner Auffassung an den Kommerz verkauft werden. Der moderne Fußball mit all seinen Begleiterscheinungen ist für den altgedienten Ruhrpott-Reporter schwer zu verdauen, und in manchem geben ihm seine Gäste sogar Recht.
Ulli Hoeneß, für alle Nicht-Bayern-Fans eine „geliebte“ Reizfigur, vermag immerhin mit manch bedenkenswerten Fakten einiges gerade zu rücken. Harald Schmidt glänzt durch seine bekannt respektlose Sichtweise vieler Randerscheinungen des Fußballs, und Claudia Roth gibt wie erwartet das schlechte Gewissen bei einigen unschönen Entwicklungen im Fußball. Und so werden die sich anbietenden Themenfelder Kommerz, Medien, Politik, Fankultur, Gewalt in den Stadien und die gesellschaftliche Rolle der Fußballspieler unterhaltsam und durchaus auch nachdenklich abgearbeitet.
Klar ist am Ende auf jeden Fall: Wer mit Fußball nichts „am Hut“ hat, kann sich dieses Hörbuch sparen. Für die Freunde dieser Sportart bietet das Sofa-Gespräch dagegen manch neue Erkenntnis, gute und kurzweilige Unterhaltung und so einige Lacher. Ich habe mich jedenfalls trefflich amüsiert.