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Nach der Machtergreifung ist in Ginsterburg Alltag eingekehrt. Lothar träumt vom Fliegen. Seine Mutter Merle misstraut der neuen Ordnung, kann aber nur ohnmächtig zusehen, wie sein Traum ihren Sohn in die Arme der Hitlerjugend treibt. Manche Einwohner der kleinen Stadt leiden, andere profitieren - und die meisten versuchen, sich irgendwie zu arrangieren. Doch der Krieg, an fernen Fronten geschlagen, ist bald auch in Ginsterburg zu spüren, in den erschütterten Beziehungen und Seelen der Menschen. Und über allem schwebt ein britischer Bomberpilot, der sich dem einstmals beschaulichen Städtchen…mehr

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Produktbeschreibung
Nach der Machtergreifung ist in Ginsterburg Alltag eingekehrt. Lothar träumt vom Fliegen. Seine Mutter Merle misstraut der neuen Ordnung, kann aber nur ohnmächtig zusehen, wie sein Traum ihren Sohn in die Arme der Hitlerjugend treibt. Manche Einwohner der kleinen Stadt leiden, andere profitieren - und die meisten versuchen, sich irgendwie zu arrangieren. Doch der Krieg, an fernen Fronten geschlagen, ist bald auch in Ginsterburg zu spüren, in den erschütterten Beziehungen und Seelen der Menschen. Und über allem schwebt ein britischer Bomberpilot, der sich dem einstmals beschaulichen Städtchen unaufhaltsam nähert.Ungekürzte Lesung mit Heikko Deutschmann2 mp3-CDs ca. 15 h 2 min
Autorenporträt
Arno Frank, geboren 1971 in Kaiserslautern, hat Kunstgeschichte und Philosophie studiert, bevor er die Deutsche Journalistenschule in München absolvierte. Er war elf Jahre Redakteur der taz. Der Publizist arbeitet als freier Journalist vor allem für den SPIEGEL, die ZEIT, die taz und den Deutschlandfunk. Er lebt mit seiner Familie in Wiesbaden. Zuletzt erschienen von ihm die Romane 'So, und jetzt kommst du' (2017) und 'Seemann vom Siebener' (2023).
Rezensionen
»Ein hinreißend erzähltes, ein bedeutendes Buch.« Christoph Schnell, Thalia Jena

Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension

Ein Roman, der es verdient hätte, im Schulunterricht gelesen zu werden, befindet Kritiker Oliver Pfohlmann zu Arno Franks Epos über eine Kleinstadt im Nationalsozialismus, das in drei Episoden mit Fünfjahresabstand von 1935 bis 1945 erzählt wird. Frank schaut in die Köpfe von einem Dutzend Figuren - zwischen der Wahrsagerin Zola und dem NSDAP-Kreisleiter Otto fügen sich die Buchhändlerin Merle und ihr Sohn Lothar ebenfalls irgendwo in einem Koordinatensystem zwischen Mitläufern und Tätern unterschiedlichen Grades ein. Die "Davidsternschmiererei" am Fenster ignoriert Merle weitestgehend, ihr Sohn bekommt für seine Fliegereinsätze später das Ritterkreuz, schildert Pfohlmann. Am interessantesten kommt ihm Eugen vor, der einst bei Ossietzkys Weltbühne schreiben wollte und nun "Föhlitongs" für den Kreisleiter produziert, weil er nicht über die "Bewegung" schreiben will. Nicht nur die Einblicke in die Figuren finden das Lob des beeindruckten Rezensenten, auch die atmosphärischen Szenen, die die NS-Zeit deutlich vor Augen führen - und besonders die Gleichgültigkeit der Ginsterburger ihren jüdischen Mitmenschen gegenüber zeigen.

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