Lucille wird in ein paar Monaten 18 Jahre alt. Momentan trägt sie die Verantwortung für ihre kleine Schwester Wren. Denn die Mutter hat sich eine Erholungspause vom Alltag und den beiden Mädchen gegönnt. Sie hat versprochen, pünktlich zum ersten Schultag zurückzukehren. Doch die Mutter taucht nicht
auf. Um ihre kleine Schwester nicht zu verlieren, versucht Lucille das Verschwinden der Mutter zu…mehrLucille wird in ein paar Monaten 18 Jahre alt. Momentan trägt sie die Verantwortung für ihre kleine Schwester Wren. Denn die Mutter hat sich eine Erholungspause vom Alltag und den beiden Mädchen gegönnt. Sie hat versprochen, pünktlich zum ersten Schultag zurückzukehren. Doch die Mutter taucht nicht auf. Um ihre kleine Schwester nicht zu verlieren, versucht Lucille das Verschwinden der Mutter zu verschweigen. Sie kümmert sich selbst um Wren und geht neben der Schule arbeiten, um Geld für die eintreffenden Rechnungen und Lebensmittel zu verdienen. Lucille tut wirklich alles dafür, dass niemand hinter das Geheimnis der Schwestern kommt. Für all die Aufgaben, die nun auf ihren Schultern lasten, ist der Tag manchmal nicht lang genug und ausgerechnet jetzt spielen ihre Gefühle vollkommen verrückt, wenn sie den Zwillingsbruder ihrer besten Freundin ansieht...
"Gegen das Glück hat das Schicksal keine Chance" ist ein Roman, der für junge Leser zwischen 14 und 16 Jahren empfohlen wird. Das Geschehen wird in der Ich-Form, aus der Sicht der Hauptprotagonistin Lucille, erzählt. Da Lucille sehr sympathisch und authentisch wirkt, fällt es leicht, sich in ihre Gedanken und Gefühle zu versetzen. Der lockere und leichte Schreibstil der Autorin sorgt dafür, dass man beim Lesen das Gefühl hat, Lucille gegenüber zu sitzen und ihrer Geschichte direkt zu lauschen.
Das, was das Schicksal momentan für Lucille parat hält, ist wirklich kaum zu meistern. Doch tapfer, und voller Liebe für ihrer kleine Schwester Wren, nimmt Lucille den Kampf auf. Man merkt beim Lesen regelrecht, wie sie an ihre Grenzen kommt. Dadurch wirkt die Geschichte sehr glaubhaft. Auch die Schmetterlinge im Bauch, die sie immer dann bekommt, wenn Digby, der Bruder ihrer besten Freundin, in der Nähe ist, kann man schon beinahe selbst spüren.
Das Buch hat allerdings mehr zu bieten, als eine belanglose Jugendromanze. Denn hier werden interessantere Themen angesprochen, die zum Nachdenken anregen. Man kann mit Lucille mitfiebern und sich nie sicher sein, wie alles enden wird.
Obwohl ich das empfohlene Lesealter schon ein wenig überschritten habe, konnte mich das Buch auch als erwachsene Leserin begeistern. Durch den einfühlsamen Schreibstil und Lucilles berührende Geschichte bin ich förmlich durch die Seiten geflogen. Ich hatte dabei nie das Gefühl, mich zu langweilen, sondern habe gebannt Lucilles Kampf beobachtet. Ich vergebe deshalb vier begeisterte Bewertungssternchen und empfehle das Buch guten Gewissens auch an erwachsene Leser. Das eine Sternchen ziehe ich ab, da ich mir noch ein wenig mehr Nähe zur Hauptprotagonistin gewünscht hätte und die Antwort auf eine Frage, die sich durch das gesamte Buch zieht. Aber so bleibt Raum für eigene Spekulationen.