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Gerade noch wurden Katniss und Peeta in ganz Panem als tragisches Liebespaar gefeiert, schon droht neue Gefahr. In einzelnen Distrikten regt sich Widerstand, und Katniss ist zu einem Symbol der Rebellion geworden. Da geschieht das Unfassbare: Katniss und Peeta müssen zurück in die Arena. Und diesmal wird es nur einen Überlebenden geben.
Band 2 der Panem-Erfolgstrilogie, endlich ungekürzt!
www.DieTributevonPanem.de

Produktbeschreibung
Gerade noch wurden Katniss und Peeta in ganz Panem als tragisches Liebespaar gefeiert, schon droht neue Gefahr. In einzelnen Distrikten regt sich Widerstand, und Katniss ist zu einem Symbol der Rebellion geworden. Da geschieht das Unfassbare: Katniss und Peeta müssen zurück in die Arena. Und diesmal wird es nur einen Überlebenden geben.

Band 2 der Panem-Erfolgstrilogie, endlich ungekürzt!

www.DieTributevonPanem.de
Autorenporträt
Collins, SuzanneSuzanne Collins ist eine internationale Bestsellerautorin. Ihre Trilogie Die Tribute von Panem wurde zum Weltbestseller und verfilmt. Ihre Bücher wurden weltweit in 53 Sprachen übersetzt.

Gustavus, FrankFrank Gustavus arbeitet als freischaffender Sprachregisseur, Autor, Hörbuch- und Hörspielbearbeiter und Produzent und ist TV-Off-Sprecher für Magazine und Reportagen.

Hachmeister, SylkeSylke Hachmeister, geboren 1966 in Minden, studierte Kommunikationswissenschaften, Anglistik und Soziologie an der Universität Münster. Die Übersetzerin und Autorin promovierte im Fach Publizistik.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 02.06.2020

Als der Diktator
unschuldig war
Eine Vorgeschichte der „Tribute
von Panem“ von Suzanne Collins
Waren die Hungerspiele nicht im letzten Band der Trilogie „Die Tribute von Panem. Flammender Zorn“ für alle Zeiten beendet, mit Happy Ends für die Überlebenden? Nun ist zehn Jahre später ein neuer Band unter dem Titel „Die Tribute von Panem. Das Lied von Vogel und Schlange“ erschienen und hat sich gleich an die Spitzen der Bestsellerlisten gesetzt. Suzanne Collins erzählt darin aus der Frühzeit von Panem, 64 Jahre vor den Ereignissen der Trilogie, in der die Hauptfigur Katniss Everdeen als Tribut aus Distrikt 12 an den Hungerspielen teilnimmt und mit Rebellen zusammen jenen Präsidenten Coriolanus Snow besiegt, der in den drei Bänden als grausamer Diktator im Hintergrund agierte. Im Prequel spielt er jetzt als Jugendlicher die Hauptrolle: Seine Entwicklung vom empathischen Wesen zu dem Menschenverächter, der auf einen autoritären Staat setzt, wird auf dramatische Weise erzählt.
In der Welt des jungen Coriolanus Snow herrscht nach dem Sieg über die Rebellen das apokalyptische Grauen. Er ist einer der letzten Überlebenden eines der führenden Clans auf dem Kapitol, seine Eltern sind Opfer des Krieges. Nicht nur gegen das Verhungern kämpft er, auch gegen die Angst, für immer seine gesellschaftliche Stellung zu verlieren. Seine einzige Chance besteht darin, mit Hilfe eines Stipendiums zu studieren. Um das zu bekommen, muss er bei den Hungerspielen als Mentor einem Kämpfer, einem Tribut, zugeteilt werden, der als Überlebender und damit Sieger für ihn gewinnt.
Vor einer düsteren, schwer erträglichen Kulisse laufen nun diese Hungerspiele ab, bereits inszeniert wie die Szenen eines Drehbuchs. Wie mit der Fernsehkamera verfolgt der Leser den Kampf ums Überleben, den Coriolanus zusammen mit dem Mädchen Lucy Gray führt, die ihm als Tribut zugeteilt wurde. Als Mitglied einer Sänger- und Schaustellerfamilie weiß sie die Zuschauer für sich zu gewinnen und mit ihrer wunderbaren Stimme zu faszinieren. Mit ihr bringt die Autorin Ambivalenz und Spannung in die breit angelegte Handlung. Denn trotz ihres mörderischen Überlebenswillens – sie vernichtet einige ihrer gegnerischen Mitspieler mit einem Gift, das ihr Coriolanus heimlich verschafft – zeigt sie Spuren von Menschlichkeit, auch in ihrer Zuneigung zu ihrem Mentor.
Aber ist Menschlichkeit überhaupt möglich in dieser korrupten, vom Krieg zerrütteten Gesellschaft, in der jeder um sein Überleben kämpft? Dieser Frage wird am Beispiel von Coriolanus’ Entwicklung nachgegangen. Und damit entfernt sich die Autorin von den rein unterhaltenden Motiven, die die Panem-Trilogie so erfolgreich machte. Der Mensch ist offenbar unfähig, gut zu sein, das deuten die philosophischen Mottos von Hobbes, Locke, Rousseau, Wordsworth und Mary Shelley schon zu Anfang an.
Auch wenn Coriolanus sich in Lucy verliebt, er hat keine Chance, eine Heldenrolle zu spielen wie Katniss Everdeen und ein Kämpfer für Gerechtigkeit zu werden, stellvertretend für die Kinder und Jugendlichen, die in den Hungerspielen sterben. Er wird das Opfer gesellschaftlicher Intrigen. Angezettelt von seinem Lehrer, Dekan Highbottom, der an ihm eine Familienfehde austragen will, und von Volumnia Gaul, der obersten Spielemacherin und Leiterin der Abteilung experimentelle Waffen des Kapitols, die ihn von der menschlichen Grausamkeit überzeugen will: „Für Gaul war er nur ein weiteres Versuchskaninchen in ihren Experimenten.“ Die Sache nimmt einen für ihn traumatischen Verlauf. Im Kampf um seine Zukunft erfährt er an seinen eigenen Reaktionen, zu was der Mensch fähig ist. Dem Sadismus dieser Frau ausgeliefert, hat er keine Chance und lernt am Schluss, wie geplant, seine Lektion, für die er belohnt wird. Und die ihn befähigt, der Präsident in der Panem-Trilogie zu werden.
ROSWITHA BUDEUS-BUDDE
Suzanne Collins: Die Tribute von Panem. Das Lied von Vogel und Schlange. Aus dem Englischen von Sylke Hachmeister und Peter Klöss. Oetinger Verlag, Hamburg 2020. 607 Seiten, 26 Euro.
An den eigenen Reaktionen
erfährt der junge Coriolanus, zu
was der Mensch fähig ist
Steckt ein Kind im Unrechtsherrscher? Donald Sutherland als Coriolanus in der Verfilmung der Trilogie.
Foto: Studiocanal
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
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Als der Diktator
unschuldig war

Eine Vorgeschichte der „Tribute
von Panem“ von Suzanne Collins

Waren die Hungerspiele nicht im letzten Band der Trilogie „Die Tribute von Panem. Flammender Zorn“ für alle Zeiten beendet, mit Happy Ends für die Überlebenden? Nun ist zehn Jahre später ein neuer Band unter dem Titel „Die Tribute von Panem. Das Lied von Vogel und Schlange“ erschienen und hat sich gleich an die Spitzen der Bestsellerlisten gesetzt. Suzanne Collins erzählt darin aus der Frühzeit von Panem, 64 Jahre vor den Ereignissen der Trilogie, in der die Hauptfigur Katniss Everdeen als Tribut aus Distrikt 12 an den Hungerspielen teilnimmt und mit Rebellen zusammen jenen Präsidenten Coriolanus Snow besiegt, der in den drei Bänden als grausamer Diktator im Hintergrund agierte. Im Prequel spielt er jetzt als Jugendlicher die Hauptrolle: Seine Entwicklung vom empathischen Wesen zu dem Menschenverächter, der auf einen autoritären Staat setzt, wird auf dramatische Weise erzählt.

In der Welt des jungen Coriolanus Snow herrscht nach dem Sieg über die Rebellen das apokalyptische Grauen. Er ist einer der letzten Überlebenden eines der führenden Clans auf dem Kapitol, seine Eltern sind Opfer des Krieges. Nicht nur gegen das Verhungern kämpft er, auch gegen die Angst, für immer seine gesellschaftliche Stellung zu verlieren. Seine einzige Chance besteht darin, mit Hilfe eines Stipendiums zu studieren. Um das zu bekommen, muss er bei den Hungerspielen als Mentor einem Kämpfer, einem Tribut, zugeteilt werden, der als Überlebender und damit Sieger für ihn gewinnt.

Vor einer düsteren, schwer erträglichen Kulisse laufen nun diese Hungerspiele ab, bereits inszeniert wie die Szenen eines Drehbuchs. Wie mit der Fernsehkamera verfolgt der Leser den Kampf ums Überleben, den Coriolanus zusammen mit dem Mädchen Lucy Gray führt, die ihm als Tribut zugeteilt wurde. Als Mitglied einer Sänger- und Schaustellerfamilie weiß sie die Zuschauer für sich zu gewinnen und mit ihrer wunderbaren Stimme zu faszinieren. Mit ihr bringt die Autorin Ambivalenz und Spannung in die breit angelegte Handlung. Denn trotz ihres mörderischen Überlebenswillens – sie vernichtet einige ihrer gegnerischen Mitspieler mit einem Gift, das ihr Coriolanus heimlich verschafft – zeigt sie Spuren von Menschlichkeit, auch in ihrer Zuneigung zu ihrem Mentor.

Aber ist Menschlichkeit überhaupt möglich in dieser korrupten, vom Krieg zerrütteten Gesellschaft, in der jeder um sein Überleben kämpft? Dieser Frage wird am Beispiel von Coriolanus’ Entwicklung nachgegangen. Und damit entfernt sich die Autorin von den rein unterhaltenden Motiven, die die Panem-Trilogie so erfolgreich machte. Der Mensch ist offenbar unfähig, gut zu sein, das deuten die philosophischen Mottos von Hobbes, Locke, Rousseau, Wordsworth und Mary Shelley schon zu Anfang an.

Auch wenn Coriolanus sich in Lucy verliebt, er hat keine Chance, eine Heldenrolle zu spielen wie Katniss Everdeen und ein Kämpfer für Gerechtigkeit zu werden, stellvertretend für die Kinder und Jugendlichen, die in den Hungerspielen sterben. Er wird das Opfer gesellschaftlicher Intrigen. Angezettelt von seinem Lehrer, Dekan Highbottom, der an ihm eine Familienfehde austragen will, und von Volumnia Gaul, der obersten Spielemacherin und Leiterin der Abteilung experimentelle Waffen des Kapitols, die ihn von der menschlichen Grausamkeit überzeugen will: „Für Gaul war er nur ein weiteres Versuchskaninchen in ihren Experimenten.“ Die Sache nimmt einen für ihn traumatischen Verlauf. Im Kampf um seine Zukunft erfährt er an seinen eigenen Reaktionen, zu was der Mensch fähig ist. Dem Sadismus dieser Frau ausgeliefert, hat er keine Chance und lernt am Schluss, wie geplant, seine Lektion, für die er belohnt wird. Und die ihn befähigt, der Präsident in der Panem-Trilogie zu werden.

ROSWITHA BUDEUS-BUDDE

Suzanne Collins: Die Tribute von Panem. Das Lied von Vogel und Schlange. Aus dem Englischen von Sylke Hachmeister und Peter Klöss. Oetinger Verlag, Hamburg 2020. 607 Seiten, 26 Euro.

An den eigenen Reaktionen
erfährt der junge Coriolanus, zu
was der Mensch fähig ist

Steckt ein Kind im Unrechtsherrscher? Donald Sutherland als Coriolanus in der Verfilmung der Trilogie.

Foto: Studiocanal

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