Spürst du, was sie wirklich fühlt? Seitdem Katniss und Peeta sich geweigert haben, einander in der Arena zu töten, werden sie vom Kapitol als Liebespaar durch das ganze Land geschickt. Doch da ist auch noch Gale, der Jugendfreund von Katniss. Und mit einem Mal weiß sie nicht mehr, was sie wirklich fühlt oder fühlen darf. Als immer mehr Menschen in ihr und Peeta ein Symbol des Widerstands sehen, geraten sie alle in große Gefahr. Und Katniss muss sich entscheiden zwischen Peeta und Gale, zwischen Freiheit und Sicherheit, zwischen Leben und Tod.
Große Gefühle. Leben und Tod Wie wird Katniss sich entscheiden? Während Katniss und Peeta noch in ganz Panem als tragisches Liebespaar gefeiert werden, droht den beiden bereits neue Gefahr. Denn Katniss ist mittlerweile zu einem Symbol des Widerstands geworden, der sich in einzelnen Distrikten erhebt - und das kann das Kapitol nicht dulden. Verzweifelt versucht Katniss, ihre Familie und vor allem Gale vor der Gewalt der Regierung zu schützen. Doch da sind auch noch ihre verwirrenden Gefühle für Peeta. Da geschieht das Unfassbare: Katniss und Peeta müssen zurück in die Arena. Und diesmal wird es nur einen Überlebenden geben ... Die großartige Fortsetzung des Bestsellers - auf sechs CDs im Schuber. Für Jugendliche und Erwachsene. Alles über das Hörbuch, viele Extras und tolle Mitmachaktionen unter: www.DieTributevonPanem.de
Große Gefühle. Leben und Tod Wie wird Katniss sich entscheiden? Während Katniss und Peeta noch in ganz Panem als tragisches Liebespaar gefeiert werden, droht den beiden bereits neue Gefahr. Denn Katniss ist mittlerweile zu einem Symbol des Widerstands geworden, der sich in einzelnen Distrikten erhebt - und das kann das Kapitol nicht dulden. Verzweifelt versucht Katniss, ihre Familie und vor allem Gale vor der Gewalt der Regierung zu schützen. Doch da sind auch noch ihre verwirrenden Gefühle für Peeta. Da geschieht das Unfassbare: Katniss und Peeta müssen zurück in die Arena. Und diesmal wird es nur einen Überlebenden geben ... Die großartige Fortsetzung des Bestsellers - auf sechs CDs im Schuber. Für Jugendliche und Erwachsene. Alles über das Hörbuch, viele Extras und tolle Mitmachaktionen unter: www.DieTributevonPanem.de
CD 1 | |||
1 | Teil 1 - Der Funke | ||
2 | Als nächstes mache ich auf dem Hob halt (Teil 1 - Der Funke) | ||
3 | Für mich gehört Präsident Snow vor Marmorsäulen (Teil 1 - Der Funke) | ||
4 | Wenn er das weiß, was weiß er dann noch alles? (Teil 1 - Der Funke) | ||
5 | Das Zimmer scheint sich in langsamen, schiefen Kreisen zu drehen (Teil 1 - Der Funke) | ||
6 | Plötzlich höre ich Tumult (Teil 1 - Der Funke) | ||
7 | Der Rest des Tages ist ein verschwommenes Durcheinander (Teil 1 - Der Funke) | ||
8 | Das Morgengrauen kommt vor dem Schlaf (Teil 1 - Der Funke) | ||
CD 2 | |||
1 | Als Effie kommt und sagt, wir sollen uns umziehen, protestiere ich nicht (Teil 1 - Der Funke) | ||
2 | Auf der Rückseite des Justizgebäudes (Teil 1 - Der Funke) | ||
3 | Auf dem Bildschirm, der an der Wand angebracht ist (Teil 1 - Der Funke) | ||
4 | Cinna muss meine Kleider um die Taille herum enger machen (Teil 1 - Der Funke) | ||
5 | Endlich wieder zu Hause (Teil 1 - Der Funke) | ||
6 | Ein Lederbeutel mit Essen und eine Thermoskanne mit heißem Tee (Teil 1 - Der Funke) | ||
7 | Als ich endlich am See bin (Teil 1 - Der Funke) | ||
8 | Es muss jetzt schon bald Mittag sein (Teil 1 - Der Funke) | ||
9 | Es fängt an zu schneien, dicke nasse Flocken (Teil 1 - Der Funke) | ||
CD 3 | |||
1 | Jemand rüttelt mich an der Schulter (Teil 1 - Der Funke) | ||
2 | Es dauert zwei Tage, bis sich der Sturm draußen ausgetobt hat (Teil 1 - Der Funke) | ||
3 | Teil 2 - Das Jubiläum | ||
4 | Es ist Abend geworden (Teil 2 - Das Jubiläum) | ||
5 | Mein Körper reagiert schneller als mein Verstand (Teil 2 - Das Jubiläum) | ||
6 | Als ich wieder aufwache, schaffe ich es gerade noch zur Toilette (Teil 2 - Das Jubiläum) | ||
7 | Am Tag der Ernte ist es heiß und schwül (Teil 2 - Das Jubiläum) | ||
8 | Nach dem Abendessen versammeln wir uns alle (Teil 2 - Das Jubiläum) | ||
9 | Ich habe ja schon einige Vorbereitungssitzungen (Teil 2 - Das Jubiläum) | ||
10 | Cinna muss sich noch um Verschiedenes kümmern (Teil 2 - Das Jubiläum) | ||
CD 4 | |||
1 | Als wir in die Abenddämmerung hinausrollen (Teil 2 - Das Jubiläum) | ||
2 | Am nächsten Tag steht Training auf dem Programm (Teil 2 - Das Jubiläum) | ||
3 | Der nächste und letzte Tag des Trainings endet (Teil 2 - Das Jubiläum) | ||
4 | Als wir uns alle beim Abendessen versammeln (Teil 2 - Das Jubiläum) | ||
5 | Es ist der reine Luxus mit Peeta in einem Bett zu schlafen (Teil 2 - Das Jubiläum) | ||
6 | Die anderen Tribute haben sich bereits versammelt (Teil 2 - Das Jubiläum) | ||
7 | Das Publikum ist erst starr vor Staunen (Teil 2 - Das Jubiläum) | ||
8 | Cinna, der mir beim Ankleiden für die Spiele helfen wird (Teil 2 - Das Jubiläum) | ||
9 | Teil 3 - Der Feind | ||
10 | Auch wenn Haymitch mein Mentor (Teil 3 - Der Feind) | ||
CD 5 | |||
1 | Hinter dem Strand erhebt sich ein Wald (Teil 3 - Der Feind) | ||
2 | Finnick hilft Peeta auf (Teil 3 - Der Feind) | ||
3 | Ich weiß nicht, wie lange wir noch so dagestanden hätten (Teil 3 - Der Feind) | ||
4 | Der undefinierbare Regen versiegt plötzlich (Teil 3 - Der Feind) | ||
5 | Zeit und Raum verlieren ihre Bedeutung (Teil 3 - Der Feind) | ||
6 | Während wir aus dem Wasser steigen (Teil 3 - Der Feind) | ||
7 | Finnick kommt zu mir (Teil 3 - Der Feind) | ||
8 | Wir bauen Finnicks Sonnenschutz ab (Teil 3 - Der Feind) | ||
9 | Jenseits des Wassers (Teil 3 - Der Feind) | ||
CD 6 | |||
1 | Wir laufen über den nächstgelegenen Streifen Sand (Teil 3 - Der Feind) | ||
2 | Von dem Zeitpunkt an, da Wiress aufgehört hat zu singen (Teil 3 - Der Feind) | ||
3 | "Gibst du mir mal den Zapfhahn, Katniss?" (Teil 3 - Der Feind) | ||
4 | Die anderen sind schon aufgestanden (Teil 3 - Der Feind) | ||
5 | Als wir uns dem Baum nähern (Teil 3 - Der Feind) | ||
6 | Die Arbeit am Baumstamm (Teil 3 - Der Feind) | ||
7 | Ich wische die Hände an Moos ab (Teil 3 - Der Feind) | ||
8 | Meine schlimmsten Befürchtungen werden bestätigt (Teil 3 - Der Feind) | ||
9 | Der Vogel, die Brosche, das Lied (Teil 3 - Der Feind) |
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 02.06.2020Als der Diktator
unschuldig war
Eine Vorgeschichte der „Tribute
von Panem“ von Suzanne Collins
Waren die Hungerspiele nicht im letzten Band der Trilogie „Die Tribute von Panem. Flammender Zorn“ für alle Zeiten beendet, mit Happy Ends für die Überlebenden? Nun ist zehn Jahre später ein neuer Band unter dem Titel „Die Tribute von Panem. Das Lied von Vogel und Schlange“ erschienen und hat sich gleich an die Spitzen der Bestsellerlisten gesetzt. Suzanne Collins erzählt darin aus der Frühzeit von Panem, 64 Jahre vor den Ereignissen der Trilogie, in der die Hauptfigur Katniss Everdeen als Tribut aus Distrikt 12 an den Hungerspielen teilnimmt und mit Rebellen zusammen jenen Präsidenten Coriolanus Snow besiegt, der in den drei Bänden als grausamer Diktator im Hintergrund agierte. Im Prequel spielt er jetzt als Jugendlicher die Hauptrolle: Seine Entwicklung vom empathischen Wesen zu dem Menschenverächter, der auf einen autoritären Staat setzt, wird auf dramatische Weise erzählt.
In der Welt des jungen Coriolanus Snow herrscht nach dem Sieg über die Rebellen das apokalyptische Grauen. Er ist einer der letzten Überlebenden eines der führenden Clans auf dem Kapitol, seine Eltern sind Opfer des Krieges. Nicht nur gegen das Verhungern kämpft er, auch gegen die Angst, für immer seine gesellschaftliche Stellung zu verlieren. Seine einzige Chance besteht darin, mit Hilfe eines Stipendiums zu studieren. Um das zu bekommen, muss er bei den Hungerspielen als Mentor einem Kämpfer, einem Tribut, zugeteilt werden, der als Überlebender und damit Sieger für ihn gewinnt.
Vor einer düsteren, schwer erträglichen Kulisse laufen nun diese Hungerspiele ab, bereits inszeniert wie die Szenen eines Drehbuchs. Wie mit der Fernsehkamera verfolgt der Leser den Kampf ums Überleben, den Coriolanus zusammen mit dem Mädchen Lucy Gray führt, die ihm als Tribut zugeteilt wurde. Als Mitglied einer Sänger- und Schaustellerfamilie weiß sie die Zuschauer für sich zu gewinnen und mit ihrer wunderbaren Stimme zu faszinieren. Mit ihr bringt die Autorin Ambivalenz und Spannung in die breit angelegte Handlung. Denn trotz ihres mörderischen Überlebenswillens – sie vernichtet einige ihrer gegnerischen Mitspieler mit einem Gift, das ihr Coriolanus heimlich verschafft – zeigt sie Spuren von Menschlichkeit, auch in ihrer Zuneigung zu ihrem Mentor.
Aber ist Menschlichkeit überhaupt möglich in dieser korrupten, vom Krieg zerrütteten Gesellschaft, in der jeder um sein Überleben kämpft? Dieser Frage wird am Beispiel von Coriolanus’ Entwicklung nachgegangen. Und damit entfernt sich die Autorin von den rein unterhaltenden Motiven, die die Panem-Trilogie so erfolgreich machte. Der Mensch ist offenbar unfähig, gut zu sein, das deuten die philosophischen Mottos von Hobbes, Locke, Rousseau, Wordsworth und Mary Shelley schon zu Anfang an.
Auch wenn Coriolanus sich in Lucy verliebt, er hat keine Chance, eine Heldenrolle zu spielen wie Katniss Everdeen und ein Kämpfer für Gerechtigkeit zu werden, stellvertretend für die Kinder und Jugendlichen, die in den Hungerspielen sterben. Er wird das Opfer gesellschaftlicher Intrigen. Angezettelt von seinem Lehrer, Dekan Highbottom, der an ihm eine Familienfehde austragen will, und von Volumnia Gaul, der obersten Spielemacherin und Leiterin der Abteilung experimentelle Waffen des Kapitols, die ihn von der menschlichen Grausamkeit überzeugen will: „Für Gaul war er nur ein weiteres Versuchskaninchen in ihren Experimenten.“ Die Sache nimmt einen für ihn traumatischen Verlauf. Im Kampf um seine Zukunft erfährt er an seinen eigenen Reaktionen, zu was der Mensch fähig ist. Dem Sadismus dieser Frau ausgeliefert, hat er keine Chance und lernt am Schluss, wie geplant, seine Lektion, für die er belohnt wird. Und die ihn befähigt, der Präsident in der Panem-Trilogie zu werden.
ROSWITHA BUDEUS-BUDDE
Suzanne Collins: Die Tribute von Panem. Das Lied von Vogel und Schlange. Aus dem Englischen von Sylke Hachmeister und Peter Klöss. Oetinger Verlag, Hamburg 2020. 607 Seiten, 26 Euro.
An den eigenen Reaktionen
erfährt der junge Coriolanus, zu
was der Mensch fähig ist
Steckt ein Kind im Unrechtsherrscher? Donald Sutherland als Coriolanus in der Verfilmung der Trilogie.
Foto: Studiocanal
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
unschuldig war
Eine Vorgeschichte der „Tribute
von Panem“ von Suzanne Collins
Waren die Hungerspiele nicht im letzten Band der Trilogie „Die Tribute von Panem. Flammender Zorn“ für alle Zeiten beendet, mit Happy Ends für die Überlebenden? Nun ist zehn Jahre später ein neuer Band unter dem Titel „Die Tribute von Panem. Das Lied von Vogel und Schlange“ erschienen und hat sich gleich an die Spitzen der Bestsellerlisten gesetzt. Suzanne Collins erzählt darin aus der Frühzeit von Panem, 64 Jahre vor den Ereignissen der Trilogie, in der die Hauptfigur Katniss Everdeen als Tribut aus Distrikt 12 an den Hungerspielen teilnimmt und mit Rebellen zusammen jenen Präsidenten Coriolanus Snow besiegt, der in den drei Bänden als grausamer Diktator im Hintergrund agierte. Im Prequel spielt er jetzt als Jugendlicher die Hauptrolle: Seine Entwicklung vom empathischen Wesen zu dem Menschenverächter, der auf einen autoritären Staat setzt, wird auf dramatische Weise erzählt.
In der Welt des jungen Coriolanus Snow herrscht nach dem Sieg über die Rebellen das apokalyptische Grauen. Er ist einer der letzten Überlebenden eines der führenden Clans auf dem Kapitol, seine Eltern sind Opfer des Krieges. Nicht nur gegen das Verhungern kämpft er, auch gegen die Angst, für immer seine gesellschaftliche Stellung zu verlieren. Seine einzige Chance besteht darin, mit Hilfe eines Stipendiums zu studieren. Um das zu bekommen, muss er bei den Hungerspielen als Mentor einem Kämpfer, einem Tribut, zugeteilt werden, der als Überlebender und damit Sieger für ihn gewinnt.
Vor einer düsteren, schwer erträglichen Kulisse laufen nun diese Hungerspiele ab, bereits inszeniert wie die Szenen eines Drehbuchs. Wie mit der Fernsehkamera verfolgt der Leser den Kampf ums Überleben, den Coriolanus zusammen mit dem Mädchen Lucy Gray führt, die ihm als Tribut zugeteilt wurde. Als Mitglied einer Sänger- und Schaustellerfamilie weiß sie die Zuschauer für sich zu gewinnen und mit ihrer wunderbaren Stimme zu faszinieren. Mit ihr bringt die Autorin Ambivalenz und Spannung in die breit angelegte Handlung. Denn trotz ihres mörderischen Überlebenswillens – sie vernichtet einige ihrer gegnerischen Mitspieler mit einem Gift, das ihr Coriolanus heimlich verschafft – zeigt sie Spuren von Menschlichkeit, auch in ihrer Zuneigung zu ihrem Mentor.
Aber ist Menschlichkeit überhaupt möglich in dieser korrupten, vom Krieg zerrütteten Gesellschaft, in der jeder um sein Überleben kämpft? Dieser Frage wird am Beispiel von Coriolanus’ Entwicklung nachgegangen. Und damit entfernt sich die Autorin von den rein unterhaltenden Motiven, die die Panem-Trilogie so erfolgreich machte. Der Mensch ist offenbar unfähig, gut zu sein, das deuten die philosophischen Mottos von Hobbes, Locke, Rousseau, Wordsworth und Mary Shelley schon zu Anfang an.
Auch wenn Coriolanus sich in Lucy verliebt, er hat keine Chance, eine Heldenrolle zu spielen wie Katniss Everdeen und ein Kämpfer für Gerechtigkeit zu werden, stellvertretend für die Kinder und Jugendlichen, die in den Hungerspielen sterben. Er wird das Opfer gesellschaftlicher Intrigen. Angezettelt von seinem Lehrer, Dekan Highbottom, der an ihm eine Familienfehde austragen will, und von Volumnia Gaul, der obersten Spielemacherin und Leiterin der Abteilung experimentelle Waffen des Kapitols, die ihn von der menschlichen Grausamkeit überzeugen will: „Für Gaul war er nur ein weiteres Versuchskaninchen in ihren Experimenten.“ Die Sache nimmt einen für ihn traumatischen Verlauf. Im Kampf um seine Zukunft erfährt er an seinen eigenen Reaktionen, zu was der Mensch fähig ist. Dem Sadismus dieser Frau ausgeliefert, hat er keine Chance und lernt am Schluss, wie geplant, seine Lektion, für die er belohnt wird. Und die ihn befähigt, der Präsident in der Panem-Trilogie zu werden.
ROSWITHA BUDEUS-BUDDE
Suzanne Collins: Die Tribute von Panem. Das Lied von Vogel und Schlange. Aus dem Englischen von Sylke Hachmeister und Peter Klöss. Oetinger Verlag, Hamburg 2020. 607 Seiten, 26 Euro.
An den eigenen Reaktionen
erfährt der junge Coriolanus, zu
was der Mensch fähig ist
Steckt ein Kind im Unrechtsherrscher? Donald Sutherland als Coriolanus in der Verfilmung der Trilogie.
Foto: Studiocanal
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Als der Diktator
unschuldig war
Eine Vorgeschichte der „Tribute
von Panem“ von Suzanne Collins
Waren die Hungerspiele nicht im letzten Band der Trilogie „Die Tribute von Panem. Flammender Zorn“ für alle Zeiten beendet, mit Happy Ends für die Überlebenden? Nun ist zehn Jahre später ein neuer Band unter dem Titel „Die Tribute von Panem. Das Lied von Vogel und Schlange“ erschienen und hat sich gleich an die Spitzen der Bestsellerlisten gesetzt. Suzanne Collins erzählt darin aus der Frühzeit von Panem, 64 Jahre vor den Ereignissen der Trilogie, in der die Hauptfigur Katniss Everdeen als Tribut aus Distrikt 12 an den Hungerspielen teilnimmt und mit Rebellen zusammen jenen Präsidenten Coriolanus Snow besiegt, der in den drei Bänden als grausamer Diktator im Hintergrund agierte. Im Prequel spielt er jetzt als Jugendlicher die Hauptrolle: Seine Entwicklung vom empathischen Wesen zu dem Menschenverächter, der auf einen autoritären Staat setzt, wird auf dramatische Weise erzählt.
In der Welt des jungen Coriolanus Snow herrscht nach dem Sieg über die Rebellen das apokalyptische Grauen. Er ist einer der letzten Überlebenden eines der führenden Clans auf dem Kapitol, seine Eltern sind Opfer des Krieges. Nicht nur gegen das Verhungern kämpft er, auch gegen die Angst, für immer seine gesellschaftliche Stellung zu verlieren. Seine einzige Chance besteht darin, mit Hilfe eines Stipendiums zu studieren. Um das zu bekommen, muss er bei den Hungerspielen als Mentor einem Kämpfer, einem Tribut, zugeteilt werden, der als Überlebender und damit Sieger für ihn gewinnt.
Vor einer düsteren, schwer erträglichen Kulisse laufen nun diese Hungerspiele ab, bereits inszeniert wie die Szenen eines Drehbuchs. Wie mit der Fernsehkamera verfolgt der Leser den Kampf ums Überleben, den Coriolanus zusammen mit dem Mädchen Lucy Gray führt, die ihm als Tribut zugeteilt wurde. Als Mitglied einer Sänger- und Schaustellerfamilie weiß sie die Zuschauer für sich zu gewinnen und mit ihrer wunderbaren Stimme zu faszinieren. Mit ihr bringt die Autorin Ambivalenz und Spannung in die breit angelegte Handlung. Denn trotz ihres mörderischen Überlebenswillens – sie vernichtet einige ihrer gegnerischen Mitspieler mit einem Gift, das ihr Coriolanus heimlich verschafft – zeigt sie Spuren von Menschlichkeit, auch in ihrer Zuneigung zu ihrem Mentor.
Aber ist Menschlichkeit überhaupt möglich in dieser korrupten, vom Krieg zerrütteten Gesellschaft, in der jeder um sein Überleben kämpft? Dieser Frage wird am Beispiel von Coriolanus’ Entwicklung nachgegangen. Und damit entfernt sich die Autorin von den rein unterhaltenden Motiven, die die Panem-Trilogie so erfolgreich machte. Der Mensch ist offenbar unfähig, gut zu sein, das deuten die philosophischen Mottos von Hobbes, Locke, Rousseau, Wordsworth und Mary Shelley schon zu Anfang an.
Auch wenn Coriolanus sich in Lucy verliebt, er hat keine Chance, eine Heldenrolle zu spielen wie Katniss Everdeen und ein Kämpfer für Gerechtigkeit zu werden, stellvertretend für die Kinder und Jugendlichen, die in den Hungerspielen sterben. Er wird das Opfer gesellschaftlicher Intrigen. Angezettelt von seinem Lehrer, Dekan Highbottom, der an ihm eine Familienfehde austragen will, und von Volumnia Gaul, der obersten Spielemacherin und Leiterin der Abteilung experimentelle Waffen des Kapitols, die ihn von der menschlichen Grausamkeit überzeugen will: „Für Gaul war er nur ein weiteres Versuchskaninchen in ihren Experimenten.“ Die Sache nimmt einen für ihn traumatischen Verlauf. Im Kampf um seine Zukunft erfährt er an seinen eigenen Reaktionen, zu was der Mensch fähig ist. Dem Sadismus dieser Frau ausgeliefert, hat er keine Chance und lernt am Schluss, wie geplant, seine Lektion, für die er belohnt wird. Und die ihn befähigt, der Präsident in der Panem-Trilogie zu werden.
ROSWITHA BUDEUS-BUDDE
Suzanne Collins: Die Tribute von Panem. Das Lied von Vogel und Schlange. Aus dem Englischen von Sylke Hachmeister und Peter Klöss. Oetinger Verlag, Hamburg 2020. 607 Seiten, 26 Euro.
An den eigenen Reaktionen
erfährt der junge Coriolanus, zu
was der Mensch fähig ist
Steckt ein Kind im Unrechtsherrscher? Donald Sutherland als Coriolanus in der Verfilmung der Trilogie.
Foto: Studiocanal
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
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unschuldig war
Eine Vorgeschichte der „Tribute
von Panem“ von Suzanne Collins
Waren die Hungerspiele nicht im letzten Band der Trilogie „Die Tribute von Panem. Flammender Zorn“ für alle Zeiten beendet, mit Happy Ends für die Überlebenden? Nun ist zehn Jahre später ein neuer Band unter dem Titel „Die Tribute von Panem. Das Lied von Vogel und Schlange“ erschienen und hat sich gleich an die Spitzen der Bestsellerlisten gesetzt. Suzanne Collins erzählt darin aus der Frühzeit von Panem, 64 Jahre vor den Ereignissen der Trilogie, in der die Hauptfigur Katniss Everdeen als Tribut aus Distrikt 12 an den Hungerspielen teilnimmt und mit Rebellen zusammen jenen Präsidenten Coriolanus Snow besiegt, der in den drei Bänden als grausamer Diktator im Hintergrund agierte. Im Prequel spielt er jetzt als Jugendlicher die Hauptrolle: Seine Entwicklung vom empathischen Wesen zu dem Menschenverächter, der auf einen autoritären Staat setzt, wird auf dramatische Weise erzählt.
In der Welt des jungen Coriolanus Snow herrscht nach dem Sieg über die Rebellen das apokalyptische Grauen. Er ist einer der letzten Überlebenden eines der führenden Clans auf dem Kapitol, seine Eltern sind Opfer des Krieges. Nicht nur gegen das Verhungern kämpft er, auch gegen die Angst, für immer seine gesellschaftliche Stellung zu verlieren. Seine einzige Chance besteht darin, mit Hilfe eines Stipendiums zu studieren. Um das zu bekommen, muss er bei den Hungerspielen als Mentor einem Kämpfer, einem Tribut, zugeteilt werden, der als Überlebender und damit Sieger für ihn gewinnt.
Vor einer düsteren, schwer erträglichen Kulisse laufen nun diese Hungerspiele ab, bereits inszeniert wie die Szenen eines Drehbuchs. Wie mit der Fernsehkamera verfolgt der Leser den Kampf ums Überleben, den Coriolanus zusammen mit dem Mädchen Lucy Gray führt, die ihm als Tribut zugeteilt wurde. Als Mitglied einer Sänger- und Schaustellerfamilie weiß sie die Zuschauer für sich zu gewinnen und mit ihrer wunderbaren Stimme zu faszinieren. Mit ihr bringt die Autorin Ambivalenz und Spannung in die breit angelegte Handlung. Denn trotz ihres mörderischen Überlebenswillens – sie vernichtet einige ihrer gegnerischen Mitspieler mit einem Gift, das ihr Coriolanus heimlich verschafft – zeigt sie Spuren von Menschlichkeit, auch in ihrer Zuneigung zu ihrem Mentor.
Aber ist Menschlichkeit überhaupt möglich in dieser korrupten, vom Krieg zerrütteten Gesellschaft, in der jeder um sein Überleben kämpft? Dieser Frage wird am Beispiel von Coriolanus’ Entwicklung nachgegangen. Und damit entfernt sich die Autorin von den rein unterhaltenden Motiven, die die Panem-Trilogie so erfolgreich machte. Der Mensch ist offenbar unfähig, gut zu sein, das deuten die philosophischen Mottos von Hobbes, Locke, Rousseau, Wordsworth und Mary Shelley schon zu Anfang an.
Auch wenn Coriolanus sich in Lucy verliebt, er hat keine Chance, eine Heldenrolle zu spielen wie Katniss Everdeen und ein Kämpfer für Gerechtigkeit zu werden, stellvertretend für die Kinder und Jugendlichen, die in den Hungerspielen sterben. Er wird das Opfer gesellschaftlicher Intrigen. Angezettelt von seinem Lehrer, Dekan Highbottom, der an ihm eine Familienfehde austragen will, und von Volumnia Gaul, der obersten Spielemacherin und Leiterin der Abteilung experimentelle Waffen des Kapitols, die ihn von der menschlichen Grausamkeit überzeugen will: „Für Gaul war er nur ein weiteres Versuchskaninchen in ihren Experimenten.“ Die Sache nimmt einen für ihn traumatischen Verlauf. Im Kampf um seine Zukunft erfährt er an seinen eigenen Reaktionen, zu was der Mensch fähig ist. Dem Sadismus dieser Frau ausgeliefert, hat er keine Chance und lernt am Schluss, wie geplant, seine Lektion, für die er belohnt wird. Und die ihn befähigt, der Präsident in der Panem-Trilogie zu werden.
ROSWITHA BUDEUS-BUDDE
Suzanne Collins: Die Tribute von Panem. Das Lied von Vogel und Schlange. Aus dem Englischen von Sylke Hachmeister und Peter Klöss. Oetinger Verlag, Hamburg 2020. 607 Seiten, 26 Euro.
An den eigenen Reaktionen
erfährt der junge Coriolanus, zu
was der Mensch fähig ist
Steckt ein Kind im Unrechtsherrscher? Donald Sutherland als Coriolanus in der Verfilmung der Trilogie.
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