Die zehnjährige Ada hat die Ein-Zimmer-Wohnung noch nie verlassen. Ihre Mutter ist von Adas Klumpfuß so angewidert, dass sie das Kind wegsperrt. Als ihr kleiner Bruder Jamie aus London evakuiert wird, um der Bombardierung der Stadt durch die deutsche Luftwaffe zu entkommen, entscheidet Ada, dass sie mit ihm fortgehen wird. So beginnt ein großes Abenteuer für die beiden Kinder wie auch für Susan Smith, die Frau, die gezwungen ist, die beiden Kinder auf dem Land bei sich aufzunehmen. Kann Ada lernen, mit dieser neuen Welt, den fremden Worten, den weiten Wiesen, den anderen Menschen umzugehen und können Ada, Jamie und Susan lernen, einander zu vertrauen?Diese erstaunliche Geschichte, die in einer der explosivsten Perioden der Weltgeschichte spielt, ist zu gleichen Teilen Abenteuer und eine bewegende Erzählung über Familie, Identität und Selbstwert. Sehr einfühlsam gelesen von Birte Schnöink.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensentin Lena Bopp ist sehr angetan von Kimberly Brubaker Bradleys Buch, dessen Plot zunächst paradox anmutet. Je näher der Hauptfigur Ada der Zweite Weltkrieg rückt, desto glücklicher wird ihr Leben. Zunächst wohnt sie, während schon die ersten deutschen Bomben fallen, noch in London bei ihrer Mutter. Die sperrt Ada, die wegen ihres Klumpfußes verachtet wird, in ein wenig glamouröses Zimmer und verweigert ihr den Schulbesuch. Die Sache wendet sich zum Besseren, verrät Bopp, wenn Ada aufs Land geschickt wird und bei einer Dame unterkommt, die sich besser um sie sorgt. Bopp gefällt besonders gut, dass sich Bradley so viel Zeit damit lässt, darzustellen, wie die Hauptfigur nicht sofort, sondern nur Schritt für Schritt lernt, mit neuen Augen auf die Welt zu blicken, und wie sie immer wieder bei kleinen Enttäuschungen mit Rückzug reagiert. Logischerweise läuft die Geschichte auf eine Konfrontation mit der Mutter hinaus, so die Kritikerin, die das Buch dafür schätzt, dass es zeigt, wie schmerzvoll ein Neubeginn erst einmal sein kann.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Ein traurig-schönes, wundervolles, ermutigendes Buch. Volker Weidermann Die Zeit 20240307