In vino veritas? Ja, aber manchmal ist die Wahrheit gut versteckt. Kaum jemand weiß es: Das Périgord ist nicht nur ein Gourmet-Paradies, sondern auch ein phantastischer Boden für Spitzenweine. Der kalifornische Weinunternehmer Bondino ahnt es, und er hat große Pläne: Er will das ganze Tal aufkaufen und verspricht, dem Périgord seinen einstigen Rang als Heimat von Grands Crus zurückzugeben unter gewissen Bedingungen. Saint-Denis hat die Qual der Wahl beschauliche Idylle bleiben oder Sitz einer modernen Weinindustrie werden, mit vielen neuen Arbeitsplätzen. Der Streit darüber ist erbittert, und sogar die alte Freundschaft von Bruno, Chef de police, und dem Bürgermeister droht darüber zu zerbrechen. Als eine Leiche in einem Weinfass gefunden wird, überschlagen sich die Ereignisse.
CD 1 | |||
1 | Kapitel 1 | 00:05:22 | |
2 | Kapitel 1 | 00:04:30 | |
3 | Kapitel 1 | 00:04:40 | |
4 | Kapitel 1 | 00:05:23 | |
5 | Kapitel 2 | 00:08:44 | |
6 | Kapitel 3 | 00:07:37 | |
7 | Kapitel 4 | 00:06:53 | |
8 | Kapitel 4 | 00:08:32 | |
9 | Kapitel 5 | 00:04:31 | |
10 | Kapitel 5 | 00:04:35 | |
11 | Kapitel 6 | 00:04:41 | |
12 | Kapitel 6 | 00:05:49 | |
CD 2 | |||
1 | Kapitel 7 | 00:04:05 | |
2 | Kapitel 7 | 00:04:49 | |
3 | Kapitel 7 | 00:05:05 | |
4 | Kapitel 7 | 00:01:40 | |
5 | Kapitel 8 | 00:09:20 | |
6 | Kapitel 8 | 00:06:13 | |
7 | Kapitel 9 | 00:05:54 | |
8 | Kapitel 9 | 00:06:14 | |
9 | Kapitel 10 | 00:08:22 | |
10 | Kapitel 11 | 00:05:25 | |
11 | Kapitel 11 | 00:05:12 | |
12 | Kapitel 12 | 00:05:02 | |
CD 3 | |||
1 | Kapitel 12 | 00:06:02 | |
2 | Kapitel 13 | 00:03:55 | |
3 | Kapitel 13 | 00:03:11 | |
4 | Kapitel 13 | 00:02:18 | |
5 | Kapitel 14 | 00:04:18 | |
6 | Kapitel 14 | 00:04:42 | |
7 | Kapitel 15 | 00:04:55 | |
8 | Kapitel 15 | 00:05:24 | |
9 | Kapitel 15 | 00:07:01 | |
10 | Kapitel 16 | 00:07:10 | |
11 | Kapitel 16 | 00:06:57 | |
12 | Kapitel 17 | 00:04:32 | |
13 | Kapitel 17 | 00:04:24 | |
CD 4 | |||
1 | Kapitel 18 | 00:05:01 | |
2 | Kapitel 18 | 00:05:48 | |
3 | Kapitel 19 | 00:05:17 | |
4 | Kapitel 19 | 00:05:21 | |
5 | Kapitel 20 | 00:08:41 | |
6 | Kapitel 20 | 00:03:44 | |
7 | Kapitel 21 | 00:04:45 | |
8 | Kapitel 21 | 00:05:20 | |
9 | Kapitel 21 | 00:05:59 | |
10 | Kapitel 22 | 00:07:29 | |
11 | Kapitel 23 | 00:04:38 | |
12 | Kapitel 23 | 00:04:14 | |
CD 5 | |||
1 | Kapitel 23 | 00:06:34 | |
2 | Kapitel 23 | 00:04:07 | |
3 | Kapitel 24 | 00:05:25 | |
4 | Kapitel 24 | 00:07:46 | |
5 | Kapitel 25 | 00:05:43 | |
6 | Kapitel 25 | 00:05:43 | |
7 | Kapitel 25 | 00:06:04 | |
8 | Kapitel 26 | 00:01:53 | |
9 | Kapitel 26 | 00:04:43 | |
10 | Kapitel 26 | 00:05:47 | |
11 | Kapitel 26 | 00:05:39 | |
12 | Kapitel 27 | 00:07:26 | |
13 | Kapitel 27 | 00:04:51 | |
CD 6 | |||
1 | Kapitel 28 | 00:05:52 | |
2 | Kapitel 28 | 00:05:00 | |
3 | Kapitel 28 | 00:03:08 | |
4 | Kapitel 29 | 00:06:33 | |
5 | Kapitel 29 | 00:04:02 | |
6 | Kapitel 29 | 00:05:01 | |
7 | Kapitel 30 | 00:08:32 | |
8 | Kapitel 31 | 00:05:23 | |
9 | Kapitel 31 | 00:05:41 | |
10 | Kapitel 32 | 00:08:53 | |
11 | Kapitel 33 | 00:08:04 | |
CD 7 | |||
1 | Kapitel 34 | 00:04:28 | |
2 | Kapitel 34 | 00:04:38 | |
3 | Kapitel 35 | 00:04:14 | |
4 | Kapitel 35 | 00:07:58 | |
5 | Kapitel 36 | 00:05:58 | |
6 | Kapitel 36 | 00:05:51 | |
7 | Kapitel 36 | 00:05:50 | |
8 | Kapitel 37 | 00:08:10 | |
9 | Kapitel 38 | 00:03:55 | |
10 | Kapitel 38 | 00:05:37 | |
11 | Kapitel 38 | 00:06:16 | |
12 | Kapitel 38 | 00:04:58 | |
CD 8 | |||
1 | Kapitel 39 | 00:08:49 | |
2 | Kapitel 39 | 00:05:56 | |
3 | Kapitel 39 | 00:05:33 | |
4 | Kapitel 40 | 00:07:56 | |
5 | Kapitel 40 | 00:07:49 | |
6 | Kapitel 41 | 00:06:18 | |
7 | Kapitel 41 | 00:05:56 | |
8 | Kapitel 42 | 00:05:46 | |
9 | Kapitel 42 | 00:05:44 | |
10 | Kapitel 42 | 00:08:48 | |
11 | Kapitel 43 | 00:07:06 |
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 01.09.2010DAS HÖRBUCH
Kommune und Kapital
Johannes Steck liest „Grand Cru“,
den zweiten Fall für Bruno
Martin Walker ist geborener Schotte, politischer Journalist und Managementberater. Als solcher ist er prädestiniert, sich in Frankreich zu verlieben. Wo, wenn nicht dort, locken feines Essen, Muße und Natur? Insofern genießt er unsere Sympathie für den Entschluss, sich das Périgord zur Zweitheimat zu wählen. Auch dass er ebendort, in Saint-Denis, einen Kleinstadtpolizisten namens Bruno ermitteln und den nunmehr zweiten Fall lösen lässt, ist Ausdruck von Bonhomie und keineswegs zu tadeln. Die Frage, ob aus so viel Wohlsein spannende Romane entstehen, bleibt davon jedoch unberührt.
Noch keine vierzig Jahre ist Bruno alt und unbeweibt. Zu Beginn von „Grand Cru“ schreckt ihn ein Scheunenbrand aus seinem Junggesellenschlaf. Außerdem ist ein Acker verkohlt. Der Anschlag ist für lange Zeit die einzige kriminelle Tat. Nachdem die Hälfte der Handlung vorbeigezogen ist, erleidet ein alter Mann einen Herzinfarkt und stirbt ein junger Mann in einem Weinfass. Die Geschichte hinter diesen beiden Todesfällen zu entwirren, gelingt Bruno en passant.
Die eigentliche Handlung vollzieht sich ganz im Atmosphärischen. „Grand Cru“ ist der Roman einer Haltung und eines Landstrichs. Die Hauptdarsteller hören auf die Namen Tarte und Vinaigrette, Pâté und Schinken, Rosenknospenmarmelade, Croissant, Baguette, Entenschmalz und Trüffelomelette – Wörter, die durch pure Evokation alles Unwohlsein mit einem Bannfluch belegen. Wenn Bruno über den Markt spaziert, kennt er „alle Händler persönlich und die meisten ihrer Kunden.“ Die Stadt ist ihm Familie, sie nährt ihn, er beschützt sie. Bruno erscheint als das personifizierte Saint-Denis: herzlich, langsam, traditionsverbunden. Er ist Teil der „großartigen Winzerkultur seines Heimatbezirks“ im „gastronomischen Herzland von Frankreich“, wo sich die meisten Gebräuche „wie schon seit Jahrhunderten abspielen“ und die Weine „seit Hunderten Jahren“ traditionell gewonnen werden. Die Postkarte ist hier Programm.
Flotte Damen, spitze Lippen
Das Idyll ist bedroht, es fällt aber nicht. Gerade im Angesicht von Globalisierung, Gentechnik und Klimawandel bewährt sich das Modell Saint-Denis. Der Investor aus den USA, der eine Großkellerei etablieren will, wird von den tapferen Galliern in die Flucht geschlagen; stattdessen soll eine gemeinwohlorientierte Aktiengesellschaft die Interessen von Kommune und Kapital versöhnen.
Johannes Steck liest das lange Werk, das sich durchaus hätte filetieren lassen, sonor und variantenreich. Er schlüpft durch Modulations- und Tempowechsel in verschiedene Rollen, verleiht der „verrückten Engländerin“ einen britischen Akzent, gibt dem großmäuligen Inspektor von außerhalb ein derbes, breites Idiom, spitzt die Lippen und flötet, wenn flotte Damen erscheinen. Aufs Ganze gesehen aber verdoppelt er durch den Hang zum Märchenonkelhaften Walkers umständliche Erzählweise. So entsteht ein Produkt der Diogenes-Kultur von hoher Wiedererkennbarkeit: kultiviert, unaufgeregt, betulich. Darauf einen Sauvignon!
ALEXANDER KISSLER
MARTIN WALKER: Grand Cru. Der zweite Fall für Bruno, Chef de police. Gelesen von Johannes Steck. Diogenes Hörbuch, Zürich 2010. 8 CDd, 551 Min, ca. 30 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.sz-content.de
Kommune und Kapital
Johannes Steck liest „Grand Cru“,
den zweiten Fall für Bruno
Martin Walker ist geborener Schotte, politischer Journalist und Managementberater. Als solcher ist er prädestiniert, sich in Frankreich zu verlieben. Wo, wenn nicht dort, locken feines Essen, Muße und Natur? Insofern genießt er unsere Sympathie für den Entschluss, sich das Périgord zur Zweitheimat zu wählen. Auch dass er ebendort, in Saint-Denis, einen Kleinstadtpolizisten namens Bruno ermitteln und den nunmehr zweiten Fall lösen lässt, ist Ausdruck von Bonhomie und keineswegs zu tadeln. Die Frage, ob aus so viel Wohlsein spannende Romane entstehen, bleibt davon jedoch unberührt.
Noch keine vierzig Jahre ist Bruno alt und unbeweibt. Zu Beginn von „Grand Cru“ schreckt ihn ein Scheunenbrand aus seinem Junggesellenschlaf. Außerdem ist ein Acker verkohlt. Der Anschlag ist für lange Zeit die einzige kriminelle Tat. Nachdem die Hälfte der Handlung vorbeigezogen ist, erleidet ein alter Mann einen Herzinfarkt und stirbt ein junger Mann in einem Weinfass. Die Geschichte hinter diesen beiden Todesfällen zu entwirren, gelingt Bruno en passant.
Die eigentliche Handlung vollzieht sich ganz im Atmosphärischen. „Grand Cru“ ist der Roman einer Haltung und eines Landstrichs. Die Hauptdarsteller hören auf die Namen Tarte und Vinaigrette, Pâté und Schinken, Rosenknospenmarmelade, Croissant, Baguette, Entenschmalz und Trüffelomelette – Wörter, die durch pure Evokation alles Unwohlsein mit einem Bannfluch belegen. Wenn Bruno über den Markt spaziert, kennt er „alle Händler persönlich und die meisten ihrer Kunden.“ Die Stadt ist ihm Familie, sie nährt ihn, er beschützt sie. Bruno erscheint als das personifizierte Saint-Denis: herzlich, langsam, traditionsverbunden. Er ist Teil der „großartigen Winzerkultur seines Heimatbezirks“ im „gastronomischen Herzland von Frankreich“, wo sich die meisten Gebräuche „wie schon seit Jahrhunderten abspielen“ und die Weine „seit Hunderten Jahren“ traditionell gewonnen werden. Die Postkarte ist hier Programm.
Flotte Damen, spitze Lippen
Das Idyll ist bedroht, es fällt aber nicht. Gerade im Angesicht von Globalisierung, Gentechnik und Klimawandel bewährt sich das Modell Saint-Denis. Der Investor aus den USA, der eine Großkellerei etablieren will, wird von den tapferen Galliern in die Flucht geschlagen; stattdessen soll eine gemeinwohlorientierte Aktiengesellschaft die Interessen von Kommune und Kapital versöhnen.
Johannes Steck liest das lange Werk, das sich durchaus hätte filetieren lassen, sonor und variantenreich. Er schlüpft durch Modulations- und Tempowechsel in verschiedene Rollen, verleiht der „verrückten Engländerin“ einen britischen Akzent, gibt dem großmäuligen Inspektor von außerhalb ein derbes, breites Idiom, spitzt die Lippen und flötet, wenn flotte Damen erscheinen. Aufs Ganze gesehen aber verdoppelt er durch den Hang zum Märchenonkelhaften Walkers umständliche Erzählweise. So entsteht ein Produkt der Diogenes-Kultur von hoher Wiedererkennbarkeit: kultiviert, unaufgeregt, betulich. Darauf einen Sauvignon!
ALEXANDER KISSLER
MARTIN WALKER: Grand Cru. Der zweite Fall für Bruno, Chef de police. Gelesen von Johannes Steck. Diogenes Hörbuch, Zürich 2010. 8 CDd, 551 Min, ca. 30 Euro.
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Einen "Genusskrimi" nennt Peter Lückenmeier den zweiten Roman von Martin Walker, der jetzt als Hörbuch vorliegt. Für Krimifreunde, die Spannung erwarten, scheint dem Rezensenten das Werk ungeeignet, wimmelt es hier doch nur so von Nettigkeiten. Die Geschichte um den ebenso smarten wie netten Polizeichef von Saint-Denis plätschert nach seiner Einschätzung undramatisch dahin, ohne den Hörer irgendwann zu packen. Dass Lückenmeier das Hörbuch dennoch nicht vor Ende ausgeschaltet hat, liegt am Sprecher Johannes Steck, der seine Sache "ausgezeichnet" gemacht habe. Sein Fazit: Wer "gute Laune, Heiterkeit und die Beschreibung von Wein und Mahlzeiten" zu schätzen weiß, wird mit Walkers "Crand Cru" etwas anzufangen können.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
»Man hätte kaum eine Stunde in anregenderer Unterhaltung verbringen können als mit dem gebürtigen Schotten.« Walter Meier / Neue Zürcher Zeitung Neue Zürcher Zeitung