Ich habe bereits einige Bücher von Anne Hertz gelesen, "Goldstück" gehörte jedoch noch zu den Büchern, die ich noch nicht gelesen hatte. Es wurde also Zeit, dies endlich zu ändern und somit habe ich mich ohne allzu große Erwartungen an dieses Buch gesetzt. Obwohl mich manche Ideen nicht gänzlich
überzeugen konnten, wurde ich dennoch mal wieder gut unterhalten.
Wie immer gilt bei den Büchern von…mehrIch habe bereits einige Bücher von Anne Hertz gelesen, "Goldstück" gehörte jedoch noch zu den Büchern, die ich noch nicht gelesen hatte. Es wurde also Zeit, dies endlich zu ändern und somit habe ich mich ohne allzu große Erwartungen an dieses Buch gesetzt. Obwohl mich manche Ideen nicht gänzlich überzeugen konnten, wurde ich dennoch mal wieder gut unterhalten.
Wie immer gilt bei den Büchern von Anne Hertz, dass man diese mit einem Augenzwinkern betrachten muss. Die Autorinnen Frauke Scheunemann und Wiebke Lorenz, die sich hinter dem Pseudonym verbergen, wollen mit ihren Büchern sicherlich nicht die Welt verbessern, aber dafür unterhalten. Die Geschichte liest sich locker und leicht, die Dialoge sind meistens recht witzig, können aber auch melancholisch sein und auch sonst wird einem hier jede Menge Humor geboten. Sicherlich, über Humor lässt sich gut und gerne streiten, aber dennoch schaffen es die Autorinnen, mich mindestens einmal pro Buch zum Lachen zu bringen. Manchmal schießen sie dabei über das Ziel hinaus, aber mein Gott, das ist vollkommen normal und wird auch gern verziehen. Die Figuren werden gut und ausführlich beschrieben, sodass man sie im Verlauf der Geschichte gut kennen lernt. Sie sind zwar nicht unbedingt alle sympathisch, aber auch das ist wie immer Geschmacksache.
Maike war mir am Anfang noch einigermaßen sympathisch. Je mehr ich jedoch über sie und ihr Leben erfahren habe, desto weniger mochte ich sie. Wenn etwas nicht so funktioniert, wie sie es sich wünscht, findet sie immer einen Schuldigen, dem sie es in die Schuhe schieben kann. Obwohl sie in kurzer Zeit fast alles verloren hat, was ihr am Herzen lag, tat sie mir ehrlich gesagt nur bedingt leid. Ihre Gedanken sind oftmals recht anstrengend und ihre Lügenmärchen, die sie um sich herum aufgebaut hat, waren mir stellenweise schlicht und ergreifend zu blöd. Ich muss jedoch zugeben, dass sie mich nicht unbedingt genervt oder gestört hat, vielmehr hat es wirklich großen Spaß gemacht, Maike für ihr Verhalten zu 'hassen' und sich über sie aufzuregen. Ich fühlte mich bestens unterhalten und nur das zählt. Auch die anderen Figuren sind nicht unbedingt sympathisch und manchmal auch ein wenig anstrengend. Ihre beste Freundin Kiki bringt sie auf die Idee, sich mit ihren Sorgen und Wünschen an das Universum zu wenden. Dabei soll sie einen Brief schreiben und sämtliche Wünsche auflisten, diese sollen sich angeblich mit der Zeit erfüllen.
Die Idee ist sicherlich nicht schlecht, allerdings sind Maikes Wünsche dann doch nicht immer das Gelbe vom Ei, sodass die Umsetzung stellenweise nicht so ganz lief, wie ich es im Vorfeld erhofft habe. So wünscht sie sich u.a. einen Job und einen neuen Mann und wartet quasi darauf, ohne die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Natürlich hat sie dann das Glück, dass sich manche Dinge tatsächlich erfüllen, allerdings wurde dies ein wenig lieblos runtergeschrieben, sodass hierbei nicht immer der größte Lesespaß aufkam.
Das Cover ist schlicht, da ich aber Bettelarmbänder sehr gerne mag, ist dieses Cover dennoch ein toller Hingucker. Außerdem passt das kleine Schmuckstück auch gut zum Buchtitel. Die Kurzbeschreibung ist ebenfalls gelungen und hat mich direkt angesprochen.
Insgesamt ist "Goldstück" wieder einmal typisch Anne Hertz: toller Schreibstil, skurrile Figuren und jede Menge Sarkasmus und Wortwitz, der auch manchmal nicht ganz zünden mag. Auch wenn das Buch so einige Schwächen hat und mich die Protagonistin nicht überzeugen konnte, wurde ich dennoch gut unterhalten, sodass ich dieses Buch nur empfehlen kann. Wer bereits andere Bücher von Anne Hertz gelesen hat, sollte auch dieses lesen und vor allem den typischen Hertz-Stil genießen.