"Die 80er Jahre waren das langweiligste Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts", meint Florian Illies. Und er muss es wissen. 1971 geboren, erzählt er von seinen Kinder- und Jugendjahren in den drögen 80ern: Damals als Nicole von ein bisschen Frieden sang undHelmut Kohl immer ein bisschen zu- und dann wieder ein bisschen abnahm. Das Leben war so aufregend wie Oma-besuchen am Sonntagnachmittag. Und dann kamen das Golf Cabrio und die Volljährigkeit und der Führerschein, und alles wurde wenigstens ein klein bisschen besser...
Die 80er Jahre waren das langweiligste Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts. Nicole sang von ein bisschen Frieden, Helmut Kohl nahm ein bisschen ab und wieder ein bisschen zu, Kaffee hieß plötzlich "Cappuccino" und Raider "Twix". Aber sonst änderte sich nix. Noch ahnte man nicht, dass man einer Generation angehörte, für die sich leider das ganze Leben, selbst an Montagen, anfühlt wie die träge Bewegungslosigkeit eines Sonntagnachmittags. Ja, noch ahnte man nicht einmal, dass man einer Generation angehörte. Irgendwann fuhr dann plötzlich auch über die Straßen unserer Provinz ein erstes dunkelblaues Golf Cabrio. In diesem Auto saß schon damals eine junge blonde Frau mit Sonnenbrille und Barbour-Jacke.
Die mitgeschnittene Lesung fand im Mai 2000 in der Buchhandlung Gonski in Köln statt.
Sprecher: Florian Illies
Produktion: Der Hörverlag, 2000
Die 80er Jahre waren das langweiligste Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts. Nicole sang von ein bisschen Frieden, Helmut Kohl nahm ein bisschen ab und wieder ein bisschen zu, Kaffee hieß plötzlich "Cappuccino" und Raider "Twix". Aber sonst änderte sich nix. Noch ahnte man nicht, dass man einer Generation angehörte, für die sich leider das ganze Leben, selbst an Montagen, anfühlt wie die träge Bewegungslosigkeit eines Sonntagnachmittags. Ja, noch ahnte man nicht einmal, dass man einer Generation angehörte. Irgendwann fuhr dann plötzlich auch über die Straßen unserer Provinz ein erstes dunkelblaues Golf Cabrio. In diesem Auto saß schon damals eine junge blonde Frau mit Sonnenbrille und Barbour-Jacke.
Die mitgeschnittene Lesung fand im Mai 2000 in der Buchhandlung Gonski in Köln statt.
Sprecher: Florian Illies
Produktion: Der Hörverlag, 2000
Eine gelungen Betrachtung - präzise im Detail, ehrlich in der Analyse, elegant im Stil
(Max)
Diese vom Autor selbst pointiert vorgetragene Kurzfassung seines Buches ist ebenso leicht und vergnüglich wie der darin karikierte Lebensstil der 80er-Generation.
(Hörbuch Tipps)
(Max)
Diese vom Autor selbst pointiert vorgetragene Kurzfassung seines Buches ist ebenso leicht und vergnüglich wie der darin karikierte Lebensstil der 80er-Generation.
(Hörbuch Tipps)
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 26.02.2000FLORIAN ILLIES, verantwortlich für die "Berliner Seiten" dieser Zeitung in Berlin, hat ein Buch über seine Generation geschrieben, die in den langweiligen achtziger Jahren jung sein musste. Es ist ein Buch über die Sehnsucht der zwischen 1965 und 1975 Geborenen nach einer eigenen Biographie. Sie wuchsen in einem behüteten Land auf, das aus Playmobil, Fußball-Sammelbildchen und Nutella bestand, und als sie später die Augen aufschlugen, war Helmut Kohl da, hielt ihnen die Welt vom Leib und schenkte ihnen viel Zeit, sich mit sich selbst zu beschäftigen. So wuchs eine "Generation Golf" heran, wie sie die Werbung nennt, die sich ein Auto als Symbol suchte, das die gleichen diffusen Sicherheitsbedürfnisse befriedigte wie der Kanzler. Gut gelaunt, gut gekleidet und gebräunt fuhr sie durchs Land, ohne zu wissen, wohin die Reise gehen sollte. Die Generation Golf ist nun reif für den TÜV. Der Untertitel des Buches lautet deshalb "Eine Inspektion". (Florian Illies: "Generation Golf". Eine Inspektion. Argon-Verlag, Berlin 2000. 224 S., geb., zahlr. Abb., 34,- DM).
F.A.Z.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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